Er ist mit Eleganz, ganz ohne Geckenhaftigkeit gekleidet; dunkler Sakkoanzug, darüber offener schwarzer Überzieher mit breitem Atlasrevers, runder schwarzer Hut, schlanker Regenschirm mit einfachem Griff. – Noch am Tor. Guten Abend. Im Hereinkommen. Servus Mauer. Mit einem eigentümlichen Lachen, das zu seinen Gewohnheiten gehört und das oft klingt, als wenn er sich über den Angeredeten lustig machen wollte.

MAUER. Grüß' dich Gott, Friedrich. Steht auf.

FRIEDRICH über die Stiege auf die Veranda, küßt Genia flüchtig auf die Stirn. Guten Abend, Genia. Wie geht's? Gibt's was Neues? Briefe?

GENIA. Gar nichts. Die Abendpost ist übrigens noch nicht da.

FRIEDRICH sieht auf die Uhr. Dreiviertel sieben. Den Briefträger sollt' man auch pensionieren. Von Jahr zu Jahr wird er langweiliger. Das läßt sich direkt beobachten. Vor drei Jahren war die Abendpost immer um halb sieben da. Jetzt selten vor halb acht. Wenn das so weitergeht, wird er nächstens um Mitternacht angetanzt kommen.

GENIA. Willst du vielleicht noch einen Tee?

FRIEDRICH. Dank' schön ... Ich hab' im Büro einen getrunken. Gut war er nicht. Also hat dir der Mauer ausgerichtet ...?

GENIA. Ja ... Ist die Depesche aus Amerika gekommen?

FRIEDRICH. Natürlich ... Und es ist so gut wie sicher, daß ich gegen Herbst hinübermuß.

GENIA. Du wolltest ja einen Herrn aus dem Büro hinüberschicken.

FRIEDRICH. Ah – ich muß ja doch alles selber machen.