Eine schöne Princessin die er liebte, war gemeiniglich der Gegenstand davon; nur war das beschwerliche dabei, daß er sie allemal in der Gewalt der Fee Fanferlüsch oder einer andern neidischen alten Hexe sah, die seiner Liebe die verdrießlichsten Hindernisse in den Weg legte.
Bald mußte er sich mit Drachen und fliegenden Katzen herum balgen, bald fand er alle Zugänge zu dem Palast, worin sie gefangen gehalten wurde, mit Distel-Köpfen besät, die sich in dem Augenblick, da er sie berührte, in eben so viele Riesen verwandelten, und ihm den Weg mit großen stählernen Kolben streitig machten. Nun griff er sie zwar an, wie es einem tapfern Ritter zukommt, und hieb auf jeden Streich ein paar Dutzend mitten voneinander; aber kaum war er mit ihnen fertig, und im Begriff als Sieger in den Palast hinein zu gehen, so mußte er sehen, wie seine geliebte Princessin auf einem mit Fledermäusen bespannten Wagen durch den Schornstein davon geführt wurde. Ein andermal fand er sie auf einer Blumenbank an einer Quelle sitzend, er warf sich zu ihren Füßen, er sagte ihr die zärtlichsten Sachen vor, und sie schien ihn mit Vergnügen anzuhören, allein indem er sie umarmen wollte, (denn man weiß, daß die Liebe in Träumen nicht alle die Gradationen beobachtet, die einem Schäfer an den Ufern des Lignon vorgeschrieben sind) so sah er mit Entsetzen, daß er die Gestalt der dicken Maritorne, der Viehmagd des Hauses an seinen Busen drückte, und erhielt von Lippen, die ihm einen Augenblick zuvor lauter Nectar und Ambrosia zu düften schienen, einen von Knoblauch und Käse so kräftig durchwürzten Kuß, daß er vor Ekel und Abscheu des Todes hätte sein mögen.
So nichtig nun immer diese eingebildete Unglücksfälle waren, so lebhaft war gleichwohl der Schmerz, den sie ihm verursachten. Er hielt diese Träume für böse Vorbedeutungen, und zweifelte nicht, daß er eine mächtige Feindin habe, die darauf beflissen sei, ihn in der Liebe unglücklich zu machen, die er bereits in einem hohen Grade für die bezaubernde Unbekannte empfand, welche er nach dem Schlusse des Schicksals zu lieben bestimmt war.
Sechstes Capitel
Abenteuer mit dem Laubfrosch
Warum Don Sylvio nicht gemerkt, daß der Frosch keine Fee war?
Der Gedanke einen unsichtbaren Feind von solcher Wichtigkeit zu haben, beunruhigte unsern jungen Helden nicht wenig; jedoch da er in seinen Märchen keinen von Feen oder Zauberern verfolgten Prinzen gefunden hatte, der nicht von einer andern Fee beschützt worden wäre, so ermunterte ihn die Hoffnung wieder, daß er nicht der erste sein werde, an dem diese Regel eine Ausnahme leiden sollte.
Weil es nun in der Feen-Welt eben so wie in unserer Alltags-Welt der Gebrauch ist, daß man selten jemand Dienste zu leisten pflegt, von dem man nicht eben dergleichen oder noch größere zurück erwartet; so wünschte sich Don Sylvio nichts so sehnlich, als eine Gelegenheit zu bekommen, sich die Dankbarkeit irgend einer großmütigen Fee verbinden zu können.
Indem er einst in diesen Gedanken an einem Graben in seinem Garten vorbei ging, sah er auf der andern Seite einen Storch, (einige Nachrichten sagen, wiewohl ohne genugsamen Grund, daß es eine Störchin gewesen) im Begriff einen artigen Laubfrosch zu erhaschen, der unbesorgt quakend im Gras herum hüpfte.
