45 Dukaten! richtig. Steckt das Souvenir ein. Nun, wann zahlt Ihr?
HERR VON WALLENFELD. Ihr habt mein ganzes Vermögen gewonnen.
HERR VON POSERT gähnt. Glück, liebes Kind, pures Glück!
HERR VON WALLENFELD. Und Geschicklichkeit nicht? – so etwas Geschicklichkeit.
HERR VON POSERT. Ei, bei Leibe! Nun – zahlt aus, friedlich, sonst beschimpfe ich Euch!
HERR VON WALLENFELD. Womit soll ich zahlen? ich bin der ärmste Mensch in der Stadt.
HERR VON POSERT. Ach, geht doch!
HERR VON WALLENFELD. Ich habe keinen Heller, so wahr ich lebe.
HERR VON POSERT. Wie möchte ich denn da – Uf – sticht es wieder in den verdammten Beinen. Habt Ihr auch schon so Stechen in den Beinen gehabt? – Uf – daß dich – uf – der Stich ist für den Bankier.
HERR VON WALLENFELD. Geht er in's Gewissen?
HERR VON POSERT reibt sich den Arm. – Das hat man von seiner Complaisance, andern Leuten sein bischen sauer erworbenes Gut zur Ergetzlichkeit zu offeriren! Man muß die Wachslichter und den grünen Teppich dazu schaffen, kriegt Flüsse, Schwindel, Podagra, und muß sich noch mit losen Reden zwicken lassen. Freundlich. Ach Barönchen – seid so christlich, schiebt mir doch den Stuhl her –
HERR VON WALLENFELD schiebt ihn mit dem Fuße hin.
HERR VON POSERT legt das Bein darauf. Aber wie möchte ich denn da ohne Geld an eine Bank gehen, und –
HERR VON WALLENFELD. Rasend bin ich, daß ich es thue! ein erbärmlicher Kerl!
HERR VON POSERT. Und spielen? he! denn wenn man – –
HERR VON WALLENFELD. Ein Räuber an Weib und Kind!
HERR VON POSERT. Denn wenn man kein Geld hat, muß man nicht spielen.
HERR VON WALLENFELD. Keine guten Lehren aus Eurem Munde, das bitt' ich! ich möchte sie Euch fürchterlich heimgeben.
HERR VON POSERT. Bei meiner Seele, wie ein desperater Student! Schämt Euch doch! Was habt Ihr denn so seit Jahr und Tag bei uns eingebrockt? Wie viel? –
HERR VON WALLENFELD. Achttausend Thaler.
HERR VON POSERT hustet. Ein rechter Bettel für einen Kavalier!
HERR VON WALLENFELD. Ein Königreich für einen Mann und Vater.
HERR VON POSERT. Nun, und meine Zahlung?
HERR VON WALLENFELD. Ich kann nicht, ich kann nicht, ich kann nicht.
FRAU VON WALLENFELD bringt Thee, setzt ihn neben Herrn von Posert, und geht.
HERR VON POSERT. Danke, danke. Eine nette Gestalt! Lieutenant ist ihr Papa?
HERR VON WALLENFELD.
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