Ach mei gutes, kleenes Hannchen! Ich hawwe dich gelangweilt? Nich wahr?

FRAU WEIDENHAMMER verlegen. He ... hehe! – Ach gar! – Stille mal?! E hust't wohl?! – Na, da will ich nu doch machen, daß 'ch fortkomme! Hehe! Zu Mariechen, ihre Hand nehmend. Adje, mei Mariechen! Adje, mei Häschen! – Komm morgen nachmittag mal zu uns niwwer, heerste? Mer nehm'n Ber'n ab! – Adje! Zu Pauline. Na, denn adje, Pauline! – Komm die Tage mal zu mir! Da woll'n mer uns e bißchen was erzähl'n! – Awwer von frieher, nich wahr?

PAULINE. Ja, von frieher.

 

Geben sich die Hand.

 

FRAU WEIDENHAMMER. Adje!

PAULINE. Adje!

FRAU WEIDENHAMMER schlüpft hinaus.

PAULINE steht einen Augenblick in Gedanken; schluchzt still in die Hände hinein; dann, mit unterdrücktem Zorn, die Faust gegen die Kammer hin schüttelnd. Hund! – Schwindsicht'ger Hund! – Merder!!

MARIECHEN auf sie zu, sich ängstlich an sie schmiegend. Mutterchen!

PAULINE geht, den Arm um sie legend, mit ihr zu ihrem Sitze zurück. Ja, komm, meine Kleene! Sie sitzt einen Augenblick in Gedanken, nickt mit dem Kopf und lächelt boshaft vor sich hin. Na! – Na warte! Hehe! – Du!! ...

 

Pause. Von der Kammer her anhaltendes Husten. Zunehmende Dämmerung. Der Sturm draußen steigert sich.

 

MARIECHEN ängstlich. Der Onkel kömmt!

MEISTER OELZE tritt hustend ins Zimmer. Vornübergebeugt, engbrüstig, abgemagert. Eingefallnes, gelbes, bartloses Gesicht. Schwarzsamtne, gestickte Hausmütze, die bis zu den Ohren runtergezogen ist. Hat eine blaugestrickte Wolljacke an. Seine Arme stecken bis zu den Ellbogen im Latz einer blauleinenen Arbeitsschürze. Die Beine in grauen, schlottrigen Hosen. Filzsocken. – Er geht schweratmend auf den Lehnstuhl zu. – Spricht mit langsamer, ironischer Stimme; unangenehm überrascht. Du bist da?

PAULINE. Ja, ich! – Lacht. De ferchst dich doch nich etwa vor mir, Franz? – Hehe!

MEISTER OELZE läßt sich langsam, steif, im Lehnstuhl nieder. Ferchten! – Was du dir doch nich alles einbild'st!

PAULINE. Na, 's kam so komisch raus?

MEISTER OELZE.