Dann muß i wohl auch ernstlich werd'n! Also kurz und gut: euer Antrag is mir a große Ehr' und der Muckl ganz a richtiger Bursch, aber heirat'n – thu' i ihn net.

RÖTHELBACHBAUER. Das war g'schwind bei 'nander!

LONI. Ja, kurze Haar' sind gleich 'bürst'.

WIRT. Jetzt will i dir aber 'was sag'n, Deand'l. Es is net 's erstemal, daß du so kurz an'bund'n bist. Das kann net all'weil so fortgeh'n. Ei'm Antrag, wie dem heutig'n, dem schlagt man net g'rad so die Thür' vor der Nas'n zu, sondern schaut sich ihn a bisl von der Näh' an. Denn weißt, wenn du die Sach' bei'm Licht betracht'st, so hat die G'schicht' halt doch an Hack'n. Du bist a Madl, daß a Jed's gern hat und du wirst weder von mir noch von meiner Alt'n selig jemals a Wört'l g'hört hab'n weg'n deiner Herkunft. Aber es gibt halt doch Leut', die's net verwind'n können, daß du a g'legt's Kind bist. D'rum sollst dir so 'was überleg'n und di net z' stark d'rauf steif'n, daß du dem Klosterwirt sein Herzkäferl bist – es könnt' sich leicht keiner mehr find'n, der sich d'rüber wegsetzt über den Namen »Find'lloni!«

RÖTHELBACHBAUER. Ja, überleg' dir's wohl. I kann mei'm Muckl so viel mitgeb'n, daß sie mit zwei Händ' zugreif'n thät'n in jedem Bauernhof, wo er anklopft.

LEHNL heimlich zu Loni. Thu's net – thu's net, wenn du ihn net magst!

LONI. Gut – Vater – wenn auch keiner mehr kommt, ledig g'storb'n is auch net verdorb'n! Zugreif'n und ja sag'n kann i blos, wenn sich amal da unter'm Brustfleck 'was rührt; denn so lang's da drin todt bleibt, is a Heirat kein Glück, sondern a G'schäft – und a Heirat, die nach dem alt'n Brauch g'macht wird, wo der Bauer zum Bauer sagt: gib mir dein Mad'l, i gib dir noch fünfzig Guld'n und a Kuh d'rauf – a solche Heirat kann mach'n wer will – i net – und i thät's net, wenn i auch kein Find'lkind wär'.

WIRT nach kurzer Pause. Ja – wenn du net magst – zwing'n thu' i di net!

LONI. Das hab' i ja g'wußt, Vater, und d'rum wirst mir auch net bös sein!

 

8. Scene.

Vorige. Muckl.

 

MUCKL tritt ein. No, was is denn? Jetzt wär' i da bei'm Dasein! Braucht das so lang, bis man ja sagt? Derweil mach i zehn Heirat'n aus.

RÖTHELBACHBAUER. 's geht doch net so g'schwind, als du meinst!

MUCKL. Wär' net z'wider! Loni – »na« wenn g'sagt hast, nachher beiß' i mir gleich an Kopf 'runter. Bin i net a Kerl, der den Teuf'l in der Luft beut'lt? Was hast an mir ausz'setz'n?

LONI. Gar nix – aber heirat'n thu' i di net!

MUCKL. Und warum net?

LONI. Frag' nur dein' Vater, dem hab' i's g'sagt.

MUCKL. I möcht's aber von dir selber hör'n.

LONI. Wenn du meinst, es is besser, so kann i dir den G'fall'n schon thun. – I mag net! Verstehst? Das wird wohl Grund g'nug sein!

MUCKL. Is net z' wenig, aber z' dumm is er mir doch!

LONI.