Geht Ihr mit mir?
HERR VON WALLENFELD. Nimmermehr. Ich bleibe hier und halte aus.
HERR VON POSERT. Das Gefängniß?
HERR VON WALLENFELD. Das Gefängniß –
HERR VON POSERT. Die Schande?
HERR VON WALLENFELD. Ueberwinde ich mit der Ehre, Euer Anerbieten ausgeschlagen zu haben.
HERR VON POSERT. Das soll eine Ehre sein, daß man sein Habe und Gut verspielt, und fremdes nicht gewinnen will. Hustet. Nun – überlegt es bis zwei Uhr. Ich will ein bischen ruhen. Der gestrige Fischzug war gut. Hustet. Bei Simoni ist großes Diner. Es ist ein Oberpfarrers-Sohn angekommen, hat eine reiche Erbschaft hier gehoben. Wollt Ihr ein Drittel von Papa's schwarzem Mantel, so kommt hin. Der Kerl ist dumm wie eine Latte. Geht ab.
HERR VON WALLENFELD. Nein, nein! in Ewigkeit nicht! Keine Karte mehr –
Zwölfter Auftritt.
Voriger. Frau von Wallenfeld.
FRAU VON WALLENFELD. Bist du allein?
HERR VON WALLENFELD. Dein guter Geist ist bei mir, Marie!
FRAU VON WALLENFELD zärtlich. Lieber Fritz! Du hast viel Kummer! Ich begreife es wohl –
HERR VON WALLENFELD nach einer Pause. Glaubst du denn – Marie – sei aufrichtig – hältst du es für möglich, daß ich wieder ein besserer Mensch werde? Manchmal zweifle ich an mir selbst.
FRAU VON WALLENFELD. Ich denke mir dich wie eine unverdorbene Zierath unter vielem Schutt vergraben.
HERR VON WALLENFELD. Tief vergraben! sehr tief! zu tief!
FRAU VON WALLENFELD faßt seine Hand. Nicht doch. Wir wollen aufräumen – Karl und ich. Greift nach den Papieren. Laß mich anfangen.
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