So? An dieser Partie hat Ihr Herr Gemahl teilgenommen?

ERNA nachdenklich. Man muß sagen ... er hat nicht viel Glück mit seinen Freunden.

GENIA zu Otto. Sie wissen von dieser Geschichte?

OTTO. Sie blieb mir begreiflicherweise im Gedächtnis, da sie gerade auf dem Felsen passiert ist, den – mein Vater vor mehr als zwanzig Jahren als allererster bestiegen hat.

GENIA. Richtig, der Aignerturm war es.

MAUER. Der Aignerturm ... Man hat wirklich schon vergessen, daß der nach einem lebendigen Menschen so heißt.

 

Kleine Pause.

 

ERNA. Das muß doch eigentlich ein sonderbares Gefühl für Sie sein, Herr Fähnrich, daß da in den Dolomiten ein Felsen steht, mit dem Sie gewissermaßen verwandt sind.

OTTO. Das ist gar nicht so sonderbar, Fräulein. Beide sind mir nämlich ziemlich fremd, der Felsen und mein Vater. Ich war ein Bub' von vier oder fünf Jahren, als sich meine Eltern von einander trennten ...

FRAU WAHL. Und seither haben Sie Ihren Herrn Papa nicht mehr gesehn?

OTTO. Es fügte sich so ...

 

Pause.

 

ERNA zum Gehen auffordernd. Also Mama ... ich denke, es wäre Zeit.

FRAU WAHL. Ja, wahrhaftig! – Wann wir überhaupt mit dem Auspacken fertig werden sollen! Zu Mauer. Wir sind nämlich erst am Sonntag herausgezogen. Wir führen noch nicht einmal Menage ... Wir müssen in diesem entsetzlichen Kurpark unsere Mahlzeit nehmen.

ERNA. Aber Mama, es schmeckt dir doch sehr gut.

FRAU WAHL. Aber so viel Leut' sind immer dort, besonders abends ... Also auf Wiedersehn, Frau Genia ... Gehn S' ein Stückerl mit uns, Herr Fähnrich?

OTTO. Wenn's erlaubt ist ... Adieu, gnädige Frau, bitte mich dem Herrn Gemahl zu empfehlen.

ERNA. Auf Wiedersehn, Frau Genia. Adieu, Herr Doktor.

 

Verabschiedung. Frau Wahl, Erna, Otto ab.

Genia, Mauer.

 

MAUER nach einer kleinen Pause, hat Erna nachgesehen. Das ist eine, der man beinahe die Mutter verzeihn könnte.

GENIA.