Don Sylvio würde auch aus bloßem Antrieb seines Herzens, welches sehr gütig und mitleidig war, nicht saumselig gewesen sein, dem notleidenden Frosche zu Hülfe zu kommen, Allein der Gedanke, daß es vielleicht eine Fee und wohl gar eben der wohltätige Frosch sein könnte, so der Princessin Mufette und ihrer Mutter so gute Dienste geleistet hatte, setzte ihm Flügel an; er sprang über den Graben, und verjagte mit einem Stecken, den er eben in der Hand hatte, den langbeinichten Erbfeind der Frösche in eben dem Augenblick, da er im Begriff war, den kleinen unschuldigen Quäker hinunter zu schlingen. Der Storch ließ seinen Raub fallen und entfloh, und das Fröschchen sprang in den Graben, ohne sich zu bekümmern, wem es seine Rettung zu danken habe.
Don Sylvio blieb an dem Graben stehen und erwartete, daß es in Gestalt einer schönen Nymphe, oder doch mit seiner Rosen Haube auf dem Kopf wieder hervor kommen werde, um sich für so einen wichtigen Dienst gar schön bei ihm zu bedanken: er wartete über eine halbe Stunde, aber zu seiner nicht geringen Befremdung wollte weder Frosch noch Nymphe zum Vorschein kommen.
Eine so ungewöhnliche Undankbarkeit an einer Fee war ihm unbegreiflich. Wenn es auch, dachte er, die kleine häßliche Magotine, die alte Ragotte, oder die Fee Concombre selbst gewesen wäre, so sollte doch ein Dienst von dieser Art vermögend gewesen sein, sie zu einiger Erkenntlichkeit zu bewegen. Könnte es aber nicht sein, besann er sich einen Augenblick darauf, daß es ihr nicht erlaubt ist, mir jetzt in ihrer eigenen Gestalt zu erscheinen, oder, daß sie es, aus andern Ursachen auf eine Gelegenheit verschiebt, da sie mir ihre Dankbarkeit durch eine würkliche Dienstleistung beweisen kann?
Diese Vermutung schien ihm, weil sie mit seinen grillenhaften Wünschen am besten überein stimmte, bei mehrerm Nachdenken so wahrscheinlich, daß er voller Zufriedenheit in sein grünes Schloß zurück ging, und keinen Augenblick länger zweifelte, daß diese Begebenheit in kurzem irgend eine wichtige Veränderung in seinem Schicksal nach sich ziehen würde.
Vermutlich werden einige Leser sich wundern, wie es möglich sei, daß Don Sylvio albern genug habe sein können, um aus dem widrigen Ausgang dieses Abenteuers nicht den Schluß zu ziehen, der am natürlichsten daraus folgte, nämlich daß der Frosch keine Fee gewesen sei. Allein sie werden uns erlauben, ihnen zu sagen, daß sie die Macht der Vorurteile und vielleicht ihre eigene Erfahrung nicht genugsam in Erwägung ziehen. Nichts ist unter den Menschen gewöhnlicher als diese Art von Trug- Schlüssen; das Vorurteil und die Leidenschaft macht keine andre.
Ein alter Geck, der durch seine Freigebigkeit die Treue seiner Liebste zu erkaufen gedenkt, schreibt die funkelnden Augen und die glühende Wangen, womit sie ihn empfängt, der Freude zu, die ihr seine Ankunft verursache, und bedenkt nicht, wie viel wahrscheinlicher es wäre, sie auf die Rechnung eines jüngern Buhlers zu setzen, der inzwischen in einem Schranke steckt, und seines leichtglaubigen Unvermögens spottet.
Ein Indianer kauft seinem Bonzen Amulete ab, die wider alle Krankheiten dienen sollen; er wird krank, und die Amulete helfen nichts. Was schließt er daraus? Vielleicht daß seine Amulete keine solche Heilungs-Kraft haben, und daß der Bonze ein Betrüger ist? Nichts weniger; alles was er daraus schließt, ist, daß er dem Götzen, dessen Bild er am Halse getragen, nicht Andacht genug bewiesen, und den Bonzen nicht Almosen genug gegeben habe.
Keine Leute sehen mehr Verdienste an sich selbst als diejenige, an denen sonst niemand keine sieht; wer wollte ihnen auch zumuten, die Verachtung, die sie für eine Würkung des Neides halten, der weit natürlichern Ursache zuzuschreiben, daß andre unmöglich so parteiisch für sie sein können als sie selbst?
