Ein Stern fiel vom Himmel
Hans Dominik
Ein Stern fiel vom Himmel
Ein klassischer Science-Fiction-Roman
Erstveröffentlichung 1934

Hans Dominik
Geboren 15.11.1872 in Zwickau, gestorben 19.12.1945 in Berlin. Nach Studium der Elektrotechnik und des Maschinenbaus an der Techn. Hochschule in Berlin, ab 1898 Elektroingenieur in Deutschland und den USA.
Machte sich 1904 selbstständig als techn. Schriftsteller, unternahm Reisen durch europ. und überseeische Länder und schrieb neben populärwissenschaftlichen techn. Büchern, mit der kühnen Phantasie eines Jules Verne, seine Sciene-Fiction-Romane, die sehr hohe Auflagen erreichten.
Inhalt
Von Taten und Abenteuern des Professor Eggerth handeln die packenden, neu aufgelegten Fliegerbücher von Hans Dominik, dem Meister des technischen Zukunftsromans.
Prof. Eggerths St.-Piloten haben durch Zufall erlebt, wie ein riesiger Meteor vom Himmel stürzt. Prof. Eggert greift ein. In aller Stille entstehen am Südpol gewaltige Werke zur Ausbeutung des Boliden, weil dieser wertvolle Metalle enthält. Eine wilde Folge von Abenteuern, Verhandlungen, Großplanungen hat der geheimnisvolle Stern heraufbeschworen. Wie es gelingt, das wertvolle Material zum Besten der Menschheit zu nutzen, berichtet das packende Buch.
Titelbilder




1
Ein leuchtender Fleck in der dunklen Polarnacht. Auf hohen Masten erstrahlen vier mächtige Lampen. Ihre Lichtflut wird von schimmernden Schneemassen zurückgeworfen. Sie beleuchten ein Gebäude, halb Haus, halb Schuppen, das der Forscherdrang eines Gelehrten in der Eiswüste der Antarktis entstehen ließ. Ihre Strahlen brechen sich in glänzenden Reflexen an physikalischen Instrumenten, die frei im Schnee stehen, und lassen die Umrisse eines Flugschiffes erkennen.
Schwer und massig wie der Leib eines gestrandeten Riesenwals lastet der mächtige Metallrumpf auf dem Schneefeld. Keine Räder, kein Kufengestell, die ihm eine Möglichkeit zum Starten geben können. Wurde das Schiff von seiner Besatzung verlassen? Ist es dazu verdammt, bis an das Ende aller Tage in der Schneewüste liegenzubleiben?
Als wolle es Antwort geben auf die Fragen, schlägt das Ungeheuer die Augen auf. Zwei gläserne Luken an seinem Kopfteil erstrahlen plötzlich in hellem Licht, und fast gleichzeitig beginnen im Rumpf die Maschinen ihr rauschendes Spiel. Der Donner der Motorexplosionen dröhnt durch die eisige Luft.
Noch liegt der Leib des Flugdrachens regungslos auf dem Schnee, während seine leuchtenden Augen wie zornig in die Ferne starren. Und dann hebt es sich aus dem Rücken des Flugschiffes, wächst empor und beginnt sich wirbelnd zu drehen. Schneller und immer schneller rotiert die mächtige Hubschraube, lauter brüllen die Motoren. In schimmernden Wolken stiebt der Propellerwind den Schnee auf, schon beginnt der Zug der Hubschraube zu wirken. Schwerelos hebt sich der gewaltige Metallbau vom Boden und schwebt senkrecht empor. Jetzt hat er die Höhe der Lampen erreicht. Jetzt ist er über ihnen und im Augenblick von der Dunkelheit verschlungen.
Immer höher steigt das Schiff. Jetzt ist es nur noch ein leuchtender Punkt.
Zwei Kilometer zeigt der Höhenmesser im Kommandoraum, da setzen mit voller Kraft die sechs Düsenmotoren ein. Schon tragen die Schwingen den Leib des Drachens, und langsam senkt sich die gesträubte Rückenflosse. Die Hubschraube wird in den Rumpf zurückgezogen. Hermetisch wird der ganze Bau geschlossen.
1 comment