Selenger & Co. war die einzige Firma in diesem Gebäude, die zwei Eingänge und außerdem die Erlaubnis besaß, die ganze Nacht hindurch zu arbeiten.
»Selbst die Bankagenten in der zweiten Etage müssen um acht Uhr schließen«, versicherte der Portier. »Und das ist sehr hart für sie, besonders wenn gerade Aktienhausse ist, dann haben sie so viel zu tun, daß sie bis zwölf offenhalten könnten. Aber um acht wird geschlossen. Die Mieten sind nicht besonders hoch, und die Nachfrage nach Büros in der City ist groß. Jedenfalls - die Zeiten werden hier strikt eingehalten. Das war schon so zu Mr. Dantons Zeit.«
»Mr. Dantons Zeit?« fragte Jim überrascht. »War er denn der Eigentümer des Gebäudes? Sie meinen doch den Reeder Danton, der ein Millionenvermögen besaß?«
»Jawohl, Sir!« Der Portier schien mit der Wirkung seiner Worte sehr zufrieden zu sein. »Aber er hat es verkauft oder sonstwie veräußert -es ist schon lange her. Ich weiß es zufällig, weil ich damals im gleichen Hause als Bürobote angestellt war. An Mr. Danton kann ich mich noch genau erinnern, sein Büro war in der ersten Etage ...«
»Wer ist jetzt dort?«
»Ein Ausländer, Levenski, aber er ist fast nie hier.«
Jim hielt die Nachrichten, die er erhalten hatte, für so wichtig, daß er Mr. Salter in seiner Wohnung aufsuchte. Der Rechtsanwalt wußte jedoch nichts Näheres über das Geschäftshaus in der Brade Street. Er konnte sich lediglich besinnen, daß es eine Privatspekulation Dantons gewesen war und daß er das Gebäude ohne Rücksprache mit seinem Anwalt veräußert hatte.
»Ich möchte Sie noch etwas fragen, Mr. Salter, wenn ich schon hier bin - ich verstehe nicht recht, warum dieser Mr. Groat so viele spanische Freunde hat. Da ist zum Beispiel eine junge Dame, die er häufig sieht, Condesa Manzana. Haben Sie schon von ihr gehört?«
»Ich lese ihren Namen gelegentlich in der Zeitung.«
»Es verkehren noch andere Spanier bei ihm, besonders ein gewisser Villa. Auch habe ich erfahren, daß Mr. Groat fließend Spanisch spricht.«
»Das ist merkwürdig.« Mr. Salter lehnte sich im Sessel zurück. »Sein Großvater hatte auch viele spanische Freunde. Vielleicht gibt es irgendeine spanische Verwandtschaft in der Familie. Der alte Danton, ich meine Jonathan Dantons Vater, verdiente den größten Teil seines Vermögens in Spanien und Zentralamerika. Die Dantons waren eigentlich eine sonderbare Familie, sie lebten alle sehr zurückgezogen und für sich, und ich glaube, Jonathan Danton hat in den letzten Jahren seines Lebens kaum ein Dutzend Worte mit seiner Schwester gewechselt. Ich kenne auch andere Familien, in denen dergleichen vorkommt.«
»Hat der Vater Dantons Mrs. Groat irgendein Vermögen hinterlassen? Er hatte doch nur zwei Kinder? Den Sohn und diese Tochter?«
»Er hat ihr keinen Penny vermacht.
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