Dergleichen Beispiele ließen sich ins Unendliche häufen. Es ist wohl wahr, die Torheit des Don Sylvio wird dadurch nicht kleiner; aber es ist auch zu seiner Entschuldigung genug, daß er wenigstens keine schlimmere Schlüsse macht als andere ehrliche Leute.
Siebendes Capitel
Don Sylvio findet auf eine wunderbare Art das Bildnis seiner geliebten Princessin
Einige Tage, nachdem sich das Abenteuer mit dem Laubfrosch zugetragen hatte, ging Don Sylvio mit dem Anbruch des Morgens in den Wald, um Schmetterlinge zu suchen, von denen ihm noch einige zu Ausschmückung seines Cabinets abgingen.
Er hatte sich schon über eine Stunde weit von seinem Schloß entfernt, als er eines wunderschönen Papilions ansichtig wurde, der sich nur wenige Schritte von ihm auf eine Blume setzte. Seine Flügel waren Lasur-blau, mit einer Einfassung von Purpur verbrämt, die in der Sonne wie Gold glänzte. Don Sylvio glaubte ihn schon erhascht zu haben, aber der schöne Sommer Vogel schlupfte unter seinem Strohhut weg, und verbarg sich in das dichteste Gebüsche.
O, rief Don Sylvio, ich muß dich haben, und wenn ich dich auch bis in das unterirdische Reich des König Hammels verfolgen müßte, wo es kleine Pastetchen regnet, und gebratne Feldhühner auf den Bäumen wachsen.
Der Sommer-Vogel, der sich auf den Vorteil seiner Flügel verließ, schien ihm eine so weite Reise ersparen zu wollen. Kaum hatte Sylvio ihn aus dem Gesicht verloren, so fand er ihn wieder ein paar Schritte vor sich, auf einem Rosmarin-Strauch sitzen. Er wollte ihn wieder haschen, aber es ging wie das erstemal; der schöne Papilion schien seiner nur zu spotten; oft gaukelte er in kleinen Kreisen um ihn herum, dann setzt er sich wieder, aber entwischte allemal, wenn er im Begriff war gefangen zu werden.
Dieses Spiel daurte so lange, bis Don Sylvio endlich merkte, daß er in eine ihm ganz unbekannte Gegend verirrt war.
Jetzt reuete es ihn, daß er sich einem Schmetterling zu lieb so weit eingelassen hatte: allein, da es nun einmal geschehen war, so wollte er doch so viele Mühe nicht umsonst gehabt haben, und ließ nicht nach, bis er endlich so glücklich war den Papilion zu erhaschen, der ihm mehr Mühe gemacht hatte, als jemals eine Spröde, seit dem es Spröden gibt, ihrem Liebhaber gemacht hat.
Seine Freude war ungemein, und in der Tat konnte man keinen schönern Sommer-Vogel sehen. Er betrachtete ihn lange mit einem desto lebhaftern Vergnügen, je mehr er ihm Mühe gekostet hatte, und er war jetzt im Begriff ihn in ein kleines Käficht zu stecken, so er zu diesem Ende bei sich trug, als es ihn deuchte, als ob der gefangne Schmetterling ihn mit einer flehenden Mine und gesenkten Flügeln anschaue. Er bildete sich so gar ein, (denn Einbildungen kosteten ihn nichts) daß er so laut geseufzt habe, als ein Papilion nur immer seufzen kann.
Mehr brauchte es nicht, um ihn auf seine gewöhnliche Grille zu bringen, und es kam ihm ganz wahrscheinlich vor, daß es vielleicht eine Fee oder eine verwandelte Princessin sein möchte.
Denn, dachte er, ist die Princessin Burzeline eine Heuschrecke gewesen, so kann eine andre eben so gut ein Sommer-Vogel sein. Er besann sich also keinen Augenblick ihm die Freiheit wieder zu schenken, um die er ihn so beweglich zu bitten geschienen hatte.
