Dreyfaltigkeit

 

Wer neu geboren wird durch Wasser und den Geist,

Ob der ins Feuer darff, drein mancher ihn verweist?

Wen Christus rother Schweiß und kostbar Blut besprenget,

Darff sonsten keine Glut, die ihn befegt und senget.

43.

Am 1 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Wofür man dort nicht kan ein Tröpfflein Wasser kauffen,

Drauff leg ich hier nicht Müh und scharr es nicht zu hauffen.

Geld reimt sich in die Welt; dort in Abrahams Schoß

Gilt mehr ein eitrich Schwer, als wol ein göldner Kloß.

44.

Am 2 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Der Wirth ist mild und gut; der Mangel liegt an Gästen,

Daß sie nicht wollen fett in Lust die Seele mästen.

Wen Acker, Ochse, Weib hier in der Welt macht saat,

Der schau, daß er nicht dort den dürren Mangel hat.

45.

Am 3 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Der Herre Christ geht um mit Zöllnern und mit Sündern;

Der Phariseer Art taug nicht zu Gottes Kindern;

Drum der sich heilig dünckt und uns für Ketzer schilt,

Seh zu, daß Ketzerey für Heiligkeit nicht gilt.

46.

Am 4 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Die Kinder Gottes sind, sind wie ihr Vater gütig,

Die Satans Kinder sind, sind wie ihr Vater wütig.

Weß Kinder sind dann die, die auff so manche Pein

Befliessen, nur mit Lust der Christen Hencker seyn?

47.

Am 5 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Wer, wie die Welt wil, fischt, fischt listig in der Nacht,

Und wann er viel verbringt, so hat er nichts verbracht;

Wer dann, wie Gott wil, fischt, fischt redlich an dem Tage

Und fängt auch, daß sein Schieff den Fischzug kaum ertrage.

48.

Am 6 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Die mit uns halten Zorn, die zu uns Racha sagen,

Die wie die Narren uns vexiren, schlagen, jagen,

Die lasse so man seyn und habe nur Geduld;

Es trifft sie schwer genug zu zahlen Gottes Schuld.

49.

Am 7 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Von alle dem, das war, ist nichts dann Mangel blieben

In dieser wüsten Zeit! was soll mich diß betrüben?

Ich weiß mir Rath bey dem, bey dem viel hundert Mann

Ein Brot, daß noch ein Korb bleibt übrig, speisen kan.

50.

Am 8 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Es schickt sich nicht, daß der ein friedlich Schäflein heisset,

Der raubet, mordet, würgt und um sich reisset, beisset.

Der Peltz zwar deckt den Mann, macht aber keinen Mann;

Der Wolff bleibt Wolff, ob er ein Schafskleid gleich zeucht an.

51.

Am 9 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Geld gilt, und Geld ist gut, wanns wol nur wird erworben

Und wird auch wol gebraucht; ein Dieb ist und vertorben

Und hat deß Herren Gut verschwendisch umgebracht,

Der Gottes Freund ihm nicht damit zu Freunden macht.

52.

Am 10 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Es trachten ihrer viel uns mördlich umzubringen,

Daß wir nicht ihrem Thun und ihres Sinnes Dingen

Verpflichtet sind wie sie. O, dulde dich! das Ziel

Ist nahe; Gott wird doch wol machen, was er wil.

53.

Am 11 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Mein fasten, mein kasteyn, mein Zehnd- und Almos geben,

Und was noch mehr gehört zu einem fromen Leben,

Vermag so viel bey Gott mit nichten, als vermag

Ein Seuffzer um Genad und auf die Brust ein Schlag.

54.

Am 12 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Der Herr macht alles wol; er dämpffet unsre Sünden,

In dem sich da und dort viel Plagen an uns finden.

Der Herr macht alles wol; er pflegt in aller Pein,

Man fleh ihn nur drum an, auch wieder Artzt zu seyn.

55.

