Auch nicht die schlimmste, die gute Frau Wahl ... Ich find' sie eher amüsant. Wenn's also nur daran liegt! Während sie der Veranda zugeht. Ich hab's Ihnen neulich schon gesagt, überlegen Sie sich die Sache, Doktor.
MAUER halb im Scherz. Ich glaube, ich bin ihr nicht elegant genug. Folgt ihr allmählich.
GENIA ein paar Stufen hinauf. Ich hab' übrigens gar nicht gewußt, daß Friedrich auch nachher noch im Büro zu tun hätte.
MAUER. Ja, das sollt' ich Ihnen noch ausrichten, Frau Genia, er muß eine wichtige Depesche abwarten.
GENIA. Amerika?
MAUER. Ja. Wegen der Patentangelegenheit mit seinen neu erfundenen Glühlichtern.
GENIA. Es ist nur eine Verbesserung, Doktor! Setzt sich.
MAUER stehend an die Balustrade gelehnt. Wie immer, jedenfalls scheint die Sache gewaltige Dimensionen anzunehmen. Ich höre, er will zubauen zu der Fabrik; den Häuserblock daneben ankaufen ...
GENIA. Ja ...
MAUER. Und nebstbei hat sich wieder das Konsortium gemeldet, das ihm so nachläuft, wegen Ankaufs der Fabrik. Morgen früh hat er eine Konferenz mit seinem Bankier.
GENIA. Mit Natter.
MAUER. Natürlich, mit Natter.
GENIA. Sie waren auch beim Begräbnis, die Natters, hör' ich.
MAUER. Ja.
GENIA. Das scharlachrote Automobil soll großes Aufsehen gemacht haben.
MAUER. Ja, was ist da zu machen? Es ist nun einmal scharlachrot.
Kleine Pause.
Genia sieht Mauer schwach lächelnd an.
MAUER. Übrigens – die Geschichte ist aus.
GENIA weiter ruhig lächelnd. Wissen Sie das ganz bestimmt?
MAUER. Ich kann Sie versichern, Genia.
GENIA. Hat Ihnen Friedrich etwa ...
MAUER. Nein, von dergleichen spricht er ja nie. Aber wozu hätte man seinen diagnostischen Blick. Es ist sogar schon geraume Zeit her, daß es aus ist.
1 comment