Mit alliwil schlechtere Charte
spielt er allwil schlechter, und zahlt afange mit Chride.
Druf het's Zwölfi gschlage. Jez lengt er mit gringletem Finger
frisch in Sack: ›Wer wechslet no ne bairische Taler?‹
Schlechti Münz, Her Michel! Er lengt in glasigi Scherbe,
tut e Schrei, und luegt mit Gruus und Schrecke der Grün a.
Aber der Buzli leert si Brenntewigläsli und schmatzget:
›Michel, chumm jez furt, der Wirt würd wellen ins Bett goh!
's chömme hüt viel Gäst, sie hen e lustige Firtig.
Isch nit Ludwigstag, der fünfezwenzigst Augusti?
Dreih am Ring, so lang de witt, de bringsch en nit abe!‹
O, wie het der Michel glost – e lustige Firtig!
O wie het der d'Füeß am Tischbei unte verchlammert!
's hilft nit lang, und tut nit gut. Mit ängstlichem Bebe
stoht er uf, und seit ke Wort, und göhn mit enander,
vornen a der Grün, und an de Ferse der Michel,
wie ne Chalb im Metzger folgt zur bluetige Schlachtbank.
Öbbe ne Büchseschuß vom Wirtshus stellt en der Buzli.
›Michel‹, seit er, ›lueg, es stoht kei Sternli am Himmel!
Lueg, der Himmel hangt voll Wetter über und über!
's goht kei Luft, es schwankt kei Nast, es rührt si ke Läubli,
und du bisch mer au so still. I glaub, de witt bette
oder machsch der d'Ürten und isch der 's Lebe verleidet?
Wie de meinsch! Di Wahl isch schlecht, i muß der's bikenne.
Se, do hesch e Messer! I ha's am Blotzemer Mert gchauft!
Hau der d'Gurgele selber ab, se chost's di ke Trinkgeld!‹«
So het der Ätti verzehlt, und mit engbrüstigem Otem
seit druf d'Mutter: »Bisch bal fertig? Mach mer die Meidli
nit so z'förche, 's sin doch nummen erdichteti Märli!« –
»Jo, i bi jo ferig!« erwidert der Ätti, »dört lit er
mit sim Ring im Dorneghürst, wo d'Trostle nit singe.«
Aber d'Marei seit: »O Mutter, wer wird em denn förche!
Denksch, i merk nit, was er meint, und was er will sage?
Jo, der Vizli Buzli, das isch die bösi Versuchung.
Lockt sie nit, und führt sie nit in Sünden und Elend,
wenn e Mensch nit bete mag, und folgt nit, und schafft nüt!
Und der lockig Chnab isch gueti Warnig im Gwisse.
O, i chenn mi Ätti wohl, und sini Gidanke!«
Das Hexlein
Und woni uffem Schnidstuehl sitz
für Basseltang, und Liechtspön schnitz,
se chunnt e Hexli wohlgimut,
und frogt no frei: »Haut's Messer gut?«
Und seit mer frei no »Gute Tag!«
und woni lueg, und woni sag:
»'s chönnt besser go, und Große Dank!«
se wird mer's Herz uf eimol chrank.
Und uf, und furt enanderno,
und woni lueg, isch's nümme do,
und woni rüef: »Du Hexli he!«
se git's mer scho kei Antwort meh.
Und sieder schmeckt mer's Esse nit;
stell umme, was de hesch und witt,
und wenn en anders schlofe cha,
se höri alli Stunde schlah.
Und was i schaff, das grotet nit,
und alli Schritt und alli Tritt,
se chunnt mim Sinn das Hexli für,
und was i schwetz, isch hinterfür.
's isch wohr, es het e Gsichtli gha,
's verlueget si en Engel dra,
und 's seit mit so me freie Mut,
so lieb und süß: »Haut's Messer gut?«
Und leider hani's ghört und gseh,
und sellemols und nümme meh.
Dört isch's an Hag und Hurst verbei,
und witers über Stock und Stei.
Wer spöchtet mer mi Hexli us,
wer zeigt mer siner Mutter Hus?
I lauf no, was i laufe cha,
wer weiß, se triffi's doch no a!
I lauf no alli Dörfer us,
i such und frog vo Hus zu Hus,
und würd mer nit mi Hexli chund,
se würdi ebe nümme gsund.
Der Mann im Mond
»Lueg Müetterli, was isch im Mo?«
He, siehsch's denn nit, e Ma!
»Jo wegerli, i sieh en scho.
Er het e Tschöpli a.
Was tribt er denn die ganzi Nacht,
er rüehret jo kei Glied?«
He, siehsch nit, aß er Welle macht?
»Jo, ebe dreiht er d'Wied.
Wär ich, wie er, i blieb dehei,
und machti d'Welle do.«
He, isch er denn us üser Gmei?
Mer hen scho selber so.
Und meinsch, er chönn so, wiener well?
Es wird em, was em ghört.
Er gieng wol gern – der sufer Gsell
muß schellewerche dört.
»Was het er bosget, Müetterli?
Wer het en bannt dörthi?«
Me het em gseit der Dieterli,
e Nütznutz isch er gsi.
Ufs Bete het er nit viel gha,
ufs Schaffen o nit viel,
und öbbis muß me triebe ha,
sust het me langi Wil.
Drum, het en öbbe nit der Vogt
zur Strof ins Hüsli gspert,
sen isch er ebe z'Chander ghockt,
und het d'Butelli gleert.
»Je, Müetterli, wer het em's Geld
zu so'me Lebe ge?«
Du Närsch, er het in Hus und Feld
scho selber wüsse z'neh.
Nemol, es isch e Sunntig gsi,
so stoht er uf vor Tag,
und nimmt e Beil, und tummlet si,
und lauft in Lieler Schlag.
Er haut die schönste Büechli um,
macht Bohnestecke drus,
und treit sie furt, und luegt nit um,
und isch scho fast am Hus.
Und ebe goht er uffem Steg,
se ruuscht em öbbis für:
›Jez, Dieter, goht's en andere Weg!
Jez, Dieter, chumm mit mir!‹
Und uf und furt, und sieder isch
kei Dieter wit und breit.
Dört obe stoht er im Gibüsch
und in der Einsemkeit.
Jez haut er jungi Büechli um;
jez chuuchet er in d'Händ;
jez dreiht er d'Wied, und leit sie drum,
und 's Sufe het en End.
So goht's dem arme Dieterli;
er isch e gstrofte Ma!
»O bhüetis Gott, lieb Müetterli,
i möcht's nit mittem ha!«
Se hüt di vorem böse Ding,
's bringt numme Weh und Ach!
Wenn's Sunntig isch, se bet und sing.
Am Werchtig schaff di Sach.
Die Marktweiber in der Stadt
I chumm do us 's Rotshere Hus,
's isch wohr, 's sieht proper us;
doch isch's mer, sie heigen o Müeih und Not
und allerlei schweri Gidanke,
»Chromet süßen Anke!«
wie's eben überal goht.
Jo weger, me meint, in der Stadt
seig alles sufer und glatt;
die Here sehn eim so lustig us,
und 's Chrütz isch ebe durane,
»Chromet jungi Hahne!«
mengmol im pröperste Hus.
