–
CHRISTOPH zu Weinberl. Wie g'schieht Ihnen denn?
WEINBERL. Mir g'schieht gar nicht mehr, ich bin stumpf –
CHRISTOPH. Und ich bin scharf aufs Abfahr'n bedacht.
WEINBERL von dieser Idee ergriffen. Abfahr'n?! – Sie hab'n recht, Krida ist da, also verschwinden, das kommt im Merkantilischen häufig vor. –
CHRISTOPH. Der Kellner soll sich dann mit der Zech an die Frauen halten.
WEINBERL. Recht so, wir lassen alles auf die Frauen schreiben, das is wieder merkantilisch. –
CHRISTOPH. Warum stürzen s' uns so in Depancen, diese Weiber.
WEINBERL. Das sind ja Verschwenderinnen, reine Gourmanninen.
CHRISTOPH. Aber nur kein' Verlegenheit g'spürn lassen und Cour gemacht aus Leibskräften.
Zweiter Kellner kommt und deckt den Tisch rechts, rückt ihn aber vorher etwas gegen die Mitte der Bühne.
WEINBERL zu Frau von Fischer. Du glaubst nicht, meine Liebe, wie wohl mir jetzt ist, es ist ein Vorgefühl in mir –
MADAME KNORR. Daß Sie noch viele solche frohe Tage an der Seite Ihrer Frau – das nenn' ich eine Lieb' –
CHRISTOPH zärtlich zu Madame Knorr. Können Sie bei diesem Anblick gefühllos bleiben?
MADAME KNORR. Junger Mensch, ich hab' Ihnen schon gesagt, daß ich eine Braut bin, ich lebe nur für diesen einen Mann.
CHRISTOPH. Daß Sie für einen Mann leben, gibt Ihnen das das Recht einen Jüngling zu töten? –
MADAME KNORR. Hören Sie auf, Sie sind ein schlimmer Cousin. –
Siebenzehnter Auftritt
Kellner, die Vorigen, dann Melchior.
KELLNER Fasan und Rheinwein bringend. Wenn es Ew. Gnaden gefällig ist. Stellt alles auf den Tisch.
FRAU VON FISCHER. O ja – Zu Madame Knorr. Komm, liebe Freundin! –
WEINBERL zum Kellner. Sie können jetzt auch einen wällischen Salat bringen.
CHRISTOPH. Überhaupt, was gut und teuer ist –
WEINBERL. Uns is das egal was es kost, Sie wer'n sehn, wir binden uns an gar keinen Preis. Für sich. Wart's, Gourmanninen! –
KELLNER. Sehr wohl, Ew.
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