Aus dem Wege wollen sie mich haben, wie's wäre. Darum nahmt ihr meinen Buben gefangen, weil ihr wußtet, ich hatt' ihn auf Kundschaft ausgeschickt; und darum tat er nicht, was er sollte, weil er mich nicht an euch verriet. Und du, Weislingen, bist ihr Werkzeug!
Weislingen. Berlichingen!
Götz. Kein Wort mehr davon! Ich bin ein Feind von Explikationen; man betriegt sich oder den andern, und meist beide.
Karl. Zu Tisch, Vater.
Götz. Fröhliche Botschaft!—Kommt! ich hoffe, meine Weibsleute sollen Euch munter machen. Ihr wart sonst ein Liebhaber, die Fräulein wußten von Euch zu erzählen. Kommt! (Ab.)
Im bischöflichen Palaste zu Bamberg Der Speisesaal
Bischof von Bamberg. Abt von Fulda. Olearius. Liebetraut. Hofleute.
An Tafel. Der Nachtisch und die großen Pokale werden aufgetragen.
Bischof. Studieren jetzt viele Deutsche von Adel zu Bologna?
Olearius. Vom Adel- und Bürgerstande. Und ohne Ruhm zu melden, tragen sie das größte Lob davon. Man pflegt im Sprichwort auf der Akademie zu sagen: "So fleißig wie ein Deutscher von Adel." Denn indem die Bürgerlichen einen rühmlichen Fleiß anwenden, durch Talente den Mangel der Geburt zu ersetzen, so bestreben sich jene, mit rühmlicher Wetteiferung, ihre angeborne Würde durch die glänzendsten Verdienste zu erhöhen.
Abt. Ei!
Liebetraut. Sag einer, was man, nicht erlebet. So fleißig wie ein
Deutscher von Adel! Das hab ich mein Tage nicht gehört.
Olearius. Ja, sie sind die Bewunderung der ganzen Akademie. Es
werden ehestens einige von den ältesten und geschicktesten als
Doktores zurückkommen. Der Kaiser wird glücklich sein, die ersten
Stellen damit besetzen zu können.
Bischof. Das kann nicht fehlen.
Abt. Kennen Sie nicht zum Exempel einen Junker?—Er ist aus
Hessen-Olearius. Es sind viel Hessen da.
Abt. Er heißt—er ist—Weiß es keiner von euch?—Seine Mutter war eine von—Oh! Sein Vater hatte nur ein Aug—und war Marschall.
Liebetraut. Von Wildenholz?
Abt. Recht—von Wildenholz.
Olearius.
1 comment