Mrs. Oaks sagte, ich darf nicht.. .« Dann fiel ihr etwas ein. »Sind Sie Mr. Wade?« Der Inspektor nickte. Sie zögerte einen Moment. »Warten Sie«, sagte sie dann und ging hinaus.
Es dauerte ein paar Minuten, bis Lila kam. Als sie vor Wade stand, konnte er es kaum fassen, daß sie es war. Keine Spur mehr von der Magd mit den schiefgelaufenen Absätzen. Aschenputtel war erstaunlich gut angezogen und trug hübsche Schuhe.
»Hallo, Lila«, sagte er, und dann sah er ihr Gesicht. Sie hatte geweint. Bevor er eine Frage stellen konnte, kam sie hastig ans Fenster und legte ganz unerwartet ihre kühle Hand auf die seine.
»Sie dürfen nicht bleiben, bitte!« sagte sie leise. »Mrs. Oaks ist nicht zu Hause. Es geht mir gut, ich werde eine Schule besuchen, um Deutsch und Französisch zu lernen.« Sie sprach rasch, beinahe mechanisch. Er hatte den Eindruck, daß sie etwas Auswendiggelerntes wiederholte. »Was für eine Schule?« fragte er sofort. Lila schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Sie ist in Frankreich, glaube ich. Ich habe Mutter Oaks versprochen, nicht mit Ihnen zu reden, aber ich mußte es einfach tun. Deshalb bat ich das Mädchen, mir Bescheid zu sagen, sobald Sie kämen. Sie haben mich neulich abends gesehen?« Wade nickte.
»Das war ›das Erlebnis‹. Es war albern von mir, ein solches Geheimnis daraus zu machen, nicht wahr? Aber ich mag es nicht besonders gern, es macht mir Angst. Ich weiß nicht, warum.«
Immer wieder wandte sie den Kopf und lauschte angestrengt. »Was hat das alles zu bedeuten, Lila? Wer ist ›Mr. Brown‹?« »Ich weiß nicht. Er ist immer sehr lieb zu mir, aber ich fürchte mich entsetzlich vor ihm. Halten Sie das für möglich? Früher hab ich es einfach herrlich gefunden, die schönen Sachen anzuziehen. Doch das letzte Mal, da.
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