Dantons Tod, Ein Drama

Georg Büchner
Dantons Tod
Ein Drama
Dieses Drama von Georg Büchner spiegelt die Zeit der Französischen Revolution wieder. Es besteht aus vier Akten und handelt von dem Revolutionär Danton, der selbst Opfer der Französischen Revolution, der Richtlinien, die er zuvor selbst angestrebt hatte, wird. Als Gegenspieler Robbespierres und St. Just gibt er sich dem Laster hin (Start des Dramas im Bordell) und lebt nicht nach den Schlagwort der Französischen Revolution, die Tugend, wie Robbespierre.
ISBN: 3150060605
Verlag: Reclam
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Klappentext
"Büchners Danton, von dem ich eben Proben im Phönix lese, ist herrlich. Warum schreib' ich solch einen Gemeinplatz hin? Um meinem Gefühl genug zu tun. Büchners Danton ist freilich ein Produkt der Revolutions-Idee, aber nur so, wie wir alle Produkte Gottes sind oder, wie alle Pflanzen und Bäume, trotz ihrer Verschiedenheit, von der Sonne zeugen."
Friedrich Hebbel
Autorenporträt
Georg Büchner (1813 - 1837), der jungverstorbene Sozial-revolutionär, Naturwissenschaftler und geniale Dichter, hat in den wenigen Jahren seines Lebens Großes geschaffen: 'Dantons Tod' erschien zu Lebzeiten (1835), Werke wie 'Lenz', 'Woyzeck'
und 'Leonce und Lena' posthum.
PERSONEN:
Deputierte des
Mitglieder des
Nationalkonvents:
Wohlfahrtsausschusses:
Georg Danton
Robespierre
Legendre
St. Just
Camille Desmoulins
Barère
Hérault-Séchelles
Collot d'Herbois
Lacroix
Billaud-Varennes
Philippeau
Fabre d'Eglantine
Mercier
Thomas Payne
Chaumette, Prokurator des Gemeinderats Dillon, ein General
Fouquier-Tinville, öffentlicher Ankläger Amar und Vouland, Mitglieder des Sicherheitsausschusses Herman und Dumas, Präsidenten des Revolutionstribunales Paris, ein Freund Dantons
Simon, Souffleur
Weib Simons
Laflotte
Julie, Dantons Gattin
Lucile, Gattin des Camille Desmoulins
Rosalie, Adelaide und Marion, Grisetten Damen am Spieltisch, Herren und Damen sowie junger Herr und Eugenie auf einer Promenade, Bürger, Bürgersoldaten, Lyoner und andere
Deputierte, Jakobiner, Präsidenten des Jakobinerklubs und des Nationalkonvents, Schließer, Henker und Fuhrleute, Männer und Weiber aus dem Volk, Grisetten, Bänkelsänger, Bettler usw.
-4-
ERSTER AKT
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Erste Szene
Hérault-Séchelles, einige Damen am Spieltisch. Danton, Julie etwas weiter weg, Danton auf einem Schemel zu den Füßen von Julie.
Danton.
Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! Ja wahrhaftig, sie versteht's; man sagt, sie halte ihrem Manne immer das coeur und anderen Leuten das carreau hin. - Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen.
Julie.
Glaubst du an mich?
Danton.
Was weiß ich! Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab
- wir sind sehr einsam.
Julie.
Du kennst mich, Danton.
Danton.
Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieber Georg! Aber (er deutet ihr auf Stirn und Augen) da, da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müßten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren. -
-6-
Eine Dame (zu Hérault).
Was haben Sie nur mit Ihren Fingern vor?
Hérault.
Nichts!
Dame.
Schlagen Sie den Daumen nicht so ein, es ist nicht zum Ansehn!
Hérault.
Sehn Sie nur, das Ding hat eine ganz eigne Physiognomie. -
Danton.
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