Er zieht vor dem Unbekannten den Hut. Gott befohlen, Herr!
UNBEKANNTER nickt mit dem Kopfe.
PETER halb leise zu Franz. Der ist gewiß böse, daß er nichts von mir herauskriegt?
FRANZ. Es scheint beinahe.
PETER. Ja, ich bin keine Plaudertasche.
Fünfter Auftritt
Der Unbekannte – Franz.
FRANZ. Nun, Herr?
UNBEKANNTER. Was willst du?
FRANZ. Sie hatten unrecht.
UNBEKANNTER. Hm!
FRANZ. Sie können noch zweifeln?
UNBEKANNTER. Ich will nichts mehr hören. Diese Madam Müller; wer ist sie? warum find ich sie immer auf meinem Wege? Wo ich hinkomme, da ist sie schon gewesen.
FRANZ. Sie sollten sich dessen freuen.
UNBEKANNTER. Freuen?
FRANZ. Daß es der guten wohltätigen Seelen noch mehrere in der Welt gibt.
UNBEKANNTER. O ja.
FRANZ. Sie sollten ihre Bekanntschaft suchen.
UNBEKANNTER spöttisch. Warum nicht lieber sie heuraten?
FRANZ. Auch das, wenn Sie Lust dazu haben. Ich sah sie einigemal im Garten; sie ist eine schöne Frau.
UNBEKANNTER. Desto schlimmer! Schönheit ist Larve.
FRANZ. Bei ihr scheint sie Spiegel der Seele. Ihre Wohltaten –
UNBEKANNTER. Ach, rede mir nicht von ihren Wohltaten! Glänzen und schimmern wollen sie alle; eine Frau in der Stadt durch ihren Witz, eine Frau auf dem Lande durch ihr Herz. Oder sie ist eine Betschwester, und dann ist es eitel Gleißnerei.
FRANZ. Gleichviel wie das Gute gestiftet wird.
UNBEKANNTER. Nicht gleichviel.
FRANZ. Für den armen Alten wenigstens.
UNBEKANNTER. Desto besser. So kann er meine Hülfe entbehren.
FRANZ.
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