Während der Arbeitszeit begann Mr. Wilcox beinahe jeden Satz mit: »Hör zu, du Scheißmakkaroni«, worauf die italienische Bevölkerung regelmäßig liebenswürdig entgegnete: »Hör zu, du beschissener einbeiniger Bandit.« Ungeachtet dieser Worte hatten die Makkaronis und der Stelzfuß die größte Hochachtung voreinander. Wilcox hatte das Geschäft von seinem Vater geerbt und führte es genauso ehrlich wie jener.

Hawkeye hatte einmal einen Fischer gefragt: »Wieso laßt ihr euch alle dauernd von Wilcox beschimpfen?«

»Was meinst du damit, Hawk?«

»Er nennt euch doch nur Makkaronis?«

»Hawk«, sagte der Fischer, »es kommt nicht darauf an, wie dich einer nennt, sondern wie er dich behandelt. Und der Stelzfuß ist in Ordnung. Letzte Woche zum Beispiel kommt Dominic mit einem großen Fang heim. Er weiß, der Stelzfuß ist eingedeckt, also versucht er, die Fische anderswo zu verkaufen. Aber keiner hat Verwendung dafür, und Stelzfuß weiß das. Er beobachtet Dominics Boot und sagt: ›Wo bleibt der beschissene Dominic? Weiß der Hund nicht, daß ich Fische brauche?‹ Also ruf ich Dominic über den Lautsprecher des Stelzfuß herbei. Dominic legt an, und Fuß sagt: ›Ich brauche Fische, und ich geb dir fünf Cent pro Pfund und keinen Cent mehr, du krätziger Makkaroni!‹ Damit zahlt der Stelzfuß Dominic zweihundert Dollar auf den Tisch und sagt Shine anschließend, er soll die Fische ins Meer werfen. Natürlich haut es auch andersrum hin. Wenn der Markt gut ist, kriegt Stelzfuß unseren Fisch und alle anderen bekommen nur, was er nicht brauchen kann. Weil der Stelzfuß nämlich immer für uns da ist.«

»Genaugenommen heißt das aber doch nur, daß er ein kluger Geschäftsmann ist.«

»Hör zu, Hawkeye«, sagte der Fischer. »Ich kenn deinen Vater und ich kenn dich, aber bei uns am Strand darf sich keiner blicken lassen, der schlecht von Stelzfuß Wilcox redet. Da kann er sein, wer er will.«

Jocko Allcock riß Pierce aus seinen freundlichen Reminiszenzen über Stelzfuß und den italienischen Fischer. »He, Hawkeye, wir wissen schon, womit wir anfangen. Du mußt deine Vorrechte gleich im Allgemeinen Krankenhaus von Spruce Harbor anmelden, weil du zwei Monate, bevor du dort beginnst, auf Gastspiel kommen und Pasquales linken Lungenflügel rausschneiden wirst.«

»Was du nicht sagst! Und wer, zum Teufel, ist Pasquale?«

»Pasquale Merlino. Zweiundsechzig Jahre alt. Er hat Bronchiektasie im ganzen linken Lungenflügel. Die rechte Lunge ist gesund. Er raucht auch nicht mehr. Sein Elektrokardiogramm ist okay. Ich habe ihn zu Dr. Black geschickt, und der meint, die Aussichten sind gut, aber die Trottel haben ihm gesagt, daß er eine Operation nicht überlebt.«

»Und?«

»Na, und da haben ich und Stelzfuß und dein Alter, der Große Benjy Pierce, Pasquale bekniet, und der sagt jetzt, du sollst ruhig versuchen, seine Lunge rauszufitzeln. Es geht ihm nicht gut, weil er dauernd das Zeug raufhustet, und da meint er, er hat nichts zu verlieren.«

»Und was habt ihr damit zu tun?«

»Wir setzen zehn Tausender auf ihn. Von den Makkaronis kriegen wir spielend drei zu eins«, sagte Stelzfuß. »Natürlich gönnen sie ihm, daß er es übersteht, aber sie sind sicher, daß er keine Chancen hat. Deshalb lassen sie sich diesen leichten Verdienst nicht entgehen.«

»Das heißt, daß ihr dreißigtausend einstreicht und ich von Glück sagen kann, wenn meine Rechnung bezahlt wird?«

»Für die Operation kommen wir auf. Dann bleibt uns noch immer das nötige Anfangskapital«, sagte Jocko. »Wenn du die Sache schaukelst, haben wir schon zwei weitere Brustkörbe für dich vorgemerkt. Und auch drei heikle Gallen, die die Quacksalber nicht anrühren wollen.«

»Hawkeye, bleiben Sie lieber da«, sagte Maxie Neville.

»Nein«, meinte Hawkeye nachdenklich.