O nein, meine Red' is philosophisch, und das Geschwollene g'hört ins Medizinische.

SALERL. Man muß die Welt nehmen, wie s' is, und nicht, wie s' sein könnt'.

DAMIAN. Mich wird die Welt bald gar nix mehr kümmern.

SALERL. Das kann nur der sagen, der sehr hoch steht.

DAMIAN. Oder der, der sehr tief liegt.

SALERL befremdet. Tief liegt?

DAMIAN. Ja, im Grab.

SALERL. Jetzt hör' mir auf!

DAMIAN kleinlaut. Wenn der Mensch gar kein Glück hat –

SALERL. So muß er geduldig warten, bis 's Glück kommt.

DAMIAN. Mir bleibt's z' lang aus, ich fang' schon an, kleinmütig z' werd'n.

SALERL. Schäm' dich! Bist du ein Mann?

DAMIAN. Ja, aber ein kleinmütiger!

SALERL. 's Glück is kugelrund; es kann alles noch anders werd'n.

DAMIAN. Ich bin halt kleinmütig!

SALERL. Da hast zwölf Groschen auf ein' Wein. Gibt ihm eine Handvoll Kupfermünzen.

DAMIAN. Du bist großmütig!

SALERL. Jetzt geh, Narr, und komm g'scheit zurück. Ich kenn' dich, beim dritten Seitel erscheint dir alles in einem andern Licht. Rechts ab.

DAMIAN allein. Wer hätte so eine ausgebreitete Menschenkenntnis in dieser klebern Person gesucht?

 

Sechster Auftritt

Damian, Schlucker schlecht gekleidet, aus links.

 

SCHLUCKER erhitzt. Ah, der Damian is da? Gut!

DAMIAN. Was will der Schwager?

SCHLUCKER. Schon wieder neue G'schichten!

DAMIAN. So?

SCHLUCKER. Mein Sohn ist in die Goldfuchs'sche Fräule verliebt.

DAMIAN. Da ober uns? Das ist schon a alte Geschicht', die g'hört auf 'n Tandelmarkt.

SCHLUCKER. Für mich ist s' neu, nagelneu, und darf gar nit alt werden.

DAMIAN. 's Stubenmadel tragt Posten, d' Fräule geht ein bissel über d' Stiegen herunter, der Sohn a bissel auf d' Stiegen hinauf, auf 'n halben Weg kommen s' zusamm'.

SCHLUCKER.