Am 13 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Viel Mörder pflegen uns im Wandel zu umgeben,

Zu rauben Gut und Blut, zu rauben beydes Leben.

Deß Samariters Wein und heilsam Oele macht,

Wiewol wir sind verwund, daß wir nicht sind verschmacht.

56.

Am 14 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Gott ist ein gütig Gott, der zehnfach Hülffe sendet,

Eh einmal sich der Mensch zu seinem Dancke wendet;

Doch schau, daß dich nicht wo der Welt ihr Brauch bethört,

Daß, zehnmal wann du ruffst, nicht einmal Gott dich hört.

57.

Am 15 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Hat Gott mich ohne mich gebracht in dieses Leben,

Wird Gott mir, was mir fehlt, mir ohne mich auch geben.

Ein Heyde sorgt zu viel; ein Christ traut seinem Gott,

Der sein Geschöpff erhält in Glück und auch in Noth.

58.

Am 16 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Der zu dem Todten sagt: Steh auff und lebe wieder!

Der kan auch sagen dem, der lebt: Geh, leg dich nieder!

Was trotzet dann ein Mensch, der sterblich ist wie wir?

Es ist nur um ein Wort, so ist er mehr nicht hier.

59.

Am 17 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Ob gleich Beruff und Stand pflegt Sabath-Tag zu halten,

Soll dennoch stets sein Amt das Christenthum verwalten.

Den Lastern ist geschafft zu halten Feyertag;

Der Tugend ist vergunt zu würcken, wann sie mag.

60.

Am 18 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Gott sollstu mehr dann dich, wie dich den Nechsten lieben;

Wann eine Liebe bleibt, so sind sie beyde blieben;

Dann Gott und Nechsten sind verknüpfft in eines Band,

Wer da sich hat getrennt, der hat sich dort getrant.

61.

Am 19 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Wer Kranckheit nicht so sehr als ihren Ursprung heilet,

Ein solcher Artzt heilt wol und heilet unverweilet;

Wer nicht mit Sünden kämpfft und nur mit Kranckheit kämpfft,

Der hat sie mehr gestärckt und weniger gedämpfft.

62.

Am 20 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Die Welt hat Lust für sich; sie höhnet und bestreitet

Der Hochzeit reine Lust, die Gott der Herr bereitet.

Die Welt mit ihrer Lust ist Gottes Lust nicht werth;

Drum wird sie, eh sie meint, mit Schwerdt und Brand verzehrt.

63.

Am 21 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Der Glaub ist vielmal schwach und sehnet sich nach Zeichen

Und wil, was er nicht siht, durch hoffen nicht erreichen.

Man Glaube nur dem Wort; man geh und mercke drauff;

Die Stunde, welche hilfft, ist schon in vollem Lauff.

64.

Am 22 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Zehn tausend Pfund? ja wol! weit mehres sind wir schuldig

Dem Schöpffer dieser Welt; doch ist er so geduldig

Und schenckt uns alles gar. Ein Schalck, der dran nicht denckt,

Und seinen Mitknecht noch um hundert Groschen kränckt.

65.

Am 23 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Zwey Theil hat ieder Mensch, und iedes Theil sein Leben:

Der Obrigkeit ist hier der Leib zu Dienst ergeben,

Die Seele bleibet Gott; dort hat Gott beydes gar;

So hat dann ieder hier und dort, was seine war.

66.

Am 24 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Was darff ich Haab und Gut mit Aertzten gar verzehren?

Sie kräncken manchmal mehr, als sie gesund gewehren.

Der Glaube macht gesund, nimmt Gott die gantze Krafft,

Daß er uns spricht gesund und vollen Friede schafft.

67.

Am 25 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Man weist uns Herre Christ in dieser Zeiten Jammer

Bald da, bald dort herum zur Wüsten, zu der Kammer,

Als seystu dort und da; wir aber glaubens nicht;

Wir glauben aber fest und hoffen dein Gericht.