Und wemme gschämpft muß ha,
goht's, meini, ehnder no a
im Freie dusse, wo d'Sunn o lacht,
und Blumen und Ähri schwanke,
»Chromet süßen Anke!«
und d'Sterne flimmere z'nacht.
Und, wenn der Tag verwacht,
was isch's nit für e Pracht!
Der lieb Gott, meintme, well selber cho,
er seig scho an der Chrischone,
»Chromet grüni Bohne!«
und chömm jez enanderno.
Und d'Vögeli meine's o,
sie werde so busper und froh,
und singe: ›Herr Gott, dich loben wir‹,
und 's glitzeret ebe zendane;
»Chromet jungi Hahne!«
's isch wohr, me verlueget si schier.
Und faßt e frische Mut,
und denkt: Gott meint is gut,
sust hätt der Himmel kei Morgerot;
er willis nummen o üebe.
»Chromet geli Rüebe!«
Mer bruche ke Zuckerbrot.
Und innewendig am Tor
het menge d'Umhäng no vor,
er schloft no tief, und 's traumt em no.
Und ziehn sie der Umhang fürsi,
»Chromet schwarzi Chirsi!«
se simmer scho alli do.
Drum merke sie's selber schier,
und chömme zum Pläsier
ufs Land, und hole ne frische Mut
im Adler und bim Schwane,
»Chromet jungi Hahne!«
und 's schmecktene zimli gut.
Und doch meint so ne Her,
er seig weiß Wunder mehr,
und lueget ein numme halber a.
Es dunkt mi aber, er irr si;
»Chromet süßi Chirsi!«
Mi Hans isch au no e Ma.
Rich sin sie, 's isch kei Frog,
's Geld het nit Platz im Trog.
Mir tuet bim Blust e Büeßli weh,
bi ihne heißt es: Dublone,
»Chromet grüni Bohne!«
und hen no alliwil meh.
Was chost en Immis nit?
's heißt numme: Mul, was witt?
Pastetli, Strübli, Fleisch und Fisch,
und Törtli und Makrone.
»Chromet grüni Bohne!«
Der Platz fehlt uffem Tisch.
Und erst der Staat am Lib!
Me cha's nit seh vor Chib.
Lueg numme die chospere Junten a!
I wott, sie schenkte mir sie.
»Chromet schwarzi Chirsi!«
Sie chönnte mini drum ha.
Doch isch eim 's Herz bitrübt,
se gib em, was em b'liebt,
es schmeckt em nit, und freut en nit;
es goht eim wie der Chranke.
»Chromet süßen Anke!«
Was tut me denn dermit?
Und het me Chrütz und Harm,
sen isch me ringer arm;
me het nit viel, und brucht nit viel,
und isch doch sicher vor Diebe,
»Chromet geli Rüebe!«
Zletzt chunnt men o zum Ziel.
Jo gell, wenn's Stündli schlacht?
He jo, 's bringt jedi Nacht
e Morgen, und me freut si druf.
Gott het im Himmel Chrone,
»Chromet grüni Bohne!«
Mer wen do das Gäßli uf.
Der Sommerabend
O, lueg doch, wie isch d'Sunn so müed,
lueg, wie sie d'Heimet abezieht!
O lueg, wie Strahl um Strahl verglimmt,
und wie sie 's Fazenetli nimmt,
e Wülkli, blau mit rot vermüscht,
und wie sie an der Stirne wüscht.
's isch wohr, sie het au übel Zit,
im Summer gar, der Weg isch wit,
und Arbet findt sie überal
in Hus und Feld, in Berg und Tal.
's will alles Liecht und Wärmi ha,
und spricht sie um e Segen a.
Meng Blümli het sie usstaffiert,
und mit scharmante Farbe ziert,
und mengem Immli z'trinke ge,
und gseit: »Hesch gnug und witt no meh?«
Und 's Chäferli het hinteno
doch au si Tröpfli übercho.
Meng Somechöpfli het sie gsprengt,
und 's zitig Sömli use glengt.
Hen d'Vögel nit bis z'allerlezt
e Bettles gha, und d'Schnäbel gwezt?
Und kein goht hungerig ins Bett,
wo nit si Teil im Chröpfli het.
Und wo am Baum e Chriesi lacht,
se het sie'm roti Bäckli gmacht;
und wo im Feld en Ähri schwankt,
und wo am Pfohl e Rebe rankt,
se het sie eben abe glengt,
und het's mit Laub und Bluest umhengt.
Und uf der Bleichi het sie gschafft,
hütie und ie us aller Chraft.
Der Bleicher het si selber gfreut,
doch hätt' er nit Vergelt's Gott! gseit.
Und het e Frau ne Wöschli gha,
se het sie trochnet druf und dra.
's isch weger wohr, und überal,
wo d'Sägesen im ganze Tal
dur Gras und Halme gangen isch,
se het sie gheuet froh und frisch.
Es isch e Sach, bi miner Treu,
am Morge Gras und z'obe Heu!
Drum isch sie jez so sölli müed,
und brucht zum Schlof kei Obelied;
ke Wunder, wenn sie schnuuft und schwitzt.
Lueg, wie sie dört uf's Bergli sizt!
Jez lächlet sie zum letztemol.
Jez seit sie: »Schlofet alli wohl!«
Und dunten isch sie! Bhüt di Gott!
Der Guhl, wo uffem Chilchturn stoht,
het no nit gnug, er bschaut sie no.
Du Wunderfitz, was gaffsch denn so?
Was gilt's, sie tut der bald derfür,
und zieht e roten Umhang für!
Sie duuret ein, die guti Frau,
sie het ihr redli Huschrütz au.
Sie lebt gwiß mittem Ma nit gut,
und chunnt sie heim, nimmt er si Hut;
und was i sag, jez chunnt er bald,
dört sizt er schon im Fohrewald.
Er macht so lang, was tribt er echt?
Me meint schier gar, er traut nit recht.
Chumm numme, sie isch nümme do,
's wird alles si, se schloft sie scho.
Jez stoht er uf, er luegt ins Tal,
und 's Möhnli grüeßt en überal.
Denkwol, mer göhn jez au ins Bett,
und wer kei Dorn im Gwisse het,
der brucht zum Schlofen au kei Lied;
me wird vom Schaffe selber müed;
und öbbe hemmer Schöchli gmacht,
drum gebis Gott e gute Nacht!
Die Mutter am Christabend
Er schloft, er schloft! Do lit er, wie ne Grof!
Du lieben Engel, was i bitt,
bi Lib und Lebe verwachmer nit,
Gott gunnt's mim Chind im Schlof!
Verwachmer nit, verwachmer nit!
Di Mutter goht mit stillem Tritt,
sie goht mit zartem Muttersinn,
und holt e Baum im Chämmerli dinn.
Was henki der denn dra?
Ne schöne Lebchuechema,
ne Gitzeli, ne Mummeli
und Blüemli wiiß und rot und gel
vom allerfinste Zuckermehl.
's isch gnueg, du Mutterherz!
Viel Süeß macht numme Schmerz.
Gib's sparsem, wie der liebi Gott,
nit all Tag helset er Zuckerbrot.
Jez Rümmechrüsliger her,
die allerschönste, woni ha,
's isch nummen au kei Möseli dra.
Wer het sie schöner, wer?
