Die nächste Viertelstunde verbrachte er damit, es zu waschen, und hernach legte er es zum Trocknen an die Sonne. Hungrig kostete er es abermals. Es schmeckte jetzt viel besser — und es war ein Nahrungsmittel!

Als er fertig gegessen hatte, versank die Sonne im Meer, und der Himmel wurde rasch dunkel. In der Ferne sah Alec den Hengst zur Quelle kommen. Schnell ergriff er etwas Moos für sich selbst und ließ den Rest bei der Quelle am Boden liegen. Ob der Schwarze es wohl fressen würde? Alec lief zu seiner Hütte und nahm dort seinen Beobachtungsposten ein.

Der Hengst sprengte herbei, schüttelte den langen Hals und vergrub das Maul im Wasser. Er trank lange. Als er fertig war, schaute er zu dem Knaben hinüber und wieherte. Er senkte die Nase zum Boden und schritt zu dem Moos, das Alec zurückgelassen hatte. Er schnupperte daran. Dann nahm er etwas davon auf und begann zu fressen. Er kaute lange und sorgfältig. Er holte sich mehr.

In dieser Nacht schlief Alec besser als bisher. Er hatte ein Nahrungsmittel gefunden, von dem er und der Schwarze eine ganze Weile leben konnten!

 

 

 

VIERTES KAPITEL

Kameraden

 

Am folgenden Tage machte sich Alec auf, noch mehr Irländisches Moos zu holen. Als er sich den Klippen näherte, sah er den Hengst still neben einem großen Felsblock stehen. Kein Muskel zuckte an seinem schwarzen Leib — es war, als hätte ein Künstler den Schwarzen auf weißen Stein gemalt.

Alec kletterte in eine kleine Vertiefung hinunter und hielt inne, um die Felsen unten zu betrachten. Plötzlich hörte er das Wiehern des Pferdes, durchdringender, haarsträubender als je zuvor. Er blickte auf.

Der Schwarze war auf den Hinterbeinen; er bleckte die Zähne. Dann schoß er mit einem mächtigen Satz weg von dem Felsblock, auf Alec zu. Schnell kam er heran, immer schneller mit jedem ausgreifenden Schritt. Er war fast über Alec, als er donnernd haltmachte und sich abermals bäumte. Alec sprang zur Seite, rutschte auf einem Stein aus und fiel zu Boden. Hoch über ihm schlugen die Beine des Schwarzen in die Luft, und dann kamen sie drei Meter von Alec entfernt herunter. Abermals bäumte er sich, und immer wieder stampfte er. Der Boden, auf dem Alec lag, erbebte unter der Gewalt der Hufe. Das Maul des Pferdes schäumte, und seine Augen wichen nicht von dem Boden vor ihm.

Allmählich ließ das Stampfen nach, und endlich hörte es ganz auf. Der Schwarze hob den Kopf in die Höhe, und sein Wiehern schrillte durch die Luft. Er schüttelte den Kopf und schritt mit bebenden Nüstern langsam davon.

Alec erhob sich und ging vorsichtig zu der zerstampften Stelle. Verwirrung überfiel ihn. Vor ihm lagen die verstreuten Teile eines langen, gelblichschwarzen Leibes und der dreieckige Kopf einer Schlange, zerdrückt und leblos. Er stand reglos. Es nahm ihm den Atem, so plötzlich ein Lebewesen auf der Insel zu entdecken, noch dazu ein gefährliches, denn der dreieckige Kopf deutete auf eine Giftschlange hin. Der Schweiß brach ihm aus, als er sich klarmachte, was ein Schlangenbiß bedeuten würde — Körperqualen und vielleicht Tod! Benommen blickte er zu dem etwas entfernt stehenden Hengst hinüber.