Wie Sie sehn, liebe Frau Genia. Es war ein fürchterliches Wetter.

GENIA. Bei uns heraußen auch bis vor einer Stunde.

FRAU WAHL. Sie haben schon recht gehabt, daß Sie lieber zu Hause geblieben sind. Auf dem Friedhof ist man geradezu versunken. Ich bin wirklich nur Erna zu Liebe mit hinausgefahren. Es hätte wohl genügt, der Zeremonie in der Kirche beizuwohnen – meiner Ansicht nach! Ich bitte Sie, wem erweist man am Ende einen Dienst damit ...

ERNA. Da hat die Mama freilich recht ... Zum Leben haben wir ihn doch nicht wieder erweckt, den armen Korsakow.

GENIA. Die Beteiligung war wohl sehr groß?

FRAU WAHL. Enorm. In der Kirche hat man sich kaum rühren können. Und auch auf dem Friedhofwaren sicher ein paar hundert Menschen – trotz des miserablen Wetters.

GENIA. Viele Bekannte?

FRAU WAHL. Ja, natürlich ... Natters kamen in ihrem neuen scharlachroten Automobil angefahren.

GENIA lächelnd. Von dem hab' ich schon gehört.

FRAU WAHL. Es hat einen phantastischen Eindruck gemacht, an der Friedhofsmauer ... Nicht g'rad phantastisch, aber sonderbar hat's ausgeschaut ...

DAS STUBENMÄDCHEN kommt mit dem weißen Mantel, den sie Genia umgibt. Küss' die Hand, gnädige Frau, küss' die Hand, Fräulein.

FRAU WAHL leutselig. Grüß' Sie Gott, liebe Kathi.

ERNA. Guten Abend.

 

Stubenmädchen ab.

 

GENIA. Haben Sie meinen Mann nicht gesprochen, draußen auf dem Friedhof?

FRAU WAHL. Ja ... flüchtig.

ERNA. Er war sehr erschüttert.

GENIA. Das denk' ich mir.

ERNA. Ich hab' mich eigentlich gewundert. Er gehört doch sonst nicht zu den Menschen, denen leicht etwas nahe geht.

GENIA lächelnd. Wie genau Sie ihn kennen.

ERNA.