's isch wohr, es isch e Pracht,
was so en Öpfel lacht;
und isch der Zuckerbeck e Ma,
se mach er so ein, wenn er cha.
Der lieb Gott het en gmacht.
Was hani echt no meh?
Ne Fazenetli wiiß und rot,
und das eis vo de schöne.
O Chind, vor bittre Träne
biwahr di Gott, biwahr di Gott!
Und was isch meh do inn?
ne Büechli, Chind, 's isch au no di.
I leg der schöne Helgeli dri,
und schöni Gibetli sin selber drinn.
Jez chönnti, traui, goh;
es fehlt nüt meh zum Gute –
Potz tausig, no ne Rute!
Do isch sie scho, do isch sie scho!
's cha si, sie freut di nit,
's cha si, sie haut der 's Füdeli wund;
doch witt nit anderst, sen isch's der gsund;
's mueß nit si, wenn d' nit witt.
Und willsch's nit anderst ha,
in Gottis Name seig es drum!
Doch Muetterlieb isch zart und frumm,
sie windet roti Bendeli dri,
und macht e Letschli dra.
Jez wär er usstaffiert,
und wie ne Maibaum ziert,
und wenn bis früeih der Tag verwacht,
het 's Wiehnechtchindli alles gmacht.
De nimmsch's und danksch mer's nit;
drum weisch nit, wer der's git.
Doch macht's der numme ne frohe Mut,
und schmeckt's der numme, sen isch's scho gut.
Bim Bluest, der Wächter rüeft
scho Ölfi! Wie doch d'Zit verrinnt,
und wie me si vertieft,
wenn's Herz an näumis Nahrig findt!
Jez, bhütdi Gott der Her!
En anderi Cheri mehr!
Der heilig Christ isch hinecht cho,
het Chindes Fleisch und Blut agno.
Wärsch au so brav wie er!
Eine Frage
Sag, weisch denn selber au, du liebi Seel,
was 's Wiehnechtchindli isch, und hesch's bidenkt?
Denkwol i sag der's, und i freu mi druf.
O, 's isch en Engel usem Paradies
mit sanften Augen und mit zartem Herz.
Vom reine Himmel abe het en Gott
de Chindlene zum Trost und Sege gschickt.
Er hüetet sie am Bettli Tag und Nacht.
Er deckt sie mittem weiche Fegge zu,
und weiht er sie mit reinem Otem a,
wird's Äugli hell und 's Bäckli rund und rot.
Er treit sie uf de Hände in der Gfohr,
günnt Blüemli für sie uf der grüene Flur,
und stoht im Schnee und Rege d'Wiehnecht do,
se henkt er still im Wiehnechtchindlibaum
e schöne Früehlig in der Stuben uf,
und lächlet still, und het si süeßi Freud,
und Mutterliebi heißt si schöne Name.
Jo, liebi Seel, und gang vo Hus zu Hus,
sag »Gute Tag«, und »Bhütich Gott«, und lueg!
Der Wiehnechtchindlibaum verrotet bald,
wie alli Müetter sin im ganze Dorf.
Do hangt e Baum, nei lueg me doch und lueg!
In alle Näste nüt as Zuckerbrot.
's isch nit viel nutz. Die het e närschi Freud
an ihrem Büebli, will em alles süeß
und liebli mache, tut em, was es will.
Gib acht, gib acht, es chunnt emol e Zit,
se schlacht sie d'Händ no z'semmen überm Chopf,
und seit: »Du gottlos Chind, isch das mi Dank?«
Jo weger, Müetterli, das isch di Dank!
Jez do sieht's anderst dri ins Nochbers Hus.
Scharmanti bruni Bire, welschi Nuß
und menge roten Öpfel ab der Hurt,
e Gufebüchsli, doch will's Gott der Her
ke Gufe drinn. Vom zarte Beseris
e goldig Rüetli, schlank und nagelneu!
Lueg, so ne Muetter het ihr Chindli lieb!
Lueg, so ne Muetter zieht's verständig uf,
und wird mi Bürstli meisterlos, und meint,
er seig der Her im Hus, se hebt si bherzt
der Finger uf, und förcht ihr Büebli nit,
und seit: »Weisch nit, was hinterm Spiegel steckt?«
Und's Büebli folgt, und wird e brave Chnab.
Jez göhn mer wieder witers um e Hus.
Zwor Chinder gnug, doch wo me luegt und luegt,
schwankt wit und breit ke Wiehnechtchindlibaum.
Chumm, weidli chumm, do blibe mer nit lang!
O Frau, wer het die Muetterherz so gchüelt?
Verbarmt's di nit, und goht's der nit dur d'Seel,
wie dini Chindli, wie di Fleisch und Blut
verwildern ohni Pfleg und ohni Zucht,
und hungrig bi den andre Chinde stöhn
mit ihre breite Rufe, schüch und fremd?
Und Wi und Kaffi schmeckt dir doch so gut!
Doch lueg im vierte Hus, daß Gott erbarm,
was hangt am grüene Wiehnechtchindlibaum?
Viel stachlig Laub, und näume zwische drinn
ne schrumpfig Öpfeli, ne dürri Nuß!
Sie möcht, und het's nit, nimmt ihr Chind uf d'Schoß,
und wärmt's am Buse, lueget's a und briegt;
der Engel stüürt im Chindli Tränen i.
Sel isch nit gfehlt, 's isch mehr as Marzipan
und Zuckererbsli. Gott im Himmel sieht's,
und het us mengem arme Büebli doch
e brave Ma und Vogt und Richter gmacht,
und usem Töchterli ne bravi Frau,
wenn's numme nit an Zucht und Warnig fehlt.
Noch eine Frage
Und weisch denn selber au, du liebi Seel,
worum de dine zarte Chinde d'Freud
in so ne stachlig Bäumli ine henksch?
Wil's grüeni Blättli het im Winter, meinsch,
und spitzi Dorn, aß 's Büebli nit, wie 's will,
die schöne Sachen use hökle cha.
's wär nit gar übel gfehlt, doch weisch's nit recht.
Denkwol, i sag der's, und i freu mi druf.
Lueg, liebi Seel, vom Menschelebe soll
der dornig Freudebaum en Abbild si.
Nooch binenander wohne Leid und Freud,
und was der 's Lebe süeß und liebli macht,
und was no schöner in der Ferni schwebt,
de freusch di druf, doch in der Dörne hangt's.
Was denksch derzu? Zum erste sagi so:
Wenn Wermet in di Freudebecher fließt
und wenn e scharfe Schmerz dur's Lebe zuckt,
verschrick nit drab, und stell di nit so fremd!
Di eigni Muetter selig, tröst sie Gott,
sie het der 's Zeichen in der Chindheit ge.
Drum denk: »Es isch e Wiehniechtchindlibaum,
nooch binenander wohne Freud und Leid.«
Zum zweite sagi das: Es wäre nit gut,
wenn's anderst wär. Was us de Dorne luegt,
sieht gar viel gattiger und schöner us,
und 's Fürnehmst isch, me het au länger dra.
's wär just, as wemme Zuckerbrot und Nuß,
und was am Bäumli schön und glitzrig hangt,
uf eimol in e Suppeschüßli tät,
und stellti's umme: »Iß, so lang de magsch,
und näumis do isch!« Wär's nit Uverstand?
