Wer?

FRAU SCHWARTZE. Na, Magda.

MARIE. Magda!

FRAU SCHWARTZE. Wie das so ist zwischen uns beiden – was man so nennt: Stiefmutter – das bin ich doch nicht?

MARIE. Ganz gewiß nicht, Mamachen.

FRAU SCHWARTZE. Siehst du, damals ... ich konnt' mich eben nicht daran gewöhnen, gleich zwei große Töchter zu haben ... Aber das hat sich doch ausgeglichen? Marie nickt. Und wir haben uns doch lieb?

MARIE. Ja, Mamachen, wir haben uns sehr lieb. Küßt sie.

 

Dritte Scene

Die Vorigen. Franziska.

 

FRANZISKA ängstlich. Da stört man ja wieder ein lebendes Bild.

FRAU SCHWARTZE. Was hat der General gesagt?

FRANZISKA. Der General? – Na, der war schön böse. Uns anderthalb Stunden sitzen zu lassen, das sind Sachen, hat er gesagt. Und in der That, ich muß sagen, das übersteigt –

FRAU SCHWARTZE kläglich zu Marie. Siehst du, was hab ich dir – –

FRANZISKA. Na, ich hab ja die Sache diesmal noch wieder eingerenkt, so daß die Herren wenigstens im Guten weggegangen sind –

FRAU SCHWARTZE. Ja? – Ich dank' dir schön, Fränzchen, tausendmal!

FRANZISKA. Ja, dazu ist man gut genug, Gänge zu gehen und Aschenbrödel zu spielen ... Aber wenn es heißt, zur Familie gehören, eine alte, liebe Tante mit ihrem liebevollen Herzen –

MARIE. Wer hat dich gekränkt, Tante Fränzchen?

FRANZISKA. Ja, jetzt kommst du! Aber vorhin, als ich so bewegt war, da hat sich keiner um mich gekümmert. Ja, die Kaution zu zahlen, damit das gnädige Fräulein heiraten können, dazu ist man gut genug –

MARIE. Tante Fränzchen!

FRANZISKA. Aber solang ich lebe –

FRAU SCHWARTZE. Wovon sprecht ihr denn?

FRANZISKA. Wir wissen schon, wir beide. Und heute? Wer hat euch eure Tochter gebracht?

FRAU SCHWARTZE.