SOSIAS.
Nun?
AMPHITRYON.
Hund! Jetzo stirbst du.
SOSIAS.
Ich? Sterben?
AMPHITRYON.
Jetzt erfährst du, wer ich bin.
SOSIAS.
Zum Henker, weiß ich's nicht?
AMPHITRYON.
Du wußtest es, Verräter?
Er legt die Hand an den Degen.
SOSIAS.
Ihr Herren, nehmt euch meiner an, ich bitt euch.
ERSTER FELDHERR.
Verzeiht!
Er fällt ihm in den Arm.
AMPHITRYON.
Laßt mich.
SOSIAS.
Sagt nur, was ich verbrochen?
AMPHITRYON.
Das fragst du noch? – Fort, sag ich euch, laßt meiner
Gerechten Rache ein Genüge tun.
SOSIAS.
Wenn man wen hängt, so sagt man ihm, warum?
ERSTER FELDHERR.
Seid so gefällig.
ZWEITER FELDHERR.
Sagt, worin er fehlte.
SOSIAS.
Halt't euch, ihr Herrn, wenn ihr so gut sein wollt.
AMPHITRYON.
Was! Dieser weggeworfne Knecht soeben
Hielt vor dem Antlitz mir die Türe zu.
Schamlose Red' in Strömen auf mich sendend,
Jedwede wert, daß man ans Kreuz ihn nagle.
Stirb, Hund!
SOSIAS.
Ich bin schon tot.
Er sinkt in die Knie.
ERSTER FELDHERR.
Beruhigt Euch.
SOSIAS.
Ihr Feldherrn! Ah!
ZWEITER FELDHERR.
Was gibt's?
SOSIAS.
Sticht er nach mir?
AMPHITRYON.
Fort sag ich euch, und wieder! Ihm muß Lohn
Dort, vollgezählter, werden für die Schmach,
Die er zur Stunde jetzt mir zugefügt.
SOSIAS.
Was kann ich aber jetzt verschuldet haben,
Da ich die letzten neun gemeßnen Stunden
Auf Eueren Befehl im Lager war?
ERSTER FELDHERR.
Wahr ist's. Er lud zu Eurer Tafel uns.
Zwei Stunden sind's, daß er im Lager war,
Und nicht aus unsern Augen kam.
AMPHITRYON.
Wer gab dir den Befehl?
SOSIAS.
Wer? Ihr! Ihr selbst!
AMPHITRYON.
Wann? Ich!
SOSIAS.
Nachdem Ihr mit Alkmenen Euch versöhnt.
Ihr wart voll Freud und ordnetet sogleich
Ein Fest im ganzen Schlosse an.
AMPHITRYON.
O Himmel! Jede Stunde, jeder Schritt
Führt tiefer mich ins Labyrinth hinein.
Was soll ich, meine Freunde, davon denken?
Habt ihr gehört, was hier sich zugetragen?
ERSTER FELDHERR.
Was hier uns dieser sagte, ist so wenig
Für das Begreifen noch gemacht, daß Eure Sorge
Für jetzt nur sein muß, dreisten Schrittes
Des Rätsels ganzes Trugnetz zu zerreißen.
AMPHITRYON.
Wohlan, es sei! Und eure Hülfe brauch ich.
Euch hat mein guter Stern mir zugeführt.
Mein Glück will ich, mein Lebensglück, versuchen.
Oh! hier im Busen brennt's, mich aufzuklären,
Und ach! ich fürcht es, wie den Tod.
Er klopft.
Fünfte Szene
Jupiter. Die Vorigen.
JUPITER.
Welch ein Geräusch zwingt mich, herabzusteigen?
Wer klopft ans Haus? Seid ihr es, meine Feldherrn?
AMPHITRYON.
Wer bist du? Ihr allmächt'gen Götter!
ZWEITER FELDHERR.
Was seh ich? Himmel! Zwei Amphitryonen.
AMPHITRYON.
Starr ist vor Schrecken meine ganze Seele!
Weh mir! Das Rätsel ist nunmehr gelöst.
ERSTER FELDHERR.
Wer von euch beiden ist Amphitryon?
