Sieht nach der Uhr. Kalt. Dir ist der Hals gebrochen. Hustet.

HERR VON WALLENFELD. Ich fühle es.

HERR VON POSERT. Enterbt bist du, schuldig auch. Leben muß du, und hast nichts. Die Schuldner lassen dich einsetzen. Die Frau bleibt freilich ledig, die nimmt man nicht gefangen: wenigstens thut es die Justiz nicht; wohl aber der Mangel. Denn der Mangel macht ein Kartätschenfeuer in die tugendhaften Grundsätze, daß sie rottenweise hingestreckt da liegen. Hustet. Ei, da ist's ja doch profitabel, Kroupier zu sein und sicher. Nun?

HERR VON WALLENFELD. Hört! Ihr seid fürchterlich. Kein Bußprediger hätte fürchterlicher in mich hinein reden können, als diese Eure christliche Liebe. Ich danke Euch wahrhaftig dafür.

HERR VON POSERT. Ich verstehe Euch nicht. Hustet. Geht Ihr mit, so erlasse ich Euch die Schuld, und ist Euch mit ein hundert Louisd'ors gedient, so könnt Ihr sie haben. Aber morgen gingen wir schon zusammen fort. Geht Ihr nicht mit, und zahlt auch nicht, Gähnt. so beschimpfe ich Euch.

HERR VON WALLENFELD. Ich habe so viel an Euch verloren.

HERR VON POSERT. Ich hätte auch an Euch verlieren können.

HERR VON WALLENFELD. Sagt mir – daure ich Euch?

HERR VON POSERT ruhig. Ach nein! Seht – beim Spiel muß keine Passion sein. Gewonnen, verloren, verloren, gewonnen: all eins. Abgenutzte Karten zu Livrets – ausgesogene Pointeurs zu Valets.

HERR VON WALLENFELD. Aber der Mensch – wenn er einmal einen Makel hat, behält ihn für immer.

HERR VON POSERT. Die Karte unter den Tisch, der Mensch unter das Getümmel! Frisch gedeckt, andre Karten, andre Menschen! Hustet.