Magst dich nit setzen, Franz?
FRANZ setzt sich. Hm, ja! Bin rechtschaffen müde, ich bin übers Gebirg gegangen und habe mich lange in den Steigen nicht zurecht gefunden.
FERNER. Du hast schön' Wetter g'habt bisher?
FRANZ. Leidlich!
FERNER. Wird so bleiben a Weil'! Reut dich wohl nit, daß d' her bist? Die Weg' da 'rum sein schön.
FRANZ. Ja, ist 'ne schöne Gegend!
FERNER. Da hab'n wir noch a Restl Wein stehn. Magst trinken? Schenkt ein. Lang zu!
FRANZ stürzt den Wein hinab. Danke!
FERNERL. Du kannst's aber! Schenkt ein. Na nochmal!
FRANZ. War nur für 'n ersten Durst; ich trinke nicht fort in dem Tempo!
FERNER schenkt sich ein. Muß dir's nachtun! Trinkt. Aufrichtig, Franz, ich red mich hart mit dir, wir sein völlig wie zwei fremd' Leut' zu einand' und sein doch Vater und Kind! – Geh, leg doch dein Zeug da ab, bist ja zu Haus!
FRANZ. Danke, ist nicht nötig! Gibt vielleicht bald wieder Anlaß zum Gehen!
FERNER sieht ihn groß an. Was red'st?
FRANZ. Sagt mir grad heraus, was Ihr eigentlich mit mir vorhabt!
FERNER. Werd schon drauf kämma, Franzl! Kimm schon noch drauf, laß dich vorerst nur recht anschau'n. Du bist mir als so klein Zeigt es. aus 'm G'sicht kommen, kann's kaum glauben, daß ich ein' so großen Sohn haben soll, und wie d' sauber word'n bist! Bist mir doch nit in der Stadt verdorb'n word'n?
FRANZ bedeutsam. In der Stadt nicht!
FERNER. He, trink nur noch eins! – Sag mal, hast auch a Anhänglichkeit an deine Leut'? Hast dein' Schwester gern?
FRANZ. Sonderbare Frage! Ihr sagt doch selbst, wir stehen zueinander wie Fremde ...
FERNER. No weißt, ich denk nur, Geschwister haben sich sonst doch allmal gern, b'sonders a ledig' Bursch, der noch kein' Schatz hat, halt' g'wöhnlich viel auf seine Schwester. Is a recht a liebe Dirn', die Crescenz! Laß dir nur sagen, die macht a gut' Heirat, kriegt 'n Toni vom Adamshofbauer.
FRANZ. Gönn ihr's vom Herzen!
FERNER. Is a Red, sollst leben! Stoßt an Franzens Glas und trinkt. Gönnst ihr's vom Herzen, is a Bruders Red'! Bist a guter Bursch! – Mußt halt aber auch was dazutun, daß s' ganz z'frieden und glücklich wird!
FRANZ ironisch, gedehnt. So –? –!
FERNER.
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