Ein cylindrisches Stahlgeschoß hat dem Thiere das Herz durchbohrt, als es gerade auf das Quartett zusprang, und Pinchinat behauptet, »beim Vorüberfliegen den Wind von seinem Schwanze gefühlt zu haben«.
Am Nachmittage, wo ein Mann von den Milizen einen Biß an der Schulter davonträgt, streckt der Gouverneur eine schöne Löwin zu Boden. John Bull’s Hoffnung auf eine spätere Vermehrung der Raubthiere scheint also zu Schanden zu werden.
Im Laufe des Tages fallen einige Tiger von den Kugeln des Commodore Simcoë, der eine Abtheilung Seeleute anführt.
Von letzteren ist einer durch einen Tatzenschlag so schwer getroffen worden, daß er nach dem Steuerbordhafen geschafft werden mußte. Nach den eingehenden Meldungen schienen jene greulichen Katzen am zahlreichsten unter den auf die Insel losgelassenen Raubthieren vertreten zu sein.
Mit Einbruch der Dunkelheit ziehen sich die Thiere vor der unausgesetzten Verfolgung nach der Seite der Rammspornbatterie ins Gehölz zurück, woraus sie mit Tagesanbruch vertrieben werden sollen.
Die ganze Nacht dauert das schreckliche Heulen und Brüllen fort und setzt die Frauen und Kinder von Milliard-City in Angst und Schrecken. Standard-Island konnte ja nicht eher wieder zur Ruhe kommen, als bis nachgewiesen war, daß es sich von diesem Vortrab der englischen Armee endgiltig befreit hatte. Das perfide Albion wird natürlich auch jetzt nicht mit den schmeichelhaftesten Ausdrücken belegt.
Früh am Morgen beginnen die Treibjagden wieder wie am Morgen vorher. Auf Anordnung des Gouverneurs und unter Zustimmung des Commodore Simcoë soll der Colonel Stewart nun auch Artillerie verwenden, um die Raubthiere aus ihren Schlupfwinkeln wegzufegen. Von der Rammspornbatterie werden also zwei Geschütze herbeigeschafft, die zum Kartätschenfeuer geeignet sind.
An dieser Stelle ist die Nesselbaumwaldung von einer Trambahnlinie, die sich nach dem Observatorium zu abzweigt, durchzogen. Hier haben eine Anzahl Raubthiere in der Nacht Schutz gesucht. Unter dem niedrigen Gezweig werden einzelne Köpfe von Löwen und Tigern mit unheimlich funkelnden Augen sichtbar. Die Seeleute, die Milizen und die von Jem Tankerdon, Nat Coverley und Hubley Harcourt angeführten Jäger nehmen links von dem Gehölz Aufstellung, um die wilden Thiere abzufangen, die nicht durch den Kartätschenhagel getödtet wurden.
Auf ein Zeichen des Commodore Simcoë geben beide Geschütze gleichzeitig Feuer. Ein furchtbares Geheul ertönt als Antwort. Offenbar sind verschiedne von den Bestien getroffen worden. Die übrigen – gegen zwanzig – stürmen hervor, an deim Quartett vorüber und zwei derselben werden dabei tödtlich von den Kugeln getroffen. In diesem Augenblick stürzt noch ein gewaltiger Tiger heraus und wirft dabei Frascolin so heftig zu Boden, daß er zehn Schritte weit hinrollt.
Seine Kameraden eilen ihm zu Hilfe. Man hebt ihn fast bewußtlos auf, doch kommt er schnell wieder zu sich. Er hat nur einen Stoß erlitten… doch was für einen!
Auch den Kaimans im Flusse ist inzwischen eifrig nachgestellt worden, ohne daß jemand anfänglich weiß, wie es möglich sein wird, sich zu überzeugen, daß man sich wirklich von diesen gefräßigen Thieren befreit habe. Da kommt der Adjunct Hubley Harcourt auf den glücklichen Gedanken, die Schleusen des Flusses öffnen zu lassen, wodurch es möglich wird, gegen die Saurier unter günstigeren Verhältnissen und mit besserem Erfolge vorzugehen.
Ein schöner Hund Nat Coverley’s ist das einzige Opfer, das hierbei zu beklagen ist. Von einem Alligator gefaßt, wird das arme Thier gleich in zwei Hälften zerbissen. Dafür sind aber ein Dutzend Saurier unter den Kugeln der Milizen gefallen, und vielleicht ist Standard-Island schon endgiltig von den furchtbaren Amphibien befreit.
Im übrigen beläuft sich die Jagdbeute des Tages auf sechs Löwen, acht Tiger, fünf Jaguare und neun Panther männlichen und weiblichen Geschlechts.
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