Journ. XIV, p. 283) seine Meinung ganz klar dahin aus, dass Arten von andern Arten entstanden sind und durch fortgesetzte Modifikationen verbessert werden. Die nämliche Ansicht hat er auch 1834 im »Lancet« in seiner 55. Vorlesung wiederholt.
Im Jahre 1831 erschien das Buch von Patrick Matthew: ‚Naval Timber and Arboriculture‘, in welchem er genau dieselbe Ansicht von dem Ursprunge der Arten entwickelt, wie die (sofort zu erwähnende) von Mr. Wallace und mir, welche im ,Linnean Journal‘, und erweitert in dem vorliegenden Bande dargestellt wurde. Unglücklicher Weise jedoch schrieb Matthew seine Ansicht in zerstreuten Sätzen in dem Anhange zu einem Werke über einen ganz anderen Gegenstand nieder, so dass sie völlig unbeachtet blieb, bis er selbst 1860 im Gardener’s Chronicle vom 7. April die Aufmerksamkeit darauf lenkte. Die Abweichungen seiner Ansicht von der meinigen sind nicht von wesentlicher Bedeutung. Er scheint anzunehmen, dass die Welt in aufeinanderfolgenden Zeiträumen beinahe ausgestorben und dann wieder neu bevölkert worden sei, und gibt als eine Alternative, dass neue Formen erzeugt werden könnten »ohne die Anwesenheit eines Models oder Keimes von früheren Aggregaten«. Ich bin nicht sicher, ob ich alle Stellen richtig verstehe; doch scheint er großen Wert auf die unmittelbare Wirkung der äußern Lebensbedingungen zu legen. Er erkannte jedoch deutlich die volle Bedeutung des Prinzips der natürlichen Zuchtwahl.
Der berühmte Geolog Leopold von Buch drückt sich in seiner vortrefflichen ,Description physique des Iles Canaries‘ (1836, S. 147) deutlich dahin aus, wie er glaube, dass Varietäten langsam zu beständigen Arten würden, welche dann nicht mehr im Stande waren, sich zu kreuzen.
Rafinesque schreibt 1836 in seiner ,New Flora of North Amerika‘ p. 6: »alle Arten mögen einmal blosse Varietäten gewesen sein, und viele Varietäten werden dadurch allmählich zu Spezies, dass sie konstante und eigentümliche Charaktere erhalten«, fügt aber später, p. 18, hinzu: »mit Ausnahme jedoch des Originaltypus oder Stammvaters jeder Gattung«.
Im Jahre 1843–44 hat Professor Haldeman die Gründe für und wider die Hypothese der Entwicklung und Umgestaltung der Arten in angemessener Weise zusammengestellt (im Boston Journal of Natural History vol. IV, p. 468) und scheint sich mehr zur Ansicht für die Veränderlichkeit zu neigen.
Die ,Vestiges of Creation‘ sind zuerst 1844 erschienen. In der zehnten sehr verbesserten Ausgabe (1853, p. 155) sagt der ungenannte Verfasser: »das auf reifliche Erwägung gestützte Ergebnis ist, dass die verschiedenen Reihen beseelter Wesen von den einfachsten und ältesten an bis zu den höchsten und jüngsten die unter Gottes Vorsehung gebildeten Erzeugnisse sind 1) eines den Lebensformen erteilten Impulses, der sie in bestimmten Zeiten auf dem Wege der Generation von einer zur anderen Organisationsstufe bis zu den höchsten Dicotyledonen und Wirbeltieren erhebt, – welche Stufen nur wenige an Zahl und gewöhnlich durch Lücken in der organischen Reihenfolge von einander geschieden sind, die eine praktische Schwierigkeit bei Ermittelung der Verwandtschaften abgeben; – 2) eines andern Impulses, welcher mit den Lebenskräften zusammenhängt und im Laufe der Generationen die organischen Gebilde in Übereinstimmung mit den äußeren Bedingungen, wie Nahrung, Wohnort und meteorische Kräfte sind, abzuändern strebt; dies sind die ,Anpassungen‘ der natürlichen Theologie«. Der Verfasser ist offenbar der Meinung, dass die Organisation sich durch plötzliche Sprünge vervollkommne, die Wirkungen der äußeren Lebensbedingungen aber stufenweise seien. Er folgert mit großem Nachdrucke aus allgemeinen Gründen, dass Arten keine unveränderlichen Produkte seien. Ich vermag jedoch nicht zu ersehen, wie die angenommenen zwei »Impulse« in einem wissenschaftlichen Sinne Rechenschaft geben können von den zahlreichen und schönen Zusammenpassungen, welche wir allerwärts in der ganzen Natur erblicken; ich vermag nicht zu erkennen, dass wir dadurch zur Einsicht gelangen, wie z. B. ein Specht seiner besondern Lebensweise angepasst worden ist. Das Buch hat sich durch seinen glänzenden und hinreißenden Styl sofort eine sehr weite Verbreitung errungen, obwohl es in seinen früheren Auflagen wenig genaue Kenntnisse und einen großen Mangel an wissenschaftlicher Vorsicht verriet. Nach meiner Meinung hat es hier zu Lande vortreffliche Dienste dadurch geleistet, dass es die Aufmerksamkeit auf den Gegenstand lenkte, Vorurteile beseitigte, und so den Boden zur Aufnahme analoger Ansichten vorbereitete.
Im Jahre 1846 veröffentlichte der Veteran unter den Geologen, J. D’Omalius D’Halloy in einem vortrefflichen kurzen Aufsatze (im Bulletin de l’Académie Roy. de Bruxelles Tome XIII, p. 581) seine Meinung, dass es wahrscheinlicher sei, dass neue Arten durch Descendenz mit Abänderung der alten Charaktere hervorgebracht, als einzeln geschaffen worden seien; er hatte diese Ansicht zuerst im Jahre 1831 aufgestellt.
In Professor R. Owen’s ,Nature of Limbs‘, 1849, p.
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