ZWEITER FELDHERR.
Fürwahr! Zwei so einander nachgeformte Wesen,
Kein menschlich Auge unterscheidet sie.
SOSIAS.
Ihr Herrn, hier ist Amphitryon, der andre,
Ein Schubiack ist's, der Züchtigung verdient.
Er stellt sich auf Jupiters Seite.
DRITTER FELDHERR auf Amphitryon deutend.
Unglaublich! Dieser ein Verfälscher hier?
AMPHITRYON.
Gnug der unwürdigen Bezauberung!
Ich schließe das Geheimnis auf.
Er legt die Hand an den Degen.
ERSTER FELDHERR.
Halt!
AMPHITRYON.
Laßt mich!
ZWEITER FELDHERR.
Was beginnt Ihr?
AMPHITRYON.
Strafen will ich
Den niederträchtigsten Betrug! Fort, sag ich.
JUPITER.
Fassung dort. Hier bedarf es nicht des Eifers,
Wer so besorgt um seinen Namen ist,
Wird schlechte Gründe haben, ihn zu führen.
SOSIAS.
Das sag ich auch. Er hat den Bauch
Sich ausgestopft, und das Gesicht bemalt,
Der Gauner, um dem Hausherrn gleich zu sehn.
AMPHITRYON.
Verräter! Dein empörendes Geschwätz,
Dreihundert Peitschenhiebe strafen es,
Dir von drei Armen wechselnd zugeteilt.
SOSIAS.
Ho, ho! Mein Herr ist Mann von Herz,
Der wird dich lehren seine Leute schlagen.
AMPHITRYON.
Wehrt mir nicht länger, sag ich, meine Schmach
In des Verräters Herzblut abzuwaschen.
ERSTER FELDHERR.
Verzeiht uns, Herr! Wir dulden diesen Kampf nicht,
Amphitryons mit dem Amphitryon.
AMPHITRYON.
Was? Ihr – Ihr duldet nicht –?
ERSTER FELDHERR.
Ihr müßt Euch fassen.
AMPHITRYON.
Ist das mir eure Freundschaft auch, ihr Feldherrn?
Das mir der Beistand, den ihr angelobt?
Statt meiner Ehre Rache selbst zu nehmen,
Ergreift ihr des Betrügers schnöde Sache,
Und hemmt des Racheschwerts gerechten Fall?
ERSTER FELDHERR.
Wär Euer Urteil frei, wie es nicht ist,
Ihr würdet unsre Schritte billigen.
Wer von euch beiden ist Amphitryon?
Ihr seid es, gut; doch jener ist es auch.
Wo ist des Gottes Finger, der uns zeigte,
In welchem Busen, einer wie der andre,
Sich laurend das Verräterherz verbirgt?
Ist es erkannt, so haben wir, nicht zweifelt,
Das Ziel auch unsrer Rache aufgefunden.
Jedoch solang des Schwertes Schneide hier
In blinder Wahl nur um sich wüten könnte,
Bleibt es gewiß noch besser in der Scheide.
Laßt uns in Ruh die Sache untersuchen,
Und fühlt Ihr wirklich Euch Amphitryon,
Wie wir in diesem sonderbaren Falle
Zwar hoffen, aber auch bezweifeln müssen,
So wird es schwerer Euch, als ihm, nicht werden,
Uns diesen Umstand gültig zu beweisen.
AMPHITRYON.
Ich euch den Umstand? –
ERSTER FELDHERR.
Und mit trift'gen Gründen.
Eh wird in dieser Sache nichts geschehn.
JUPITER.
Recht hast du, Photidas; und diese Gleichheit,
Die zwischen uns sich angeordnet findet,
Entschuldigt dich, wenn mir dein Urteil wankt.
Ich zürne nicht, wenn zwischen mir und ihm
Hier die Vergleichung an sich stellen soll.
Nichts von des Schwerts feigherziger Entscheidung.
Ganz Theben denk ich selber zu berufen,
Und in des Volks gedrängtester Versammlung,
Aus wessen Blut ich stamme, darzutun.
