Unter Anleitung des Commodore Simcoë sind alle Ausbesserungsarbeiten schnellstens zu Ende geführt worden.

Die Schäden waren kaum beträchtlich zu nennen. Vorzüglich sind die elektrischen Maschinen unbeschädigt geblieben. Die Propeller-Insel wird also unverzüglich nach den Gegenden des Stillen Oceans zurückkehren, wo die Kabel ihr gestatten, mit der Madeleinebay in Verbindung zu treten. Man gewinnt damit die Gewißheit, daß die weitere Fahrt ohne Fehlrechnung verlaufen und Standard Island binnen vier Monaten an der amerikanischen Küste wieder eingetroffen sein werde.

»Na, wir wollen’s hoffen, sagt Sebastian Zorn, als der Oberintendant sich wieder in überschwenglichen Lobpreisungen seines schwimmenden Bauwerks ergeht.

– Doch welche harte Lehre haben wir erhalten, bemerkt Calistus Munbar. Wer hätte einen Argwohn gegen die so dienstfertigen Malayen, gegen jenen Kapitän Sarol hegen können?… Natürlich ist es das letzte Mal gewesen, daß Standard-Island Fremde bei sich aufgenommen hat….

– Selbst wenn ein Schiffbruch sie Ihnen in den Weg führte?

fragt Pinchinat.

– He, was wollen Sie, ich glaube an keinen Schiffbruch und an keine Schiffbrüchigen mehr!«

Wenn der Commodore Simcoë aber auch fernerhin mit der Leitung der Propeller-Insel betraut bleibt, so bedingt das noch nicht, daß auch die Civilverwaltung in seinen Händen liegen müsse. Seit dem Ableben Cyrus Bikerstaff’s hat Milliard-City keinen Bürgermeister mehr und auch die früheren Adjuncten haben, wie wir wissen, ihre Aemter niedergelegt. In Folge dessen wird es nöthig, einen neuen Gouverneur für Standard-Island zu ernennen.

Wegen Mangels eines Standesbeamten kann nun auch die Verehelichung Walter Tankerdon’s mit Miß Dy Coverley nicht vollzogen werden. Das war eine Schwierigkeit. an die der erbärmliche Sarol wohl mit keiner Silbe gedacht hatte. Und nicht nur die beiden Brautleute, nein, auch alle Notabeln von Milliard-City, ja die ganze Bevölkerung hat es eilig, daß diese Ehe abgeschlossen wird.

Sie bietet doch die sichersten Garantien für die Zukunft. Die Sache darf nicht verzögert werden, denn Walter Tankerdon spricht schon davon, sich auf einem der Dampfer des Steuerbordhafens einzuschiffen und sich mit den beiden Familien nach dem nächsten Archipel zu begeben, wo eine dazu befähigte Person die Trauung vornehmen solle. Zum Teufel, solche Männer finden sich ja auf Samoa, den Tongainseln, wie auf den Marquisen, und wenn man Volldampf giebt, dann kann binnen einer Woche…

Vernünftige Leute sachen dem jungen Manne das auszureden, was ihnen endlich auch mit Mühe gelingt. Nun beschäftigt man sich mit der bevorstehenden Wahl. Nach wenigen Tagen soll der neue Gouverneur ernannt werden.

Seine erste Thätigkeit würde dann darin bestehen, die so sehnlichst erwartete Heirat mit möglichstem Pompe zu vollziehen. Das Festprogramm soll dabei in ganzem Umfange wieder aufgenommen werden. Einen Bürgermeister, einen Bürgermeister her! So tönt es aus jedem Munde.

»Vorausgesetzt, daß diese Wahl nicht die halb entschlafne Rivalität aufs neue entfacht!« bemerkte Frascolin.

Doch nein, Calistus Munbar ist entschlossen, sich mit Händen und Füßen dagegen zu stemmen, um diese Angelegenheit zu gutem Ende zu führen.

»Und sind unsre Liebenden nicht obendrein noch da? ruft er.

Sie werden mir doch beistimmen, daß die Eigenliebe den Sieg über die gegenseitige Liebe nicht davontragen wird!«

Standard-Island gleitet nach Nordosten weiter, dem Punkte zu, wo sich der 12. Breitengrad mit dem 175. Grade westlicher Länge schneidet.