Es ist Geld darin – und – und – nehmen Sie ihn wieder.

HOFRATH. Was denkt Er von mir?

JAKOB. Daß mein Herr sonst von dem Geheimenrath als Sohn und Erbe angesehen wurde, daß er jetzt verstoßen ist –

HOFRATH. Daran ist seine Heirath schuld.

JAKOB. Daß Sie jetzt für Sohn und Erbe dort passiren, daß – was weiß ich's – aber ich meine, es wäre nicht recht von mir, wenn ich von Ihnen einen Brief mit Geld annehmen wollte.

HOFRATH. Wie? Weiß Er denn aber nicht, daß Sein Herr alles verspielt hat? Alles?

JAKOB. Lassen wir jeden das Seine verantworten. Da liegt Ihr Brief. Legt ihn auf den Tisch. So verantworte ich das Meine. Geht ab.

HOFRATH. Daß so ein erbärmlicher Mensch, als Wallenfeld geworden ist, noch einen solchen Freund erhalten kann!

 

Zweiter Auftritt.

Hofrath. Frau von Wallenfeld.

 

HOFRATH. Liebe Cousine –

FRAU VON WALLENFELD. Herr von Fernau, es befremdet mich, daß Sie sich zu uns wagen.

HOFRATH. Ist nicht Wallenfeld's Geburtstag heute?

FRAU VON WALLENFELD. Wer in der Familie gedenkt des Tages ohne Verwünschungen über mich?

HOFRATH. Sie kennen den alten Onkel nicht. Er hat Stolz, es ist wahr, er ist eigensinnig – aber er ist großmüthig; ich kann Sie davon überzeugen.

FRAU VON WALLENFELD. Mein armer Mann ist auf's Aeußerste gebracht!

HOFRATH. Das rasende Spiel!

FRAU VON WALLENFELD geht vor und sieht den Brief liegen. Was ist das? Herr von Fernau – Sie hat den Brief genommen und wundert sich.

HOFRATH. Wenn Sie meine Freundschaft zu erkennen würdigen – kein Wort über den Inhalt dieses Briefes.

FRAU VON WALLENFELD. Kein Wort? – also geht er ungelesen zurück.

HOFRATH. Sie demüthigen mich, wenn Sie diesen geringen Beitrag nicht annehmen. Könnte ich selbst nur mehr, oder vermöchte ich jetzt schon mehr über den Onkel!

FRAU VON WALLENFELD. Sie kennen mich nicht, Gibt ihn zurück. Herr von Fernau.

HOFRATH. Doch – doch, vortreffliche Frau. Aber – Sie – kennen Ihr Unglück nicht.

FRAU VON WALLENFELD.