Frau Selicken? Ick sage: passen Se mir ja uf die beeden jungen Leite uf! Wieder zu Wendt. Det is mich doch schon lange so? ... he? Sie?

FRAU SELICKE lächelnd. Ach, lieber Gott, ja!

WENDT der ebenfalls gelächelt hat, zum alten Kopelke. Na, aber Scherz beiseite! Ich wollte ihr mal – da sehn Sie mal! – das da zeigen! Er hat ein großes, zusammengeknifftes Papier aus der inneren Brusttasche gezogen und es dem alten Kopelke überreicht.

KOPELKE. Oh! ... He! ... Na – ick ... eh ... Se meen'n, ick soll det hier – lesen, meen'n Se?

WENDT aufmunternd. Gewiß, gewiß, Herr Kopelke! Ich bitte Sie sogar darum!

KOPELKE. Oh! ... He! ... Na, ick – bin so frei! Ist mit dem Papier zur Lampe getreten. Zu Frau Selicke. Man ... eh ... Hab'n Se da nich wo Ihre Brille, Frau Selicken?

FRAU SELICKE umhersuchend. Meine Brille? Ach Gott ja! Ich ...

KOPELKE. Lassen Se man, ick hab ihr schon! Setzt sie sich auf. So! Na! Nu kann't losjehn! Hat das Papier sorgfältig entfaltet und liest es nun, die Arme weit von sich weg. Nach einer kleinen Pause, über die Brille zu Wendt hinüberschielend. Nanu?

WENDT der ihn lächelnd beobachtet. Na?

FRAU SELICKE neugierig. Was denn?

WENDT lächelnd. Ja, ja, Frau Selicke!

FRAU SELICKE wie ungläubig. Ach?

KOPELKE hat das Papier unterdessen wieder sorgfältig zusammengefaltet und gibt es nun wieder an Wendt zurück. In komischem Pathos. Nee, wissen Se! Det kennen Se von mir nich verlangen! Dazu jratulieren Se sick man alleene!

WENDT lachend, das Papier wieder einsteckend. Na, na!

FRAU SELICKE zum alten Kopelke.