68.

Am 26 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Die Böcke nemen zu; die Schafe müssen weichen

Und auff den letzten Zug von ihrem stossen keichen.

Kumm, kumm, Herr Jesu, kumm! mach Ordnung und theil ein

Die Schaf in deine Lust, die Böck ins Teuffels Pein.

69.

Am 27 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit

 

Die Welt fault in sich selbst, und ihre Sitten stincken;

Ihr Haus steht auff dem Fall und hebt schon an zu sincken;

Wo dich, Herr Christ, man kan im Glantz und Klarheit schauen,

Da ist es gut zu seyn und Hütten auff zu bauen.

70.

Namen ohne Sache

 

Was hat doch wol für Stärcke

Ein Glauben ohne Wercke?

Wozu sind doch die Titel,

Bey welchen keine Mittel?

71.

Heutige Welt-Kunst

 

Anders seyn und anders scheinen,

Anders reden, anders meinen,

Alles loben, alles tragen,

Allen heucheln, stets behagen,

Allem Winde Segel geben,

Bös- und Guten dienstbar leben;

Alles Thun und alles Tichten

Bloß auf eignen Nutzen richten:

Wer sich dessen wil befleissen,

Kan politisch heuer heissen.

72.

Hofe-Gunst

 

Wer treu bey Hofe dient, verdient doch lauter Haß,

Wie so? Wem viel man soll, für diesem wird man blaß.

73.

Demut

 

Vom niedren steigt man hoch, vom hohen steigt man nieder;

Wer nur in Demut steigt, steigt füglich hin und wieder.

74.

Augen, Ohren, Mund

 

Aug und Ohren sind die Fenster, und der Mund die Thür ins Haus;

Diese, wann sie wol verwahret, geht nichts böses ein und auß.

75.

Hofe-Regel

 

Fürsten wollen keinen Diener, der da wil, daß Tranck und Essen

Soll nach Ordnung und Vermögen seyn getheilt und abgemessen.

Fürsten wollen keinen Diener, der da wil voran verkünden,

Was auff ihr verkehrtes Wesen für Verterben sich wird finden.

Fürsten wollen keinen Diener, der da wil, daß ihr Gewissen

Sich von allem arg Beginnen kehren soll zu ernstem Büssen.

76.

Von Orpheo und Eurydice

 

Niemand um ein todtes Weib fährt zur Höll in unsren Jahren;

Aber um ein lebend Weib wil zur Hölle mancher fahren.

77.

Enderung deß Sinnes

 

Es ändern sich die Leut, es ändert sich die Zeit;

Zum trauren dienet diß, zur Freude jenes Kleid.

Man ändre gleich den Pfeil, wann nur verbleibt das Ziel;

Wann dieses wird erreicht, der Pfeil sey, wie er wil.

78.

Vorzug unter Rechtsgelehrten und Ärtzten

 

Weil tödten für dem stehlen in Zehngeboten steht,

Ists recht, daß dem Juristen ein Artzt drum oben geht?

79.

Vorzug zwischen Laus und Floh

 

Der Vorsitz ist den Läusen für Flöhen wol erlaubt,

Die, wie die Flöh, im Busen nicht wohnen, nur ums Haupt.

Schmarotzer, die bey Hofe credentzen fürstlich Gut,

Sind für gemeinen Heuchlern befreyt zu größrem Mut.

80.

Von Veits gehorsamen Weibe

 

Wann Veit schreyt in seiner Gicht:

O, daß mich der Tod nicht hollt!

Kummt sein treues Weib und spricht:

Lieber Mann! ja, was ihr wollt.

81.

Müssiggang

 

Der faule Müssiggang ist, Venus, dein Agent.

Ein grosses, was du hast, hat er dir zugewendt.

82.

Gestorbene Redligkeit

 

Man lobt die Redligkeit, siht aber keine nicht.

Die Todten ist man auch zu loben noch verpflicht.