Der erledigte Sommer-Vogel flatterte fröhlich davon; und Don Sylvio ging ihm nach, voll Erwartung, was daraus werden möchte, als er ein paar Schritte vor sich etwas im Grase blinken sah, welches seine Aufmerksamkeit an sich zog. Er hob es auf, und fand, daß es eine Art von Kleinod war, mit großen Brillianten besetzt, und an einer Schnur der feinsten Perlen befestiget. Er betrachtete es auf allen Seiten, aber wie groß war sein Erstaunen, als er, von einem ungefähren Druck auf eine Feder, die er nicht bemerkt hatte, einen großen Türkis in der Mitte auf die Seite springen, und ein kleines sehr künstlich auf Email gemachtes Brustbild entdecken sah, welches eine junge Schäferin von ungemeiner Schönheit vorstellte.
Er stund etliche Augenblicke unbeweglich, und wußte nicht, ob er seinen Augen trauen sollte; Er besah und befühlte es immer wieder von neuem, um sich zu überzeugen, daß es keine Einbildung sei, und je mehr er es betrachtete, desto mehr beredete er sich, daß es das Bildnis einer Göttin, oder doch zum wenigsten der Allerschönsten Sterblichen sei, die jemals gewesen, oder künftig sein werde.
Unsre schönen Leserinnen werden ihm dieses übereilte Urteil desto eher zu gut halten, wann sie bedenken, daß er von seiner Tante, die aus bekannten Ursachen sehr wenig Gesellschaft sah, in einer so strengen Einsamkeit erzogen worden war, daß er außer ihrer eignen angenehmen Person, ihrer Kammerfrau, der Witwe eines Sennor Scudero, welche bereits fünf und dreißig Jahr eingestand, der dicken Maritorne, und den Bauerweibern im Dorfe in seinem Leben nichts gesehen hatte, was auch nur im uneigentlichen Verstand zum schönen Geschlecht hätte gerechnet werden können. Denn seine Schwester, die in der Tat ein hübsches kleines Mädchen gewesen war, hatte sich schon in einem Alter von drei Jahren verloren, und man vermutete, daß sie von einer Zigeunerin gestohlen worden sei, welche jemand um dieselbe Zeit nicht weit vom Schlosse angetroffen haben wollte.
Don Sylvio mußte also notwendig von der Schönheit dieser Schäferin außerordentlich gerührt werden, da sie unter den Figuren, an die er seine Augen hatte gewöhnen müssen, nicht anders ausgesehen hätte, als wie Latona unter den Einwohnern von Delos, als sie in Frösche verwandlt, ihr am Ufer entgegen quäkten. Kurz, es deuchte ihn unmöglich, daß Gracieuse, Bellebelle, die Schöne mit den goldnen Haaren, oder Venus selbst so schön gewesen sein könnten, und er wurde vom ersten Anblick an so verliebt in dieses Bildnis, als es jemals ein irrender Ritter, oder ein Arcadischer Schäfer in seine Dulcinea oder Amyrillis gewesen ist.
Endlich, rief er in seiner Entzückung aus, endlich hab ich sie gefunden, sie, die ich mit ahnender Sehnsucht überall suchte, die ich zu lieben bestimmt bin, und o! daß keine zu kühne Hoffnung mich täusche! sie, die mein glückliches Schicksal bestimmt hat, mich durch ihre Liebe den Göttern an Wonne gleich zu machen. O! gütige Fee, die du meiner dich annimmst, wer du auch seist, dir allein dank ich dieses überraschende Glück! Wer anders als du legte in dieser öden Wildnis, die vielleicht vor mir keines Menschen Fuß betreten hat, dieses himmlische Bildnis in meinen Weg? O! vollende deine Wohltat, zeige dich mir, und laß zu deinen Füßen mich hören, wo ich sie finden kann, sie, deren Schattenbild schon genug ist, eine unauslöschliche Liebe in meiner Brust anzuzünden. Denn das schwöre ich bei allen Göttern, die der Liebe günstig sind, und wenn ich sie auch am Quecksilber-See, mitten unter den Ungeheuern der Fee Lionne, im Ringe des Saturnus, ja selbst in der großen Aquavit-Flasche der Feen suchen müßte, bis ich sie gefunden habe, soll kein ruhiger Schlaf auf meine Augen sich senken!