Zum dritte sagi: Wemmen in der Welt
will Freude hasche, Vorsicht ghört derzu;
sust lengt me bald in d'Aglen und in Dörn,
und zieht e Hand voll Stich und Schrunde zruck.
Denn d'Freud hangt in de Dorne. Denk mer dra,
und tue ne wenig gmach! Doch wenn des hesch,
se loß der's schmecke! Gunn der's Gott der Her!
Gespenst an der Kanderer Straße
's git Gspenster, sel isch us und isch verbei!
Gang nummen in der Nacht vo Chander hei,
und bring e Ruusch! De triffsch e Plätzli a,
und dört verirrsch. I setz e Büeßli dra.
Vor Ziten isch nit wit vo sellem Platz
e Hüsli gsi; e Frau, e Chind, e Chatz
hen g'otmet drinn. Der Ma het vorem Zelt
si Lebe glo im Heltelinger Feld.
Und wo sie hört: »Di Ma lit unterm Sand«,
se het me gmeint, sie stoß der Chopf an d'Wand.
Doch holt sie d'Pappe no vom Füür und blost,
und git's im Chind, und seit: »Du bisch mi Trost!«
Und 's wär's au gsi. Doch schlicht emol mi Chind
zur Türen us, und d'Muetter sizt und spinnt,
und meint, 's seig in der Chuchi, rüeft und goht,
und sieht no just, wie's uffem Fußweg stoht.
Und drüber lauft e Ma, voll Wi und Brenz,
vo Chander her ans Chind und überrennt's,
und bis sie 'n helfe will, sen isch's scho hi,
und rüehrt sie nit – e flösche Bueb isch's gsi.
Jez rüstet sie ne Grab im tiefe Wald,
und deckt ihr Chind, und seit: »I folg der bald!«
Sie sezt si nieder, hütet's Grab und wacht,
und endli stirbt sie in der nünte Nacht.
Und so verwest der Lib in Luft und Wind.
Doch sizt der Geist no dört, und hüetet's Chind,
und hütigs Tags, de Trunkene zum Tort,
goht d'Chandrer Stroß verbei an sellem Ort.
Und schwankt vo Chander her e trunkene Ma,
se sieht's der Geist sim Gang vo witem a,
und führt en abwärts, seig er, wer er sei,
er loßt en um kei Pris am Grab verbei.
Er chunnt vom Weg, er trümmlet hüst und hott,
und bsinnt si: »Bini echterst, woni sott?«
Und luegt und lost, und mauet öbbe d'Chatz,
se meint er, 's chreih e Guhl an sellem Platz.
Er goht druf dar, und über Steg und Bruck
se maut sie eben allwil witer zruck;
und wenn er meint, er seig jez bald dehei,
so stoht er wieder vor der Weserei.
Doch, wandle selli Stroß her nüchteri Lüt,
se seit der Geist: »Ihr tüent mim Büebli nüt!«
Er rührt sie nit, er loßt sie ordeli
passieren ihres Weg. – Verstöhndter mi?
Der Käfer
Der Chäfer fliegt der Jilge zu,
es sizt e schönen Engel dört,
er wirtet gwis mit Blumesaft,
und 's chostet nit vil, hani ghört.
Der Engel seit: »Was wär der lieb?« –
»Ne Schöpli Alte hätti gern!«
Der Engel seit: »Sel cha nit si,
sie hen en alle trunke fern.« –
»Se schenk e Schöpli Neuen i!« –
»Do hesch eis!« het der Engel gseit.
Der Chäfer trinkt, und 's schmeckt em wohl,
er fragt: »Was isch mi Schuldigkeit?«
Der Engel seit: »He, 's chostet nüt!
Doch richtsch mer gern e Gfallen us,
weisch was, se nimm das Blumemehl,
und tragmer's dört ins Nochbers Hus!«
Er het zwor selber, was er brucht,
doch freut's en, und er schickt mer au
mengmol e Hämpfeli Blumemehl,
mengmol e Tröpfli Morgetau.«
Der Chäfer seit: »Jo frili, jo!
Vergelt's Gott, wenn de z'friede bisch.«
Druf treit er's Mehl ins Nochbers Hus,
wo wieder so en Engel isch.
Er seit: »I chumm vom Nochber her,
Gott grüeß di, und er schickt der do,
au Blumemehl!« Der Engel seit:
»De hättsch nit chönne juster cho.«
Er ladet ab; der Engel schenkt
e Schöpli gute Neuen i.
Er seit: »Do trink eis, wenn de magsch!«
Der Chäfer seit: »Sel cha scho si!«
Druf fliegt er zu sim Schätzli heim,
's wohnt in der nöchste Haselhurst.
Es balgt und seit: »Wo blibsch so lang?«
Er seit: »Was chani für mi Durst?«
Jez luegt er's a, und nimmt's in Arm,
er chüßt's, und isch bim Schätzli froh.
Druf leit er si ins Totebett,
und seit zum Schätzli: »Chumm bald no!«
Gell, Sepli, 's dunkt di ordeli!
De hesch au so ne lustig Bluet.
Je, so ne Lebe, liebe Fründ,
es isch wohl für e Tierli guet.
Der Statthalter von Schopfheim
Vetter Hans-Jerg, 's dunnert, es dunneret ehnen am Rhistrom,
und es git e Wetter! I wott, es zög si vorüber.
's chunnt so schwarz – nei lueget, wie's blizt, und loset, wie's windet,
wie's im Chemi tost, und der Guhl uffem Chilcheturn gahret!
Helfis Gott! – 's chunnt alliwil nöcher und alliwil stärcher.
Ziehnt doch d'Läden a, der Glast möcht' d'Auge verblende,
und jez holet 's Chrüsli und sitzet do ummen, i willich
us den alte Zite vom Statthalter näumis verzehle.
Friedli het me nem gseit, und het's e seltseme Bueb ge,
isch's der Friederli gsi in siner Juged, das weißi!
Aber schöner as er isch ken durs Wiesetal gwandlet,
woner no Burechnecht bim alte Statthalter gsi isch.
Chrusi Löckli het er gha und Auge wie Chole,
Backe wie Milch und Blut und rundi chräftige Glieder.
's Meisters Vreneli het an ihm si eigeni Freud gha,
er am Vreneli au, doch isch er numme der Chnecht gsi.
– Nei, wie macht's, und nei, wie schüttet's! Bringet der 's Chrüsli
und e Ränftli Brot derzu? Jez sitzet und loset! –
Vor fünfhundert Johren, i ha's vom Ätti erfahre,
isch e schwere Chrieg und sin Panduren im Land gsi.
Drunter isch's und drüber gange, was me cha sage.
Rich isch richer worden an Geld, an Matten und Hochmut,
Arm isch ärmer worden, und numme d'Schulde hen zugno.
Menge brave Ma het's nümme chönne prästiere,
het si Sach verloren und Hunger glitten und bettlet.
Mengi hen si zsemme grottet zwische de Berge.
Zletzt het no der Friede ne Pack Maroden im Land glo,
gföhrli Volch mit Schwert und Büchse, listig und unheim.
's sin bitrübti Zite gsi, Gott well is biwahre!