Er selber dort soll meines Hauses Adel,
Und daß ich Herr in Theben, anerkennen.
Vor mir in Staub, das Antlitz soll er senken.
Mein soll er Thebens reiche Felder alle,
Mein alle Herden, die die Triften decken,
Mein auch dies Haus, mein die Gebieterin,
Die still in seinen Räumen waltet, nennen.
Es soll der ganze Weltenkreis erfahren,
Daß keine Schmach Amphitryon getroffen.
Und den Verdacht, den jener Tor erregt,
Hier steht, wer ihn zuschanden machen kann. –
Bald wird sich Theben hier zusammenfinden.
Indessen kommt und ehrt die Tafel gütigst,
Zu welcher euch Sosias eingeladen.
SOSIAS.
Mein Seel, ich wußt es wohl. – Dies Wort, ihr Herrn,
Streut allen weitern Zweifel in die Lüfte.
Der ist der wirkliche Amphitryon,
Bei dem zu Mittag jetzt gegessen wird.
AMPHITRYON.
Ihr ew'gen und gerechten Götter!
Kann auch so tief ein Mensch erniedrigt werden?
Von dem verruchtesten Betrüger mir
Weib, Ehre, Herrschaft, Namen stehlen lassen!
Und Freunde binden mir die Hände?
ERSTER FELDHERR.
Ihr müßt, wer Ihr auch seid, Euch noch gedulden.
In wenig Stunden wissen wir's. Alsdann
Wird ungesäumt die Rache sich vollstrecken,
Und Wehe! ruf ich, wen sie trifft.
AMPHITRYON.
Geht, ihr Schwachherz'gen! Huldigt dem Verräter!
Mir bleiben noch der Freunde mehr, als ihr.
Es werden Männer noch in Theben mir begegnen,
Die meinen Schmerz im Busen mitempfinden,
Und nicht den Arm mir weigern, ihn zu rächen.
JUPITER.
Wohlan! Du rufst sie. Ich erwarte sie.
AMPHITRYON.
Marktschreierischer Schelm! Du wirst inzwischen
Dich durch die Hintertür zu Felde machen.
Doch meiner Rach entfliehst du nicht!
JUPITER.
Du gehst, und rufst, und bringst mir deine Freunde,
Nachher sag ich zwei Worte, jetzo nichts.
AMPHITRYON.
Beim Zeus, da sagst du wahr, dem Gott der Wolken!
Denn ist es mir bestimmt, dich aufzufinden,
Mehr als zwei Worte, Mordhund, sagst du nicht,
Und bis ans Heft füllt dir das Schwert den Rachen.
JUPITER.
Du rufst mir deine Freund; ich sag auch nichts,
Ich sprech auch bloß mit Blicken, wenn du willst.
AMPHITRYON.
Fort, jetzo, schleunig, eh er mir entwischt!
Die Lust, ihr Götter, müßt ihr mir gewähren,
Ihn eurem Orkus heut noch zuzusenden!
Mit einer Schar von Freunden kehr ich wieder,
Gewaffneter, die mir dies Haus umnetzen,
Und, einer Wespe gleich, drück ich den Stachel
Ihm in die Brust, aussaugend, daß der Wind
Mit seinem trocknen Bein mir spielen soll.
Ab.
Sechste Szene
Jupiter. Sosias. Die Feldherrn.
JUPITER.
Auf denn, ihr Herrn, gefällt's euch! Ehrt dies Haus
Mit eurem Eintritt.
ERSTER FELDHERR.
Nun, bei meinem Eid!
Dies Abenteur macht meinen Witz zuschanden.
SOSIAS.
Jetzt schließt mit dem Erstaunen Waffenstillstand,
Und geht, und tischt, und pokuliert bis morgen.
Jupiter und die Feldherrn ab.
Siebente Szene
SOSIAS.
Wie ich mich jetzt auch auf den Stuhl will setzen!
Und wie ich tapfer,
Wenn man vom Kriege spricht, erzählen will.
Ich brenne, zu berichten, wie man bei
Pharissa eingehauen; und mein Lebtag
Hatt ich noch so wolfmäß'gen Hunger nicht.
