Gezählte acht Stück. Acht Filipinos zur Bedienung der verrückten Pumpe.

Am nächsten Tag fragte Maxie, während er eine Lunge entfernte: »Nun, berichten Sie. Hat Charley das Ei des Kolumbus?«

»Max«, erwiderte Hawkeye, »wenn Sie mich fragen, hat er nichts weiter als Rattenschwänze von Filipinos, die drum herumkriechen. Ich war dabei und habe ihm assistiert, aber ich konnte nicht rauskriegen, ob es eine Operation war oder ein Eingeborenenaufstand.«

Und so geschah es, daß Dr. Benjamin Franklin Pierce aus Crabapple Cove, Maine, nach sechs Monaten in der Cardia Nostra die Qualitäten eines Leutnants zugeschrieben wurden. Dies eröffnete ihm die Möglichkeit einer Dauerverbindung mit dem Großen Maxie, einer Verbindung mit dem Großen Julius in Dallas oder die Übernahme der vom Großen Maxie bereits geschaffenen Genehmigung für Herzchirurgie an einem großen Krankenhaus in North Jersey.

Der Große Maxie und Trapper John Mclntyre erwarteten eine Entscheidung von Hawkeye, aber Hawk zauderte. »Ich will mir’s überlegen«, versprach er.

»Was gibt es da lang zu überlegen?« fragte Trapper, als sie eines Abends, nachdem der letzte Patient gegangen war, zu dritt in Maxies Ordination Whisky tranken.

»Tja«, meinte Hawkeye, »in Texas möchte ich nicht mal begraben sein, und vor dem Hierbleiben fürchte ich mich irgendwie.«

»Warum?« fragte Maxie.

»Weil im Bauernkalender steht, daß der liebe Gott der Welt noch vor dem Jahre 2000 ein Klistier geben wird und die Spritze entweder hier oder in Kalkutta reinsteckt. Ich muß an meine Familie denken. Für Überschwemmungen haftet meine Versicherung nicht.«

Trapper John ärgerte sich sehr über seinen alten Freund, aber Maxie Neville aus Wyoming sagte: »Machen Sie sich keine Sorgen, Hawk. Mir ist jede Ihrer Entscheidungen recht. Wenn Sie nach Ablauf dieses Jahres wieder heim möchten, dann fahren Sie. Ich sorge dafür, daß die Kammer Sie als Thoraxchirurg anerkennt. Und ein guter Brustkorbmann wird Spruce Harbor bestimmt nicht schaden.«

Hawkeye war Maxie Neville für diese Worte aus ganzem Herzen dankbar. Maxie war wohl bereit, Hawkeye in seinen Verein aufzunehmen, da Maxie aber selbst vom Land stammte, begriff er, daß Hawkeye weder nach New York, Dallas oder North Jersey gehörte. Trapper John hingegen verstand das nicht, weil er aus Boston war.

Wie auf ein Stichwort wurde in dem Augenblick, in dem Maxie Neville Hawkeyes Rückkehr nach Spruce Harbor seinen Segen erteilte, im Büro der Sprechstundenhilfe eine stimmgewaltige Unterhaltung laut.

»Ist das die Sprechstunde von Hawkeye Pierce?« hörten sie.

»Nein, sondern die von Dr. Maxwell Neville. Dr. Pierce ist sein Krankenhausarzt«, antwortete Bette, die Sprechstundenhilfe.

»Ist Hawkeye da?«

Das hörte Dr. Neville, stand auf, ging in den Vorraum und sah zwei Männer, die nur aus Spruce Harbor, Maine, sein konnten: Jocko Allcock und Stelzfuß Wilcox, der einbeinige Bandit der Ocean Street und führende Fischhändler en gros von Spruce Harbor. Der Stelzfuß war ein Kommilitone Hawkeyes und gehörte derselben Studentenverbindung an wie er.

Vor Maxie Neville gerieten Jocko und der Stelzfuß plötzlich in Verlegenheit, aber Maxie sagte schmunzelnd: »Wenn Sie beide Hawkeye besuchen, dann kommen Sie doch rein und trinken Sie mit uns.«

Die Besucher verloren rasch ihre Hemmungen. Nachdem der Stelzfuß einen Whisky mit Soda bekommen hatte, sagte er: »Donnerwetter, das ist eine Sache! Da geht man zum Doktor und kriegt was zu trinken. Ich habe ja schon immer gewußt, daß uns die Großstadtärzte voraus sind.«

»Scheißrichtig, Boy«, bestätigte Mr. Allcock.

»Was hat denn euch nach New York verschlagen?« fragte Hawkeye.

»Vor allem wollten wir nachsehen, ob du nicht auf die schiefe Bahn geraten bist«, antwortete Jocko. »Wir haben uns mit Mary unterhalten und sie sagt, daß du vielleicht für immer hier bleiben und nicht mehr nach Hause kommen willst!«

»Und außerdem möchte Jocko sein Glück versuchen«, ergänzte Stelzfuß. »Ich wollte ihn in Greenwich Village absetzen und mich mal auf dem Fulton Fischmarkt umsehen.«

Maxie Neville kritzelte eine Village–Adresse auf einen Rezeptblock und gab ihn Jocko. »Gehen Sie dorthin. Fragen Sie nach Alice. Und sagen Sie, Max schickt Sie.«

»Herrgott, ein Zuhälter ist er auch«, flüsterte der Stelzfuß Hawkeye vernehmlich zu.

»Max, greifen Sie diesen Gaunern nicht voreilig unter die Arme«, warnte Hawkeye. »Sie werden Ihnen zwar dankbar sein, aber Ihre weltmännische Gewandtheit bestimmt falsch auslegen.«

Max grinste. »Keine Angst.