Selmol het e Bur uf der Egerte nieden an Fahrnau
Hus und Schüre gha und Stiere, 's wärich ke Tropfe
Wasser uffene g'standen, und uf de Matte vo Fahrnau
bis go Huse Tensch und Tensch und Schmehlen an Schmehle
het der Ueli gmeiht, und 's Heu uf d'Egerte heimgführt,
aber e wüste Ma zu dem, wie's ken meh in siebe
Here Ländere git, im Welschland isch er so worde.
Hätt em der Statthalter z'Schopfe nit 's Vreneli endli zur Frau ge,
's Vreneli voll Verstand, und wie der Morge so lieblig,
's hätt 's ke Magd im Hus bis Betzit chönnen erlide,
und kei Chnecht hätt zuenem dingt. Es chunnt eim e Bettler,
und me git em ke Brot, se seit me doch öbben im Friede:
»Helfich Gott!« – Er nit! »I will der 's Bettle verleide«,
het er gseit, »und gang, wil's Zit isch! Flieh mi der Teufel!«
Und die arme Lüt hen 's Gott befohlen, und brieget.
Jedem chunnt si Zit! So öbbe ne Wuche vor Wiehnecht
het der Ueli gmetzget, und het er gwurstet bis z'Obe,
het er z'nacht si Chrügli glüpft bim brotene Rippli.
»Vreni gang in Cheller!« und »Vreni leng mer z'trinke!«
het er mehr als zwenzigmol mit brochener Stimm gseit.
Gsinnet hen sie 'n emol uf siebe Mos und e Schöpli.
Aber wo meinetder mög sel Zit der Friederli gsi si?
Öbben im Futergang? Bi's Meisters Stieren und Rosse?
Hender gmeint, jo wohl! Scho z'Fasnecht isch er im Meister
us de Hände gwütscht, sust hätt en der Statthalter ghüblet.
Het er näumis bosget, se willi 's nit verrote;
was goht's mi denn a? Furt isch er! Über e Monet
het me ke Spur meh gha, bis öbben afangs Aprille
stoht er bi den arme Manne zwische de Berge.
Schön an Wuchs und Gsicht, und fründli gegen de Lüte,
mutig wie ne Leu, doch voll verborgener Bsinnig,
hen sie 'n alli gern, und sage: »Seig du der Hauptma!
Was de seisch, das tüemer, und schickis numme, se göihmer,
hundertfüfzig Ma und siebenesiebizig Buebe!«
Und der Friedli seit: »D'Marodi wemmer verfolge.
Wenn e riche Bur die Arme ploget und schindet,
wemmer em der Meister zeigen, aß es en Art het,
bis au wieder Recht und Gsetz und Ordnig im Land isch.«
Helfis Gott der Herr! – Jez rüeft der Hauptma sim Völchli:
»Manne, was fange mer a? I hör der Ueli het gmetzget,
's wär e Site Speck wol us der Büttene z'hole
und e Dotzet Würst. Wie wär's? Doch 's Vreneli duurt mi.
Besser isch's, es göhn e paar, und singen ums Würstli!
Saget, i löß en grüeßen, er soll's im Friede verzehre,
und mer vo der Sau doch au ne Müsterli schicke.
Hemmer nit menge Hirz us sine Gärte verscheuchet?
Hemmer uf sine Matte ne Habermarkstörzli vertrette
oder e Bäumli gschüttlet? Isch sine Chnechten und Buebe
nummen au so viel gscheh? Sie hen doch ghütet und gwassert
z'nacht um Eis, und früeih vor Tag; sie könne nit chlage.
Leget em's ordlig ans Herz, i wünsch ich guti Verrichtig!«
Seit's und 's göhn drei Buben, und chömme mit Säcke zum Ueli.
»Guten Obe!« – »Dunderschieß! Was hender, was wender?« –
»He, mer chömme do abe vom Sattelhof. Zeiget, wie sinder!
So het üse Meister gseit, so sagemer wieder.«
Schlimmer Wis isch, wo sie cho sin, 's Vreneli näume
dusse gsi, doch d'Chnecht sin uffem Ofebank glege,
und der Ueli voll Wi git grobi Reden und Antwort.
»Saget euem Meister – (es isch mit Ehre nit z'melde)
Meister hi und Meister her, und wer isch der Meister?
's lauft so War jez gnug im Land, wo bettlen und stehle,
Schereschlifer, Hafebinder, alti Saldate,
Sägefeiler, Zeinemacher, anderi Strolche.
Wemmen alle wott ge, me müeßt no mittene laufe.
Packetich, jez isch's hochi Zit!« – »He jo, der Gottswille!
Nummene Hämpfeli Mehl, und nummen au so ne Würstli!« –
»Wart du Siebechetzer, e Rippestückli wird guet si!
Jobbi, gang an d'Stud, und leng mer de Fareschwanz abe!
Wenderich packe jez gli, i frog, ihr luftige Strolche!«
Jo, sie hen si packt, doch hinterne schliche vom Ofe
d'Chnecht zur Türen us, und suche 's Vreneli dusse.
»Meisterne, jez isch's gfehlt, jez Meisterne, helfet und rotet!
Das und das isch gscheh, si hen's nit an is verdienet.
Hemmer's Wasser gchert, und hemmer de Hirze ghütet
z'nacht um Eis, und früeih vor Tag, mer chönne nit chlage,
kuntereri si hennis ghulfe, gell aber, Jobbi?
Aber chömmemer wieder, so werde sie anderster rede.«
's Vreneli lost und lost, es macht bidenklichi Miene;
's Vreneli bindet d'Chappen, und schüttlet 's Mailänder Halstuch,
's Vreneli chnüpft am Fürtuchbendel – »Seppli, spann's Roß a,
und e Welle Strau, hesch ghört, und loß mer der Meister
nüt eninne werden, und gang ein d'Fahrnauer Stroß uf,
lueg, öb alles sicher isch, und niene ke Volch stoht!«
Sieder chömme d'Bube mit leere Säcke zum Friedli.
Tausig Sapermost, wie sin em d'Flammen ins Gsicht cho!
Wo ner sie frogt: »Was hender?« und wo sie'm dütliche Bricht gen:
»Nüt, und wüssetder was? Göhnt ihr enandermol selber!
's isch im Ueli z'heiß, der sollet cho, go nem blose!« –
»'s isch e Wort, i gang«, seit jez der Hauptma und funklet,
»'s soll en nit lang brenne, 's isch chüel im Fahrnauer Chilchhof!
Ueli, du hesch 's lezt im Räf, sel chani der sage!«
Seit's, und pfift im Wald, und gschwinder as me ne Hand chert,
pfift's vo Wald zu Wald an allen Enden und Orte,
und es lauft derher von allen Orten und Ende.
»Allo, frisch, bergab! Der Egerten-Ueli het gmetzget,
's goht in eim jez hi, mir metzge hinecht der Ueli!
's duuret mi frili si Frau, 's wird uding ab is verschrecke.«
Jez chunnt's schwarz bergab, wohl über Studen und Hecke,
nebe Reibbech aben ins Tanners Wald, und vo dörtweg
rechts und links ins Fahrnauer Holz, was gischmer, was heschmer!