83.

Frantzösische Kleidung

 

Diener tragen in gemein ihrer Herren Lieverey;

Solls dann seyn, daß Franckreich Herr, Deutschland aber Diener sey?

Freyes Deutschland schäm dich doch dieser schnöden Knechterey!

84.

Iedem gefällt das Seine

 

Iedem Thoren reucht sein Wust, wie die beste Pomerantze;

Aber, Franckreich, dein Geruch schmeckt auch durch die deutsche Grantze.

85.

Hofe-Leute

 

Bey Hofe haben die gemein den besten Sold,

Die sonsten doch nichts thun, als fressen nur und sauffen.

Fürwahr, wer Seele soll und soll Gesund verkauffen,

Dem ist kein Silber nicht genug und auch kein Gold.

86.

Auff Pappum und Zizam

 

Pappus sagt, er sey die Sonn, und Frau Ziza sey der Mon;

Wann der Mon nicht stets ist voll, macht er eine Hörner-Kron.

87.

Von der Medæa

 

Medæa hat vermocht die Männer jung zu kochen;

Was Weiber würden sie, wann sie noch lebte, suchen!

88.

Hand und Finger, ein Vorbild brüderlicher Einigkeit

 

Ieder Finger an der Hand

Hat sein Maß und seinen Stand;

Ieder hilfft dem andren ein;

Keiner wil sein eigen seyn.

Brüder, die deß Blutes Pflicht

Hat in einen Bund gericht,

Was dann wolln sich diese zeihn,

Wann sie eigennützig seyn?

Wann sie das gemeine Heil

Messen ab nach eignem Theil?

Wann ein ieder drauff nur denckt,

Wie der ander sey gekränckt?

Wann der andre steigen wil

Hin auff dem, der nieder fiel?

Wetten wil ich, daß ihr Thun

Gantz auff Mißgrieff wird beruhn.

89.

Auffrichtigkeit

 

Wer wenig irren wil, er thu gleich, was er thu,

Der schweiffe weit nicht um, er geh gerade zu.

90.

Neuerung gefährlich

 

Das böse, wol gestellt, laß stehen, wie es steht;

Es ist noch ungewiß, wie neues abegeht.

91.

Beyschlaff

 

Der bey einer Jungfer schläft, ist der Straffe werth geacht;

Aber der hat offtmals Lohn, der bey einer Jungfer wacht.

Ist es billich? Ja; man frag' eine Jungfer selbst davon;

Gebt dem faulen, spricht sie, (hört!) Straffe! gebt dem wackren Lohn!

92.

Geduld

 

Geduld ist zwar die Kost, davon sich Arme nähren;

Doch wird kein fetter Wanst sich sehr davon beschweren.

93.

Der Hencker und das Gewissen

 

Den Hencker scheut fast iederman, fast niemand sein Gewissen,

Da jener doch nur Augenschuld, diß Hertzensschuld macht büssen.

94.

Friede

 

Fried ist besser als das Recht;

Dann das Recht ist Friedens Knecht.

95.

Die Ost-See, oder das balthische Meer

 

Alle Flüsse gehn ins Meer;

Alle kummen dannen her.

Zwar, daß in die Osten-See,

Ist gewiß, die Oder geh,

Ungewiß, daß ihre Flut

Unsrer Oder kummt zu gut.

Ost-See, unsren Schmuck und Gold

Hastu zwar uns weggeholt;

Aber, was du wiederbracht,

Sey dir hier und dort gedacht.

96.

Sued, ein umgekehrter Gott, Deus

 

Daß die Sueden heissen Götter,

Bleibt wol wahr; sie machten Wetter,

Und mit ihren Donnerkeilen

Kunten Deutschland sie zertheilen.

