Hast du alles mitgebracht, was ich dir aufgeschrieben hab'? –
MIZI. Freilich! Zu Fritz. Wo darf ich's denn hinlegen?
FRITZ. Geben Sie mir's nur, Mizi, wir legen's indessen da auf die Kredenz.
MIZI. Ich hab' noch extra was gekauft, was du nicht aufgeschrieben hast, Dori.
FRITZ. Geben Sie mir Ihren Hut, Mizi, so – Legt ihn aufs Klavier, ebenso ihre Boa.
THEODOR mißtrauisch. Was denn?
MIZI. Eine Mokkacremetorte.
THEODOR. Naschkatz'!
FRITZ. Ja, aber sagen Sie, warum ist denn die Christin' nicht gleich mitgekommen? –
MIZI. Die Christin' begleitet ihren Vater zum Theater hin. Sie fährt dann mit der Tramway her.
THEODOR. Das ist eine zärtliche Tochter ...
MIZI. Na, und gar in der letzten Zeit, seit der Trauer.
THEODOR. Wer ist ihnen denn eigentlich gestorben?
MIZI. Die Schwester vom alten Herrn.
THEODOR. Ah, die Frau Tant'!
MIZI. Nein, das war eine alte Fräul'n, die schon immer bei ihnen gewohnt hat – Na, und da fühlt er sich halt so vereinsamt.
THEODOR. Nicht wahr, der Vater von der Christin', das ist so ein kleiner Herr mit kurzem grauen Haar –
MIZI schüttelt den Kopf. Nein, er hat ja lange Haar'.
FRITZ. Woher kennst du ihn denn?
THEODOR. Neulich war ich mit dem Lensky in der Josefstadt und da hab' ich mir die Leut' mit den Baßgeigen angeschaut.
MIZI. Er spielt ja nicht Baßgeige, Violin' spielt er.
THEODOR. Ach so, ich hab' gemeint, er spielt Baßgeige. Zu Mizi, die lacht. Das ist ja nicht komisch; das kann ich ja nicht wissen, du Kind.
MIZI. Schön haben Sie's, Herr Fritz – wunderschön! Wohin haben Sie denn die Aussicht?
FRITZ. Das Fenster da geht in die Strohgasse, und im Zimmer daneben –
THEODOR rasch. Sagt mir nur, warum seid ihr denn so gespreizt miteinander? Ihr könntet euch wirklich du sagen.
MIZI. Beim Nachtmahl trinken wir Bruderschaft.
THEODOR.
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