D'Wälder fahre mit Schlitte voll Spö der Wiese no abe,
sehn's und huure nieder am Steinebrückli und bete:
»Alli gute Geister!« und »Heiligi Mutter Gottis!«
Aber wo der Hauptma bi Fahrnau usen an Wald chunnt,
düsslet er: »Bube z'ruck! I hör e Wägeli fahre;
's chönnt d'Faktorene si, sie isch die Nemtig go Basel,
und der müent sie nit verschrecke, lönt mi ellei goh!«
Seit's, und wiener chunnt, wütsch's übers Wägeli abe,
und goht uffen dar, und luegt em fründlig in d'Auge.
»Friedli, bisch's!« – »I mein's emol!« – »Se bis mer Gottwilche
unterm freie Himmel und unter de liebe Sterne!
Gell, i darf di duze? Was wirsch do nummen au denkt ha
ob mim trutzige Ma und sine trutzige Rede.
Lueg, i cha nit derfür, wo's z'spot isch, seit mer's der Sepli
dussen am Wasserstei. Es wär sust anderster gange.
O, de glaubsch nit, wieni gestroft bi. Besseri Zite
hani glebt ins Vatters Hus. Jez sin sie vorüber.
Chumm, do bringi der näumis, e Säckli voll dürri Chriesi,
schöni Gumpistöpfel, und au e bizzeli Geißchäs,
do ne Säckli Habermehl und do ne paar Würstli,
und e Logel voll Wi, gib achtig, aß es nit gäutschet,
's isch kei Bunte druf, und au ne Rölleli Tubak.
Chumm e wenig absits, bis do die Wälder verbei sin,
und bis ordli, hesch ghört, und nimm di Gwissen in Obacht.«
Aber der Friedli schwört: »Bi Gott, der Ueli muß sterbe!
's isch nit Gnad!« Doch 's Vreneli seit: »Jez los mer e Wörtli:
Gschwore hesch, und jo, wenn's Zit isch, sterbe mer alli,
und der Ueli au, doch loß du lebe, was Gott will,
und denk an di selber und an die chünftige Zite.
So blibsch nit, wie de bisch, und so ne Lebe verleidet.
Bisch nit im Land deheim, und hesch nit Vater und Mutter?
Öbbe möchtsch au heim, den erbsch en ordeli Gütli
in der Langenau, und gfallt der e Meidli, de hättsch's gern,
isch's bim Ätti nit Nei, de chasch no Stabhalter werde.
Nimm, wie müeßt's der werden, an so ne Missetat z'denke,
und mi's Here Stab mit blutige Hände z'regiere!
Halt's im Ueli z'gut! Si Grobheit nimmt für en Ehr uf,
's isch zwor keini gsi, doch denk au, aß er mi Ma isch!
Schlacht's nit z'Schopfen Ölfi! 's isch Zit, se sag mer, witt folge?«
Aber der Friederli stoht, er stoht in schwere Gidanke,
und het d'Auge voll Wasser, und möcht gern schwetzen und cha nit.
Endli bricht em's Herz: »Nu jo denn, wenn d'mer e Schmutz gisch!
Bhütdi Gott der Her, und jo i will mi bikehre.
Bube, jez packet uf, mer wen im Friede verlieb neh!
Göhnt e paar uf d'Möhr und schießet näumen e Hirzli!«
Seit's und goht in Wald, und lueget an Himmel und brieget.
bis si d'Sternen ins Morgelicht tunken, und drinn verlösche.
Endli goht er au, doch luege mengmol enander
d'Mannen a, und sage: »Was fehlt doch echterst im Hauptma?«
Aber 's Statthalters Tochter lit jez bim Ueli und stoßt en:
»Schnarchle mer doch nit so! Me cha jo nit nebe der schlofe!«
Und der Ueli zuckt und streckt si: »Vreni wie isch mer?« –
»He, wie wird's der si?« – »I ha ne blutige Traum gha.
Vreni, 's goht nit gut, i ha mi selber seh metzge.
Hen sie mi nit verstochen, und in der Büttene brüeihet,
mittem Misser gschabt? De glaubsch nit, wie's mer so weh tut!«
Aber 's Vreneli seit: »He, 's macht nüt. Chunnt der nit mengmol
öbbis für? Jez isch es d'Sau, drum hesch die seh metzge.«
Aber 's Ueli's Schlof isch us, und schweri Gidanke
chämpfe bis an Tag mit sine zerrüttete Sinne,
bis er 's Kaffi trinkt, bis 's Vreneli Suppen ischnidet,
bis en alte Ma verzagt zur Stubetür itritt:
»Chümmi, Reckholderberi! Will nieme nüt chrome do inne?«
»Nei, der löset nüt!« – »Drum isch's mer au nit ums Löse!
Chönnti, Meister Ueli, mit euch e wengeli rede?
Isch das eui Frau, se mag sie's hören, es schadt nüt.
Nechte fahri selbfeuft mit War der Wiese no abe,
ich, mi Rößli, mi Bueb, und 's Nichertlis Rößli und Matthis.
Womer an Fahrnau chömme, so stoht's voll Mannen und Buebe
links im Wald, und an der Stroß e luftige Kerli.
's stoht e Wibsbild binem, es mag e suferi gsi si,
wenni's unter hundert sieh, se willi 's erchenne;
het der Mond nit gschienen, und hani d'Auge nit bimer?
So viel hani ghört: ›'s isch gflucht, der Ueli muß sterbe!‹
Woni neben abe gang, se seit er's zum Wibsbild.
Witers weiß i nüt, und witers chani nüt sage.
Warten isch nit gut, me lost, und wandlet sis Wegs furt.
Bhütich Gott, i gang, und tünt jez selber, was gut isch.« –
Wie het's Vreneli glost! Doch bhaltet's verständigi Bsinnig.
»Hesch en denn nit gmerkt, es isch em nummen um Brenz gsi?«
Aber s' Uelis Ghör isch weg, er lit in der Ohnmacht,
d'Auge stöhn verchehrt, me sieht fast nüt meh vom Schwarze,
d'Zungen isch em glähmt, sie luegt vorusen, und chölschblau
isch er bis an Hals. Me holt der Meister vo Hage,
holt vo Zell der Dokter-Friedli, 's isch em nit z'helfe.
Friederli du hesch d'Wohret gseit, der Ueli muß sterbe.
Vormittag isch's so, und Nomittag isch's anderst.
Schwetze lehrt er nümmen, und siechet ebe so ane,
bis am dritte Tag; uf eimol schnappt er und endet,
und am Zistig druf, se singt's haupthöchlige: ›Mitten
wir im Leben sind‹ – d'Stroß uf zum Fahrnauer Chilchhof.
Furt treit hen sie en, sel isch gwis, doch heißt es, en andre
heig en gholt, und 's gang zu Ziten e blutigen Eber.
Göhntder znacht vom Bergwerch heim, und hentder uf d'Site
gladen, und der sehnt en Eber mit blutige Wunde,
göhnt em still usweg. Es isch der Egerten-Ueli.
Sehntder nüt, sen isch er's nit. Ich ha nen no nie gseh.
Aber wer wird jez mit Zuspruch 's Vreneli tröste?
Groß isch 's Leid just nit, und siebe Wuche no Pfingste
rüeft me 's wieder us. Mit wem? Der werdet nit froge.
Grüseli het der Vater gmacht, und gschworen: »I lid's nit!
