Ab.

 

Alles ihr nach.

 

NARR. Ihr Narren geht voraus, der Weise folget nach. Geht gravitätisch ab, ihnen nach.

 

Elfter Auftritt

Die beiden liegenden Statuen verschwinden, und statt ihnen liegen die Zauberschwestern in der nämlichen Stellung auf den Postamenten, springen erzürnt auf und gehen auf und ab.

 

VIPRIA. Nein, das ist zu viel. Einen Hirten liebt sie. Das hat die Sonne nicht erlebt. Ist er denn wirklich schön? ich hab ihn nicht genau betrachtet.

ARROGANTIA. Er hat ein glänzend Aug.

VIPRIA. Im Ernst?

ARROGANTIA. Und Lippen wie Rubin.

VIPRIA. Da hätt er sich in uns verlieben sollen, nicht in sie.

ARROGANTIA. Der Meinung bin ich auch.

VIPRIA. Sie darf Ihn nicht besitzen. Wie verhindre ichs?

ARROGANTIA. Ach, sinne, Schwesterchen, ich bitte dich.

VIPRIA. Geduld. Durch ein Gedicht soll ihre Hand ihm werden? Ist es nicht so? Das Dichten muß man ihm verleiden. Doch wie? Ich frag dich, Zauberstern. Zieht den Stern heraus und sieht hinein, fährt auf. Holla, was spiegelt sich in dir? Was schwebt da in des Himmels Blau? Blick auf!

ARROGANTIA blickt in die Luft. Ein Adler ists.

VIPRIA. Du irrst, es ist die Phantasie, sie kömmt zu Amphio, sie hat ihm Hermiones Hand gelobt.

ARROGANTIA. So sagte er.

VIPRIA. Jetzt lebt es auf in mir, mein Plan ist reif. Wir fangen sie und sperren sie dann ein. Dann will ich sehen, wer ein Gedicht hier schreibt.

ARROGANTIA. Ich habe viel Verstand, doch dich versteh ich nicht.

VIPRIA. Begreifs! Wer dichtet denn? Die Phantasie ists, die poetische Gedanken schafft. Wir halten sie gefangen, dann fällt keinem Dichter etwas ein.

ARROGANTIA. Also wird auch kein Preisgedicht gemacht?

VIPRIA.