Manche wieder schnarrten, wenn man auf sie trat, ähnlich wie Waldteufel. Und dann kamen ihre roten, flatternden Zungen aus dem Munde heraus, wie es bei den Gummibällen war. Ach, es war wunderschön.

Manche waren so weich, daß man gleichsam einsank. Sie blieben an den Füßen kleben. Und so ging er mit zwei Schädeln an den Beinen dahin, als wäre er eben aus zwei Eierschalen ausgekrochen, die er noch nicht ganz abgeschüttelt hatte.

Am meisten freute es ihn aber, wenn er irgendwo den Kopf von einem alten Manne sah, kahl und blank, wie eine marmorne Kugel. Da setzte er erst ganz vorsichtig auf und wippte erst ein paarmal zur Probe, so, so, so. Und dann trat er zu, knacks, daß das Gehirn ordentlich spritzte, wie ein kleiner goldener Springbrunnen. Allmählich wurde er müde. Er erinnerte sich plötzlich an den Verrückten, der glaubte, er hätte gläserne Beine, und er könnte nicht laufen. Er hatte den ganzen Tag auf seinem Schneidertisch gesessen, aber die Wärter hatten ihn immer erst hintragen müssen. Allein war er keinen Schritt gegangen. Wenn sie ihn auf seine Beine stellten, ging er einfach nicht weiter. Dabei waren seine Beine ganz gesund, das sah doch jeder. Sogar auf das Klosett war er nicht einmal allein gegangen, nein, wie einer doch so verrückt sein konnte. Das war ja zum Lachen.

Neulich war der Pfarrer zu Besuch gewesen, und da hatte er mit ihm über den Verrückten gesprochen: »Sehen Sie mal, Herr Pastor, der da, der Schneider, der ist doch zu verrückt. So ein dämliches Aas!« Und da hatte der Pastor gelacht, daß die Wände gewackelt hatten.

Er trat aus den Halmen heraus, allenthalben klebte Stroh an seinem Anzug und an seinem Haar. Sein Kleiderbündel hatte er unterwegs verloren. Die Ähren trug er noch in seiner Hand, und er schwenkte sie vor sich her wie eine goldene Fahne. Er marschierte stramm aus. »Rechten, Linken, Speck und Schinken«, summte er vor sich hin. Und die Kletten, die an seiner Hose saßen, flogen in weiten Bögen ab.

»Abteilung halt«, kommandierte er. Er steckte seine Fahne in den Sand des Feldwegs und warf sich in den Graben.

Plötzlich bekam er vor der Sonne Angst, die auf seine Schläfe brannte. Er glaubte, sie wollte über ihn herfallen, und steckte sein Gesicht tief in das Gras hinein. Dann schlief er ein.

Kinderstimmen weckten ihn auf. Neben ihm standen ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen. Als sie sahen, daß der Mann aufgewacht war, liefen sie weg.

Er bekam eine furchtbare Wut auf diese beiden Kinder, er wurde im Gesicht rot wie ein Krebs.

Mit einem Satze sprang er auf und lief den Kindern nach. Als die seine Schritte hörten, fingen sie an zu schreien und liefen schneller. Der kleine Junge zog sein Schwesterchen hinter sich her. Das stolperte, fiel hin und fing an zu weinen.

Und weinen konnte er überhaupt nicht vertragen.

Er holte die Kinder ein und riß das kleine Mädchen aus dem Sande auf. Es sah das verzerrte Gesicht über sich und schrie laut auf.