So ne vertlaufene Burst mit miner liibliche Tochter,
mit mim Fleisch und Blut? I führ di selber ins Zuchthus.«
Aber was isch's gsi? – Es isch die einzigi Tochter,
und isch Frau für ihns, und mag er roten und warne,
muß er's ebe lo gscheh, – doch het's em nümmen ins Hus dörft,
het's au nümme bitrette, bis no Micheli si Vater
z'Wil dur d'Wiese ritet, er het e Wage voll Wi gchauft.
Groß isch's Wasser gsi, und finster, wo sie derdur sin,
und chunnt usem Weg, und 's tribt en aben und abe
bis er abem Choli fallt und nümmen ans Gstad chunnt.
An der Schorebruck, dört hen sie 'n mornderigs gfunde.
Aber jez zieht üser Paar im Friede go Schopfe,
und nimmt Bsitz vo Hus und Gut, der Friedli wird Burger,
führt si ordelig uf, er cha gut lesen und schribe, –
Helfis Gott! – und stigt nootno zu Würden und Ehre.
Wer wird Chilchelueger, und wer wird Weibel und wer stoht
bald am Rothusfenster und lächlet güetig, wenn öbbe
mittem Hut in der Hand e Langenauer verbei goht?
Isch's nit mi Herr Frieder mit siner lockige Stirne? –
Nei, wie macht's, und nei, wie schüttet's, loset doch numme,
fangt's nit vornen a? – Zletzt sage d'Burger: »Der Hügli
cha jo nit Gschriebes lese, wie chaner denn Statthalter blibe?
's wär für Ihn, Her Frieder, und Er muß d'Burger regiere.
Er isch e brave Ma, in alle Stücke biwandert,
und si Frau, Statthalters Blut, mit Tuged bihaftet,
isch die guti Stund, und gscheit, no gscheiter, as Er schier.
Sager nit lang Nei, 's nuzt nüt, mer lön is nit brichte.« –
»Nu, se sagi Jo, 's Regiere chunnt mi nit suur a.« –
Dreimol chlöpft der Hurlibaus – nei loset, wie's schüttet,
lueget, wie's dur d'Chlimse blizt! – Im Pflug und im Engel
hen sie tanzt bis tief in d'Nacht, und gessen und trunke.
Wohr isch's, e brävere Ma hätt d'Stadt nit chönnen erchise,
und im Vreneli gunni 's au. In d'Schopfemer Chilche
het er en Orgle gschafft, vor sine Ziten isch nüt gsi,
(z'Huse stoht sie no), d'Marodi het er vertriebe,
und uf d'Burger Obsicht treit, und groten und gwarnet.
Aber si Frau und er, sie hen in Frieden und Liebi
mit enander glebt, und Guts an Armen erwiese,
jo, und 's isch em e Muetter zu siebe Chindere worde, –
Helfis Gott! – und 's stammt von ihnen im Schopfemer Chilchspiel
mengi Famili her, und blüeiht in Richtum und Ehre. –
Helfis Gott, und bhütis Gott! Ins Here Gotts Name,
das het gchlöpft, und das het gmacht, 's isch weger e Schlag gsi! –
Menge Famili, se sagi – die wenigste wüsse's meh selber.
Wer sie sin, und wie sie heiße, das willi jez sage.
Zwor isch 's Chrügli leer – nei loset, was git's uf der Gaß duß?
Vetter Hans-Jerg, 's stürmt! Fürio! 's lauft alles der Drau zu.
Der Schreinergesell
Mi Hamberch hätti glert, so so, la la;
doch stoht mer 's Trinke gar viel besser a,
as 's Schaffe, sel bikenni frei und frank;
der Rucke bricht mer schier am Hobelbank.
Drum het mer d'Mutter mengmol profezeit:
»Du chunnsch ke Meister über wit und breit!«
Zletzt hani 's selber glaubt, und denkt: ›Isch's so,
wie wird's mer echterst in der Fremdi go?‹
Wie isch's mer gange? Numme z'gut! I ha
in wenig Wuche siebe Meister gha.
O Müetterli, wie falsch hesch profezeit!
I chömm kei Meister über, hesch mer gseit.
Hans und Verene
Es gfallt mer nummen eini,
und selli gfallt mer gwis!
O wenni doch das Meidli hätt
es isch so flink und dundersnett,
so dundersnett,
i wär im Paradies!
's isch wohr, das Meidli gfallt mer,
und 's Meidli hätti gern!
's het alliwil e frohe Muet,
e Gsichtli het's, wie Milch und Bluet,
wie Milch und Bluet,
und Auge wie ne Stern.
Und wenni 's sieh vo witem,
se stigt mer's Bluet ins Gsicht;
es wird mer übers Herz so chnapp,
und 's Wasser lauft mer d'Backen ab,
wohl d'Backen ab;
i weiß nit, wie mer gschicht.
Am Zistig früeih bim Brunne,
se redt 's mi frei no a:
»Chumm, lüpf mer, Hans! Was fehlt der echt?
Es isch der näume gar nicht recht,
nei gar nit recht!«
I denk mi Lebtig dra.
I ha 's em solle sage,
und hätti 's numme gseit!
Und wenn i numme richer wär,
und wär mer nit mi Herz so schwer,
mi Herz so schwer,
's gäb wieder Glegeheit.
Und uf und furt, jez gangi,
's würd jäten im Salat,
und sag em's, wenni näume cha,
und luegt es mi nit fründli a,
nit fründli a,
so bini morn Saldat.
En arme Kerli bini,
arm bini, sel isch wohr.
Doch hani no nüt Unrechts to,
und sufer gwachse wäri jo,
das wäri scho,
mit sellem hätt's ke Gfohr.
Was wisplet in de Hürste,
was rüehrt si echterst dört?
Es fisperlet, es ruuscht im Laub.
O bhüetis Gott der Her, i glaub,
i glaub, i glaub,
es het mi näumer ghört.
»Do bini jo, do hesch mi,
und wenn de mi denn witt!
I ha's scho sieder'm Spötlig gmerkt;
am Zistig hesch mi völlig bstärkt,
jo, völlig bstärkt.
Und worum seisch's denn nit?
Und bisch nit rich an Gülte,
und bisch nit rich an Gold,
en ehrli Gmüet isch über Geld,
und schaffe chasch in Hus und Feld,
in Hus und Feld,
und lueg, i bi der hold!«
»O Vreneli, was seisch mer,
o Vreneli, isch's so?
De hesch mi usem Fegfüür gholt,
und länger hätti 's nümme tolt,
nei, nümme tolt.
Jo, friili willi, jo!«
Der Winter
Isch echt do obe Bauwele feil?
Sie schütten eim e redli Teil
in d'Gärten aben und ufs Hus;
es schneit doch au, es isch e Gruus;
und 's hangt no menge Wage voll
am Himmel obe, merki wol.
Und wo ne Ma vo witem lauft,
so het er vo der Bauwele gchauft;
er treit sie uf der Achsle no,
und uffem Hut, und lauft dervo.
Was laufsch denn so, du närsche Ma?
De wirsch sie doch nit gstohle ha?
Und Gärten ab, und Gärten uf
hen alli Scheie Chäpli uf.
Sie stöhn wie großi Here do;
sie meine, 's heig's sust niemes so.
