Seine Foderungen sind so richtig, wie die meinigen. Werden meine bezahlt, so müssen auch die seinigen bezahlt werden. Ich hafte dafür. –
DIE DAME. O! mein Herr – Aber ich schweige lieber. – Künftige Wohltaten so vorbereiten, heißt sie in den Augen des Himmels schon erwiesen haben. Empfangen Sie seine Belohnung, und meine Tränen! Geht ab.
Siebenter Auftritt
VON TELLHEIM. Armes, braves Weib! Ich muß nicht vergessen, den Bettel zu vernichten. Er nimmt aus seinem Taschenbuche Briefschaften, die er zerreißt. Wer steht mir dafür, daß eigner Mangel mich nicht einmal verleiten könnte, Gebrauch davon zu machen?
Achter Auftritt
Just. Von Tellheim.
VON TELLHEIM. Bist du da?
JUST indem er sich die Augen wischt. Ja!
VON TELLHEIM. Du hast geweint?
JUST. Ich habe in der Küche meine Rechnung geschrieben, und die Küche ist voll Rauch. Hier ist sie, mein Herr!
VON TELLHEIM. Gib her.
JUST. Haben Sie Barmherzigkeit mit mir, mein Herr. Ich weiß wohl, daß die Menschen mit Ihnen keine haben; aber –
VON TELLHEIM. Was willst du?
JUST. Ich hätte mir ehr den Tod, als meinen Abschied vermutet.
VON TELLHEIM. Ich kann dich nicht länger brauchen; ich muß mich ohne Bedienten behelfen lernen. Schlägt die Rechnung auf, und lieset. »Was der Herr Major mir schuldig: Drei und einen halben Monat Lohn, den Monat 6 Taler, macht 21 Taler. Seit dem Ersten dieses, an Kleinigkeiten ausgelegt, 1 Taler 7 Gr. 9 Pf. Summa Summarum, 22 Taler 7 Gr. 9 Pf.« – Gut, und es ist billig, daß ich dir diesen laufenden Monat ganz bezahle.
JUST. Die andere Seite, Herr Major –
VON TELLHEIM. Noch mehr? Lieset.
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