Shepherd beredt. Er berichtete alle Einzelheiten über die Familie des Admirals, die ihn als Mieter ganz besonders empfahlen. Er sei verheiratet, habe aber keine Kinder, genau das, worauf man Wert lege. Ohne eine Hausfrau, bemerkte Mr. Shepherd, erhalte ein Haus nie die richtige Pflege; er frage sich ernsthaft, ob das Mobiliar ohne Hausherrin nicht in Gefahr sei, ebenso zu leiden wie mit vielen Kindern. Eine Hausherrin ohne Familie schone das Mobiliar auf denkbar beste Weise. Er habe Mrs. Croft ebenfalls kennengelernt. Sie sei mit dem Admiral in Taunton und fast die ganze Zeit, während die Sache zur Debatte gestanden habe, dabei gewesen.

»Und anscheinend eine sehr kultivierte, vornehme, scharfsinnige Dame«, fuhr er fort, »stellte mehr Fragen über Haus und Mietvertrag und Steuern als der Admiral selbst und kannte sich in Geschäften anscheinend besser aus als er. Und außerdem, Sir Walter, habe ich herausbekommen, daß sie in diesem Teil des Landes – ebenso Familie hat wie ihr Mann, das heißt, sie ist die Schwester eines Gentleman, der einmal unter uns gelebt hat; sie hat es mir selber erzählt, Schwester jenes Gentleman, der vor ein paar Jahren in Monkford gelebt hat. Du meine Güte! Wie hieß er doch? Ich kann im Augenblick nicht auf seinen Namen kommen, obwohl ich ihn gerade erst gehört habe. Penelope, mein Kind, kannst du dich an den Namen des Gentleman erinnern, der in Monkford gelebt hat, Mrs. Crofts Bruder?«
Aber Mrs. Clay unterhielt sich so angeregt mit Miss Elliot, daß sie die Aufforderung nicht hörte.

»Ich habe keine Ahnung, wen Sie meinen, Shepherd. Ich erinnere mich nicht, daß seit den Zeiten des alten Gouverneurs Trent ein Gentleman in Monkford gewohnt hat.« »Du meine Güte! Wie merkwürdig! Ich vergesse demnächst vermutlich noch meinen eigenen Namen, fürchte ich. Ein Name, der mir so vertraut ist, kannte den Gentleman Vorliebe dafür verraten und Mr. Shepherd in einem sich selbst jeden Beweis gegeben, daß er ein höchst so gut von Ansehen, bin ihm hundertmal begegnet, hat mich einmal zu Rate gezogen, erinnere ich mich, wegen unbefugten Betretens seines Grundstücks, Einbruch eines Knechts in seinen Obstgarten, eine beschädigte Mauer, gestohlene Äpfel, auf frischer Tat ertappt, ließ sich hinterher gegen meinen Rat auf einen gütlichen Vergleich ein. Wirklich sehr merkwürdig!«
Nach kurzem Zögern sagte Anne:
»Sie meinen vermutlich Mr. Wentworth.«
Mr. Shepherd war ganz Dankbarkeit.

»Wentworth, genau das war der Name! Mr. Wentworth, genau das war der Mann! Er war doch der Pfarrer von Monkford, Sir Walter, vor einiger Zeit, zwei oder drei Jahre lang. Traf dort ungefähr im Jahre fünf ein, wenn ich mich recht erinnere. Sie müssen sich doch an ihn erinnern.«
»Wentworth? Wie! Ach so, Mr. Wentworth, der Pfarrer von Monkford. Sie haben mich durch die Bezeichnung Gentleman irregeführt. Ich dachte, Sie sprächen von einem Mann mit Grundbesitz. Mr. Wentworth war ein Niemand, erinnere ich mich, ganz ohne Beziehungen, hatte nichts mit der Strafford-Familie zu tun. Wie kommt es bloß, daß so viele unserer Adelsnamen so gängig werden?«
Als Mr. Shepherd merkte, daß diese Verbindung den Crofts in den Augen Sir Walters nicht zugute kam, erwähnte er sie lieber nicht mehr und hielt sich in seinem unbeirrbaren Eifer ausführlich bei den Umständen auf, die eindeutiger zu ihren Gunsten sprachen: ihr Alter, ihre Kinderlosigkeit und ihr Vermögen, die Wertschätzung, die sie Kellynch Hall entgegenbrachten, und ihr dringender Wunsch, das Haus mieten zu dürfen; und er tat so, als kennten sie kein größeres Glück auf Erden, als Mieter von Sir Walter Elliot zu sein, ein ungewöhnlicher Geschmack, zweifellos, denn man konnte doch nicht erwarten, daß sie von Sir Walters hohen Ansprüchen an die Pflichten eines Mieters etwas ahnten.
Er hatte allerdings Erfolg, und obwohl Sir Walter auf jeden möglichen Mieter seines Hauses mit scheelem Blick sehen und angesichts seines unerhörten Wohlstands keinen Mietpreis für zu hoch halten würde, ließ er sich doch überreden, Mr.