Er ist ja so gut, so gut – –

MARWOOD. Schweig, kleine Närrin!

HANNAH. Auf welcher Seite wußten Sie ihn nicht zu fassen! Aber nichts, glaube ich, rührte ihn mehr, als die Uneigennützigkeit, mit welcher Sie sich erboten, alle von ihm erhaltenen Geschenke zurück zu geben.

MARWOOD. Ich glaube es auch. Ha! ha! Verächtlich.

HANNAH. Warum lachen Sie, Madam? Wenn es nicht Ihr Ernst war, so wagten Sie in der Tat sehr viel. Gesetzt, er hätte Sie bei Ihrem Worte gefaßt?

MARWOOD. O geh! man muß wissen, wen man vor sich hat.

HANNAH. Nun das gesteh ich! Aber auch Sie, meine schöne Bella, haben Ihre Sache vortrefflich gemacht; vortrefflich!

ARABELLA. Warum das? Konnte ich sie denn anders machen? Ich hatte ihn ja so lange nicht gesehen. Sie sind doch nicht böse, Madam, daß ich ihn so lieb habe? Ich habe Sie so lieb, wie ihn; eben so lieb.

MARWOOD. Schon gut; dasmal will ich dir verzeihen, daß du mich nicht lieber hast als ihn.

ARABELLA. Dasmal? Schluchzend.

MARWOOD. Du weinst ja wohl gar? Warum denn?

ARABELLA. Ach nein! ich weine nicht. Werden Sie nur nicht ungehalten. Ich will Sie ja gern alle beide so lieb, so lieb haben, daß ich unmöglich, weder Sie noch ihn, lieber haben kann.

MARWOOD. Je nun ja!

ARABELLA. Ich bin recht unglücklich – –

MARWOOD. Sei doch nur stille – Aber was ist das?

 

 

Sechster Auftritt

Mellefont. Marwood. Arabella. Hannah.

 

MARWOOD. Warum kommen Sie schon wieder, Mellefont? Sie steht auf.

MELLEFONT hitzig. Weil ich mehr nicht, als einige Augenblicke nötig hatte, wieder zu mir selbst zu kommen.

MARWOOD. Nun?

MELLEFONT. Ich war betäubt, Marwood, aber nicht bewegt. Sie haben alle Ihre Mühe verloren; eine andre Luft, als diese ansteckende Luft Ihres Zimmers, gab mir Mut und Kräfte wieder, meinen Fuß aus dieser gefährlichen Schlinge noch zeitig genug zu ziehen. Waren mir Nichtswürdigem die Ränke einer Marwood noch nicht bekannt genug?

MARWOOD hastig. Was ist das wieder für eine Sprache?

MELLEFONT.