Also sagt er und schwur; ihn hörten die Nymphen im Haine,
Und die Feen, und – –
Je nun! wahrhaftig! das sind ja gar Hexameter? Was für ein ansteckendes Fieber der Enthusiasmus ist! die begeisterte Rede des Don Sylvio ergriff uns, ohne daß wir es gewahr wurden, und wenn uns Apollo nicht in Zeiten beim Ohr gezupft hätte, so könnten unsre armen Leser mit einem ganzen Wolkenbruch von Hexametern geängstiget worden sein, eh wir gemerkt hätten, daß es nicht recht richtig in unserm Kopfe sei. Wir wollen also hier einen Augenblick ruhen, und, ehe wir diese wahrhafte Erzählung fortsetzen, unserm Blute Zeit lassen, wieder in Prosa zu fließen.
Achtes Capitel
Reflexionen des Autors und des Don Sylvio
Mancher denkt zu fischen und krebset, sagte der weise Sancho bei einer gewissen Gelegenheit zu seinem Herrn. Nichts begegnet öfters, als daß man etwas anders sucht und etwas anders findet. Saul suchte seines Vaters Eselinnen, und fand eine Crone; Don Sylvio suchte Sommer-Vögel, und fand ein schönes Mädchen, oder doch ihr Bildnis.
Nun war er verliebt, so verliebt als man sein kann, und einzig darauf bedacht, wie er auch das Urbild seines kleinen Gemäldes finden wolle. Denn ob er jetzt gleich wußte, wie seine Geliebte aussah, so wußte er doch weder wer sie war, noch wo sie sich aufhielt.
Es ist leicht zu erraten, was ein gewöhnlicher Mensch an seinem Platz gedacht oder getan hätte; aber davon ist die Rede nicht; Don Sylvio dachte und tat nichts wie gewöhnliche Menschen. Die Gedanken, die sich uns andern am ersten darbieten, fielen ihm allemal am letzten und gemeiniglich gar nicht ein; und wenn ihm ein sonderbarer Zufall begegnete, so riet er augenblicklich diejenige Ursache dazu, die es nach dem Lauf der Natur am wenigsten sein konnte.
Wie leicht konnte das kleine Miniatur-Stückchen eine bloße Phantasie eines Malers gewesen sein? Oder war es nicht eben so möglich, daß es eine Person vorstellte, die längst verstorben war, und konnte sich also Don Sylvio nicht in dem Fall des Prinzen Seif-el-Muluk in den Persianischen Erzählungen befinden, der sich, ein paar tausend Jahre zu spät, in eine Maitresse des Königs Salomon verliebte?
Diese oder dergleichen Gedanken kamen unserm Helden nun nicht in den Sinn. Je mehr er der Begebenheit dieses Morgens nachdachte, desto mehr überzeugten ihn alle Umstände, daß es der Anfang eines so außerordentlichen Abenteuers sei, als vielleicht jemals einem jungen Prinzen oder Ritter begegnet sein möchte.
Allein was sollte er nun anfangen? wo sollte er die schöne Schäferin suchen? Wen sollte er fragen? Der blaue Sommer Vogel, der ihm vermutlich Nachricht von ihr hätte geben können, war verschwunden, und ohne eine nähere Anweisung auf Geratwohl in diesem Walde fortzugehen, schien ihm desto gefährlicher, da eine von seinen unsichtbaren Feindinnen, von deren Bosheit er so viele Proben zu haben glaubte, ihn eben so leicht auf den unrechten, als sein gutes Glück auf den rechten Weg bringen konnte.
Nach langem Nachdenken, welches durch die Betrachtung seines schönen Bildnisses oft unterbrochen wurde, dauchte ihn zuletzt das sicherste, zuzuwarten, bis er von dem blauen Papilion eine nähere Nachricht von seiner Geliebten erhalten haben würde.
1 comment