Nicht wahr – es ist hier gar nicht so ungemütlich ... Und wir sind ja hier so sicher! Es ist doch tausendmal schöner als diese Rendezvous im Freien ...
DIE JUNGE FRAU. Oh, erinnern Sie mich nur nicht daran.
DER JUNGE HERR. Ich werde auch daran immer mit tausend Freuden denken. Für mich ist jede Minute, die ich an Ihrer Seite verbringen durfte, eine süsse Erinnerung.
DIE JUNGE FRAU. Erinnern Sie sich noch an den Industriellenball?
DER JUNGE HERR. Ob ich mich daran erinnere ...? Da bin ich ja während des Soupers neben Ihnen gesessen, ganz nahe neben Ihnen. Ihr Mann hat Champagner ...
DIE JUNGE FRAU sieht ihn klagend an.
DER JUNGE HERR. Ich wollte nur vom Champagner reden. Sagen Sie, Emma, wollen Sie nicht ein Glas Cognac trinken?
DIE JUNGE FRAU. Einen Tropfen, aber geben Sie mir vorher ein Glas Wasser.
DER JUNGE HERR. Ja ... Wo ist denn nur – ach ja ... Er schlägt die Portiere zurück und geht ins Schlafzimmer.
DIE JUNGE FRAU sieht ihm nach.
DER JUNGE HERR kommt zurück mit einer Karaffe Wasser und zwei Trinkgläsern.
DIE JUNGE FRAU. Wo waren Sie denn?
DER JUNGE HERR. Im ... Nebenzimmer. Schenkt ein Glas Wasser ein.
DIE JUNGE FRAU. Jetzt werde ich Sie etwas fragen, Alfred – und schwören Sie mir, daß Sie mir die Wahrheit sagen werden.
DER JUNGE HERR. Ich schwöre. –
DIE JUNGE FRAU. War in diesen Räumen schon jemals eine andere Frau?
DER JUNGE HERR. Aber Emma – dieses Haus steht schon zwanzig Jahre!
DIE JUNGE FRAU. Sie wissen, was ich meine, Alfred ... Mit Ihnen! Bei Ihnen!
DER JUNGE HERR. Mit mir – hier – Emma! – Es ist nicht schön, daß Sie an so etwas denken können.
DIE JUNGE FRAU. Also Sie haben ... wie soll ich ... Aber nein, ich will Sie lieber nicht fragen. Es ist besser, wenn ich nicht frage.
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