Der Nußbaum het doch au si Sach,
und 's Herehus und 's Chilchedach.
Und wo me luegt, isch Schnee und Schnee,
me sieht ke Stroß und Fueßweg meh.
Meng Somechörnli, chlei und zart,
lit unterm Bode wohl verwahrt,
und schnei's, so lang es schneie mag,
es wartet uf si Ostertag.
Meng Summervögeli schöner Art
lit unterm Bode wohl verwahrt;
es het kei Chummer und kei Chlag,
und wartet uf si Ostertag;
und gang's au lang, er chunnt emol,
und sieder schloft's, und 's isch em wohl.
Doch wenn im Frühlig 's Schwälmli singt,
und d'Sunnewärmi abe dringt,
Potz tausig, wacht's in jedem Grab,
und streift si Totehemdli ab.
Wo nummen au ne Löchli isch,
schlieft 's Leben use jung und frisch.
Do fliegt er hungerig Spätzli her!
e Brösli Brot wär si Begehr.
Es luegt ein so verbärmli a;
's het sieder nechte nüt meh gha.
Gell, Bürstli, sel isch anderi Zit,
wenn 's Chorn in alle Fure lit?
Do hesch! Loß andern au dervo!
Bisch hungerig, chasch wieder cho! –
's muß wohr si, wie 's e Sprüchli git:
›Sie seihe nit, und ernde nit;
sie hen kei Pflug, und hen kei Joch,
und Gott im Himmel nährt sie doch.‹
Das Habermus
's Habermues wär ferig, se chömmet, ihr Chinder, und esset!
Betet: ›Aller Augen‹ – und gent mer ordeli Achtig,
aß nit eim am rueßige Tüpfi 's Ermeli schwarz wird.
Esset denn, und segnich's Gott, und wachset und trüeihet!
D'Haberchörnli het der Ätti zwische de Fure
gseiht mit flißiger Hand und abegeget im Früeihjohr.
Aß es gwachsen isch und zitig worde, für sel cha
euen Ätti nüt, sel tut der Vater im Himmel.
Denket numme, Chinder, es schloft im mehlige Chörnli
chlei und zart e Chiimli, das Chiimli tutich ke Schnüüfli,
nei, es schloft, und seit kei Wort, und ißt nit, und trinkt nit,
bis es in de Fure lit, im luckere Bode.
Aber in de Furen und in der füechtige Wärmi
wacht es heimli uf us sim verschwiegene Schlöfli,
streckt die zarte Gliedli, und suget am saftige Chörnli,
wie ne Mutterchind, 's isch alles, aß es nit brieget.
Siederie wird's größer, und heimli schöner und stärcher,
und schlieft us de Windlen, es streckt e Würzeli abe,
tiefer aben in Grund, und sucht si Nahrig und findt sie.
Jo, und 's sticht's der Wunderfitz, 's möcht nummen au wisse,
wie's denn witer oben isch. Gar heimlig und furchtsem
güggelet's zum Boden us – Potz tausig, wie gfallt's em!
Üse lieber Hergot, er schickt en Engeli abe.
»Bringem e Tröpfli Tau, und sag em fründli Gottwilche!«
Und es trinkt, und 's schmecktem wohl, und 's streckt si gar sölli.
Sieder strehlt si d'Sunnen, und wenn sie gwäschen und gstrehlt isch,
chunnt sie mit der Strickete füre hinter de Berge,
wandlet ihre Weg hoch an der himmlische Landstroß,
strickt und lueget aben, as wie ne fründligi Muetter
no de Chindlene luegt. Sie lächlet gegenem Chiimli,
und es tutem wohl, bis tief ins Würzeli abe.
»So ne tolli Frau, und doch so güetig und fründli!«
Aber was sie strickt? He, Gwülch us himmlische Düfte!
's tröpflet scho, ne Sprützerli chunnt, druf regnet's gar sölli.
's Chiimli trinkt bis gnug; druf weiht e Lüftli und trochnet's,
und es seit: »Jez gangi nümmen untere Bode,
um ke Pris! Do blibi, geb, was no us mer will werde!«
Esset Chindli, gsegn' es Gott, und wachset und trüeihet!
's wartet herbi Zit ufs Chiimli. Wulken an Wulke
stöhn am Himmel Tag und Nacht, und d'Sunne verbirgt si.
Uf de Berge schneit's, und witer niede hurniglet's.
Schocheli schoch, wie schnatteret jez, und brieget mi Chiimli!
und der Boden isch zu, und 's het gar chündigi Nahrig.
»Isch denn d'Sunne gstorbe«, seit es, »aß sie nit cho will!
Oder förcht sie au, es frier sie? Wäri doch bliebe,
woni gsi bi, still und chlei im mehlige Chörnli,
und deheim im Boden und in der füechtige Wärmi!«
Lueget Chinder, so goht's! Der werdet au no so sage,
wenn der use chömmet, und unter fremde Lüte
schaffe müent und reblen, und Brot und Plunder verdiene:
»Wäri doch deheim bim Müetterli, hinterem Ofe!«
Tröstich Gott! 's nimmt au en End, und öbbe wird's besser,
wie's im Chiimli gangen isch. Am heitere Maitag
weiht's so lau, und d'Sunne stigt so chräftig vom Berg uf,
und sie luegt, was 's Chiimli macht, und git em e Schmützli,
und jez isch em wohl, und 's weiß nit z'blibe vor Freude.
Nootno prange d'Matte mit Gras und farbige Blume;
nootno duftet 's Chriesibluest, und grünet der Pflumbaum;
nootno wird der Rogge buschig, Weizen und Gerste,
und mi Häberli seit: »Do blibi jo nit dehinte!«
Nei, es spreitet d'Blättli us – wer het em sie gwobe?
und jez schießt der Halm – wer tribt in Röhren an Röhre
's Wasser us de Wurzle bis in die saftige Spitze?
Endli schlieft en Ähri us, und schwankt in de Lüfte –
sagmer au ne Mensch, wer het an sideni Fäde
do ne Chnöspli ghenkt und dört mit chünstlige Hände?
D'Engeli, wer denn sust? Sie wandle zwische de Furen
uf und ab, vo Halm zu Halm, und schaffe gar sölli.
Jez hangt Bluest an Bluest am zarte schwankigen Ähri,
und mi Haber stoht, as wie ne Brüütli im Chilchstuhl.
Jez sin zarti Chörnli drin, und wachsen im Stille,
und mi Haber merkt afange, was es will werde.
D'Chäferli chömme und d'Fliege, sie chömme z'Stubete zunem,
luege, was er macht, und singen: ›Eie Popeie!‹
Und 's Schiiwürmli chunnt, Potz tausig mittem Laternli,
z'nacht um Nüni z'Licht, wenn d'Fliegen und d'Chäferli schlofe.
Esset Chinder, segn es Gott, und wachset und trüeihet!
Sieder het me gheuet, und Chriesi gunne no Pfingste;
sieder het me Pflümli gunne hinterem Garte;
sieder hen sie Rogge gschnitte, Weizen und Gerste,
und die arme Chinder hen barfis zwische de Stupfle
gfalleni Ähri glesen, und 's Müüsli het ene ghulfe.
Druf het au der Haber bleicht.
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