Also anders! Schreibt. »Ich liebe Sie von ganzer Seele, ich bete Sie an –«

DAMIAN. So is's recht. Da wird der alte Windbeutel wini!

ADOLF weiter schreiben wollend. »Kommen Sie also –«

DAMIAN. Das ist schon wieder ohne Gefühl!

ADOLF. Aha! Schreibt wieder. Also: »Wenn Sie meinem leidenden Herzen einen süßen Trost gewähren wollen, so kommen Sie –«

DAMIAN. Nur zu in der Dicken, das is Gefühl!

ADOLF weiterschreibend. » .... heute abend zu mir –« Denkt nach.

EMILIE. Soll ich schreiben, daß ich Antwort erwarte?

FANNY. Das glaub' ich. Schreiben Sie nur: »Die Schnur wird so lange am Fenster bleiben, bis Sie die Antwort daran geknüpft haben.«

EMILIE. Wie versteh' ich das?

FANNY. Schreiben Sie nur – Wispelt ihr leise zu.

ADOLF schreibt. »Das Glück meines Lebens hängt an der Erfüllung dieser Bitte.« Zu Damian. Ohne Unterschrift?

DAMIAN. Ohne Unterschrift! Das is das wahre Gefühl! Jetzt heißt's, den Brief petschieren.

EMILIE. Fanny, gib mir die Oblaten her!

 

Fanny tut es und befestigt dann einen Spagat am Fenster.

 

ADOLF. Es ist weder Siegelwachs noch Petschaft da.

DAMIAN. Ich petschiere den Brief halt bei der Kasstecherin drüben. Nimmt den Brief. Wenn der Chevalier den Brief liest, kommt er unausbleiblich, Im Abgeben. und die Trischackung geht vor sich, und das tüchtig – o, nur Gefühl! Ab.

 

Dreizehnter Auftritt

Vorige ohne Damian später Schlucker.

 

Die Vorigen.

 

EMILIE. Ich bin fertig.

FANNY. Geben Sie nur geschwind!

 

Sie bindet den Brief an das Ende der Schnur und läßt ihn übers Fenster.

 

Die hölzerne Wanduhr schlägt Eins.

 

ADOLF. Schon ist es ein Uhr vorbei. Fanny versprach mir an einer Schnur – Sieht gegen das Fenster. Ha, was seh' ich? Darf ich meinen Augen trauen –? Eilt hin.

 

Schlucker tritt ein, einen großen Laib Brot unterm Arm tragend.

 

ADOLF.