Götter sind sie, nicht zum schützen,

Aber kräfftig zum beschnitzen;

Götter sind sie, die die Christen

Wenig bauten, sehr verwüsten;

Götter sind sie; ihr berauben

Soll man noch für Wolthat glauben;

Götter sind sie; ihre Plagen

Sollen seyn ein Liebe-schlagen;

Götter sind sie; wahrem Gotte

Als zu Ehren, mehr zu Spotte.

97.

Der angehende Friede

 

Die Waffen sind verknüpfft in eine Friedens-Pflicht;

Die Schulden aber noch, die Steuer nimmer nicht.

98.

Genieß-Leute deß Friedens

 

Wer wird, nun Friede wird, bey solcherley verwüsten

Zum ersten kummen auff? die Hencker und Juristen.

99.

Artzney wider die Leichtfertigkeit

 

Was für Wurtzel wird doch heilen rauben, prassen, huren, balgen,

Das uns mit bey diesen Jahren Krieg hat angesteckt? Der Galgen.

100.

Der Friede

 

Wir haben Friede nun, was trug der Krieg uns ein?

Durch Krieg, was ohne Krieg, sind wir, wir solten seyn.

 

Desz ersten Tausend zehendes Hundert

 

1.

Fremde Hülffe

Was fremde Hülffe sey, das fühlstu, Land, allhier;

Die Hülffe halff ihr selbst; das fremde ließ man dir.

2.

Grabmal einer redlichen Frauen

 

Fremder, wilstu Nachricht haben,

Wer für dir hier liegt begraben?

Ach, ein Schatz, den Sterbligkeit

Mir vergunte kurtze Zeit!

Eine Perle von der Tugend,

Eine Rose von der Jugend,

Gold von ungefälschter Treu,

Purpur von der Scham und Scheu,

Ein Christall von recht Beginnen,

Ein Smaragd von keuschen Sinnen,

Ein Rubin von Ehe-Gunst,

Ein Opal von Hause-Kunst,

Eine klare Weiber-Sonne,

Eine reiche Mannes-Wonne,

Ein verwahrter Wirthschaffts-Zaun,

In Gefahr ein Wol-Vertraun,

Eine Hand im Nahrungs-Fleisse,

Eine Lufft im Sorgen-Schweisse,

Zucker in der bittren Zeit,

Artzney wider Harm und Leid,

Freundschafft in den höchsten Nöthen,

Beystand gar biß an das tödten.

Lieber Leser! O, wie viel

(Mehr, als ich bekennen wil,)

Hat man mir nach Gottes Willen

Müssen in das Grab verfüllen!

Steh und dencke weiter dran,

Wie der Tod so arg gethan!

Fragt dich wer, was du gelesen,

Der nicht bald dabey gewesen,

Sprich: Von hinnen nicht gar weit

Steht ein Sarckvoll Redligkeit.

3.

Weiber

 

Wer ohne Weiber künte seyn, wär frey von vielerley Beschwerden;

Wer ohne Weiber wolte seyn, wär aber nicht viel nütz auff Erden.

4.

Der Mann deß Weibes Haupt

 

Der Mann ist seines Weibes Haupt;

Wer weiß, ob Virna solches glaubt?

Sie spricht: Was solln zwey Haupter mir?

Ich wär ja sonst ein Wunderthier.

5.

Das Jahr 1649

 

Gott, Der DV hast gegönnt, Daß WIer so haben können

Von aVssen gVte RVh, aCh gIb sIe nVn Von Innen.

6.

Paten-Zettel

 

Für Leid, Creutz, Noth und Tod, die dir, O liebes Kind!

In dieser schnöden Welt zu dulden etwa sind,

Ist Jesu Christi Blut dein aller-bestes Heil;

Dadurch der Himmel dir verschrieben ist zu theil.

7.

Unableschliche Schuld

 

Deß Vaterlandes Heil

Und seines Weibes Theil

Macht, daß ein ieder Mann

Nie gar bezahlen kan.

8.

An einen guten Freund

 

Es bleibt noch immer so, daß unser beyder Glücke,

O Freund, geschwistert ist.