sie kann auch singen.

FRITZ. Wirklich? Das hast du mir ja nie gesagt! ...

CHRISTINE. Hast du mich denn je gefragt?

FRITZ. Wo hast du denn singen gelernt?

CHRISTINE. Gelernt hab' ich's eigentlich nicht. Der Vater hat mich ein bissel unterrichtet – aber ich hab' nicht viel Stimme. Und weißt du, seit die Tant' gestorben ist, die immer bei uns gewohnt hat, da ist es noch stiller bei uns wie es früher war.

FRITZ. Was machst du eigentlich so den ganzen Tag?

CHRISTINE. Oh Gott, ich hab' schon zu tun! –

FRITZ. So im Haus – wie? –

CHRISTINE. Ja. Und dann schreib' ich Noten ab, ziemlich viel. –

THEODOR. Musiknoten? –

CHRISTINE. Freilich.

THEODOR. Das muß ja horrend bezahlt werden. Wie die andern lachen. Na, ich würde das horrend bezahlen. Ich glaube, Notenschreiben muß eine fürchterliche Arbeit sein! –

MIZI. Es ist auch ein Unsinn, daß sie sich so plagt. Zu Christine. Wenn ich so viel Stimme hätte wie du, wär' ich längst beim Theater.

THEODOR. Du brauchtest nicht einmal Stimme ... Du tust natürlich den ganzen Tag gar nichts, was?

MIZI. Na, sei so gut! Ich hab' ja zwei kleine Brüder, die in die Schul' gehn, die zieh' ich an in der Früh'; und dann mach' ich die Aufgaben mit ihnen –

THEODOR. Da ist doch kein Wort wahr.

MIZI. Na, wennst mir nicht glaubst! – Und bis zum vorigen Herbst bin ich sogar in einem Geschäft gewesen von acht in der Früh' bis acht am Abend –

THEODOR leicht spottend. Wo denn?

MIZI. In einem Modistengeschäft. Die Mutter will, daß ich wieder eintrete.

THEODOR wie oben.