Achte Szene
Merkur. Sosias.
MERKUR.
Wohin? Ich glaub, du steckst die Nase auch hierher?
Durchschnüffler, unverschämter, du, der Küchen?
SOSIAS.
Nein! – Mit Erlaubnis!
MERKUR.
Fort! Hinweg dort, sag ich!
Soll ich die Haube dir zurechte setzen?
SOSIAS.
Wie? Was? Großmütiges und edles Ich,
Faß dich! Verschon ein wenig den Sosias,
Sosias! Wer wollte immer bitterlich
Erpicht sein, auf sich selber loszuschlagen?
MERKUR.
Du fällst in deine alten Tücken wieder?
Du nimmst, Nichtswürdiger, den Namen mir?
Den Namen des Sosias mir?
SOSIAS.
Ei, was! Behüt mich Gott, mein wackres Selbst,
Werd ich so karg dir, so mißgünstig sein?
Nimm ihn, zur Hälfte, diesen Namen hin,
Nimm ihn, den Plunder, willst du's, nimm ihn ganz.
Und wär's der Name Kastor oder Pollux,
Was teilt ich gern nicht mit dir, Bruderherz?
Ich dulde dich in meines Herren Hause,
Duld auch du mich in brüderlicher Liebe,
Und während jene beiden eifersücht'gen
Amphitryonen sich die Hälse brechen,
Laß die Sosias einverständig beide
Zu Tische sitzen, und die Becher heiter
Zusammenstoßen, daß sie leben sollen!
MERKUR.
Nichts, nichts! – Der aberwitz'ge Vorschlag der!
Soll ich inzwischen Hungerpfoten saugen?
Es ist für einen nur gedeckt.
SOSIAS.
Gleichviel! Ein mütterlicher Schoß hat uns
Geboren, eine Hütte uns beschirmt,
In einem Bette haben wir geschlafen,
Ein Kleid ward brüderlich, ein Los uns beiden,
So laß uns auch aus einer Schüssel essen.
MERKUR.
Von der Gemeinschaft weiß ich nichts. Ich bin
Von Jugend mutterseel' allein gewesen,
Und weder Bette hab ich je, noch Kleid,
Noch einen Bissen Brot geteilt.
SOSIAS.
Besinne dich. Wir sind zwei Zwillingsbrüder.
Du bist der ältre, ich bescheide mich.
Du wirst in jedem Stück voran mir gehen.
Den ersten nimmst du, und die ungeraden,
Den zweiten Löffel, und die graden, ich.
MERKUR.
Nichts. Meine volle Portion gebrauch ich,
Und was mir übrig bleibt, das heb ich auf.
Den wollt ich lehren, bei den großen Göttern,
Der mit der Hand mir auf den Teller käme.
SOSIAS.
So dulde mich als deinen Schatten mindstens,
Der hintern Stuhl entlang fällt, wo du ißt.
MERKUR.
Auch nicht als meine Spur im Sande! Fort!
SOSIAS.
O du barbarisch Herz! Du Mensch von Erz,
Auf einem Amboß keilend ausgeprägt!
MERKUR.
Was denkst du, soll ich wie ein wandernder
Geselle vor dem Tor ins Gras mich legen,
Und von der blauen Luft des Himmels leben?
Ein reichlich zugemeßnes Mahl hat heut
Bei Gott! kein Pferd so gut verdient, als ich.
Kam ich zu Nacht nicht aus dem Lager an?
Mußt ich zurück nicht wieder mit dem Morgen,
Um Gäste für die Tafel aufzutreiben?
Hab ich auf diesen Teufelsreisen mir
Nicht die geschäft'gen alten Beine fast
Bis auf die Hüften tretend abgelaufen?
Wurst gibt es heut, und aufgewärmten Kohl.
Und die just brauch ich, um mich herzustellen.
SOSIAS.
Da hast du recht. Und über die verfluchten
Kienwurzeln, die den ganzen Weg durchflechten,
Bricht man die Beine fast sich, und den Hals.
MERKUR.
Nun also!
SOSIAS.
– Ich Verlaßner von den Göttern!
Wurst also hat die Charis –?
