Es ist ein häßlicher Budel, aber ein gar zu guter Hund. Wenn er es länger treibt, so höre ich endlich auf, den Budeln gram zu sein.

VON TELLHEIM bei Seite. So wie ich ihm! Nein, es gibt keine völlige Unmenschen! – – Just, wir bleiben beisammen.

JUST. Ganz gewiß! – Sie wollten sich ohne Bedienten behelfen? Sie vergessen Ihrer Blessuren, und daß Sie nur eines Armes mächtig sind. Sie können sich ja nicht allein ankleiden. Ich bin Ihnen unentbehrlich; und bin, – – ohne mich selbst zu rühmen, Herr Major – und bin ein Bedienter, der – wenn das Schlimmste zum Schlimmen kömmt, – für seinen Herrn betteln und stehlen kann.

VON TELLHEIM. Just, wir bleiben nicht beisammen.

JUST. Schon gut!

 

 

Neunter Auftritt

Ein Bedienter. Von Tellheim. Just.

 

DER BEDIENTE. Bst! Kamerad!

JUST. Was gibts?

DER BEDIENTE. Kann Er mir nicht den Offizier nachweisen, der gestern noch in diesem Zimmer Auf eines an der Seite zeigend, von welcher er herkömmt. gewohnt hat?

JUST. Das dürfte ich leicht können. Was bringt Er ihm?

DER BEDIENTE. Was wir immer bringen, wenn wir nichts bringen; ein Kompliment. Meine Herrschaft hört, daß er durch sie verdrängt worden. Meine Herrschaft weiß zu leben, und ich soll ihn desfalls um Verzeihung bitten.

JUST. Nun so bitte Er ihn um Verzeihung; da steht er.

DER BEDIENTE. Was ist er? Wie nennt man ihn?

VON TELLHEIM. Mein Freund, ich habe Euern Auftrag schon gehört. Es ist eine überflüssige Höflichkeit von Eurer Herrschaft, die ich erkenne, wie ich soll. Macht ihr meinen Empfehl. – Wie heißt Eure Herrschaft? –

DER BEDIENTE. Wie sie heißt? Sie läßt sich gnädiges Fräulein heißen.

VON TELLHEIM. Und ihr Familienname?

DER BEDIENTE. Den habe ich noch nicht gehört, und darnach zu fragen, ist meine Sache nicht. Ich richte mich so ein, daß ich, meistenteils aller sechs Wochen, eine neue Herrschaft habe. Der Henker behalte alle ihre Namen! –

JUST.