Wie wir sahn, Ihr wolltet nicht heraufkommen, ritten wir herab.
Götz. Da sah ich erst, daß ich mit der Hand in die Kohlen geschlagen hatte. Fünfundzwanzig gegen acht! Da galt's kein Feiern. Erhard Truchseß durchstach mir einen Knecht, dafür rannt ich ihn vom Pferde. Hätten sie sich alle gehalten wie er und ein Knecht, es wäre mein und meines kleinen Häufchens übel gewahrt gewesen.
Lerse. Der Knecht, wovon Ihr sagtet-Götz. Es war der bravste, den ich gesehen habe. Er setzte mir heiß zu. Wenn ich dachte, ich hätt ihn von mir gebracht, wollte mit andern zu schaffen haben, war er wieder an mir und schlug feindlich zu. Er hieb mir auch durch den Panzerärmel hindurch, daß es ein wenig gefleischt hatte.
Lerse. Habt Ihr's ihm verziehen?
Götz. Er gefiel mir mehr als zu wohl.
Lerse. Nun, so hoff ich, daß Ihr mit mir zufrieden sein werdet; ich hab mein Probstück an Euch selbst abgelegt.
Götz. Bist du's? O willkommen, willkommen! Kannst du sagen,
Maximilian, du hast unter deinen Dienern einen so geworben!
Lerse. Mich wundert, daß Ihr nicht eh auf mich gefallen seid.
Götz. Wie sollte mir einkommen, daß der mir seine Dienste anbieten würde, der auf das feindseligste mich zu überwältigen trachtete?
Lerse. Eben das, Herr! Von Jugend auf dien ich als Reitersknecht, und hab's mit manchem Ritter aufgenommen. Da wir auf Euch stießen, freut ich mich. Ich kannte Euern Namen, und da lernt ich Euch kennen. Ihr wißt, ich hielt nicht stand; Ihr saht, es war nicht Furcht, denn ich kam wieder. Kurz, ich lernt Euch kennen, und von Stund an beschloß ich, Euch zu dienen.
Götz. Wie lange wollt Ihr bei mir aushalten?
Lerse. Auf ein Jahr. Ohne Entgelt.
Götz. Nein, Ihr sollt gehalten werden wie ein anderer, und drüber, wie der, der mir bei Remlin zu schaffen machte.
(Georg kommt.)
Georg. Hans von Selbitz läßt Euch grüßen. Morgen ist er hier mit funfzig Mann.
Götz. Wohl.
Georg. Es zieht am Kocher ein Trupp Reichsvölker herunter; ohne
Zweifel, Euch zu beobachten.
Götz. Wieviel?
Georg.
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