MERKUR.
Frische, ja.
Doch nicht für dich. Man hat ein Schwein geschlachtet.
Und Charis hab ich wieder gut gemacht.
SOSIAS.
Gut, gut. Ich lege mich ins Grab. Und Kohl?
MERKUR.
Kohl, aufgewärmten, ja. Und wem das Wasser
Im Mund etwa zusammenläuft, der hat
Vor mir und Charis sich in acht zu nehmen.
SOSIAS.
Vor mir freßt euren Kohl, daß ihr dran stickt.
Was brauch ich eure Würste? Wer den Vögeln
Im Himmel Speisung reicht, wird auch, so denk ich,
Den alten ehrlichen Sosias speisen.
MERKUR.
Du gibst, Verräter, dir den Namen noch?
Du wagst, Hund, niederträcht'ger –!
SOSIAS.
Ei was! Ich sprach von mir nicht.
Ich sprach von einem alten Anverwandten
Sosias, der hier sonst in Diensten stand –
Und der die andern Diener sonst zerbleute,
Bis eines Tags ein Kerl, der wie aus Wolken fiel,
Ihn aus dem Haus warf, just zur Essenszeit.
MERKUR.
Nimm dich in acht, sag ich, und weiter nichts.
Nimm dich in acht, rat ich dir, willst du länger
Zur Zahl noch der Lebendigen dich zählen.
SOSIAS für sich.
Wie ich dich schmeißen würde, hätt ich Herz,
Du von der Bank gefallner Gauner, du,
Von zuviel Hochmut aufgebläht.
MERKUR.
Was sagst du?
SOSIAS.
Was?
MERKUR.
Mir schien, du sagtest etwas –?
SOSIAS.
Ich?
MERKUR.
Du.
SOSIAS.
Ich muckste nicht.
MERKUR.
Ich hörte doch von schmeißen, irr ich nicht –
Und von der Bank gefallnem Gauner reden?
SOSIAS.
So wird's ein Papagei gewesen sein.
Wenn 's Wetter gut ist, schwatzen sie.
MERKUR.
Es sei.
Du lebst jetzt wohl. Doch juckt der Rücken dir,
In diesem Haus hier kannst du mich erfragen.
Ab.
Neunte Szene
SOSIAS.
Hochmüt'ger Satan! Möchtest du am Schwein
Den Tod dir holen, das man schlachtete!
– »Den lehrt' er, der ihm auf den Teller käme!« –
Ich möchte ehr mit einem Schäferhund
Halbpart, als ihm, aus einer Schüssel essen.
Sein Vater könnte hungers vor ihm sterben,
Daß er ihm auch so viel nicht gönnt, als ihm
In hohlen Zähnen kauend stecken bleibt.
– Geh! dir geschieht ganz recht, Abtrünniger.
Und hätt ich Würst in jeder Hand hier eine,
Ich wollte sie in meinen Mund nicht stecken.
So seinen armen, wackern Herrn verlassen,
Den Übermacht aus seinem Hause stieß.
– Dort naht er sich mit rüst'gen Freunden schon.
– – Und auch von hier strömt Volk herbei! Was gibt's?
Zehnte Szene
Amphitryon mit Obersten, von der einen Seite.
Volk, von der andern.
AMPHITRYON.
Seid mir gegrüßt! Wer rief euch, meine Freunde?
EINER AUS DEM VOLK.
Herolde riefen durch die ganze Stadt,
Wir sollten uns vor Eurem Schloß versammeln.
AMPHITRYON.
Herolde! Und zu welchem Zweck?
DERSELBE.
Wir sollten Zeugen sein, so sagte man,
Wie ein entscheidend Wort aus Eurem Munde
Das Rätsel lösen wird, das in Bestürzung
Die ganze Stadt gesetzt.
AMPHITRYON zu den Obersten.
Der Übermüt'ge!
Kann man die Unverschämtheit weiter treiben?
ZWEITER OBERSTER.
Zuletzt erscheint er noch.
AMPHITRYON.
Was gilt's? Er tut's.
ERSTER OBERSTER.
Sorgt nicht.
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