It was
Tullia’s darkness. In her most private place
there wasn’t so much, and her bright hair
was like a light-filled hall. Sometimes
she took some sound from my surface
into her face and sang while I played.
Then I tensed myself against her yielding,
until at last my inmost self was in her.
Der Abenteuerer
I
Wenn er unter jene welche waren
trat: der Plötzliche, der schien,
was ein Glanz wie von Gefahren
in dem augesparten Raum um ihn,
den er lächelnd überschritt, um einer
Herzogin den Fächer aufzuheben:
diesen warmen Fächer, den er eben
wollte fallen sehen. Und wenn keiner
mit ihm eintrat in die Fensternische
(wo die Parke gleich ins Träumerische
stiegen, wenn er nur nach ihnen wies),
ging er lässig an die Kartentische
und gewann. Und unterließ
nicht, die Blicke alle zu behalten,
die ihn zweifelnd oder zärtlich trafen,
und auch die in Spiegel fielen, galten.
Er beschloß, auch heute nicht zu schlafen
wie die letzte lange Nacht, und bog
einen Blick mit seinem rücksichtslosen
welcher war: als hätte er von Rosen
Kinder, die man irgendwo erzog.
II
In den Tagen—(nein, es waren keine),
da die Flut sein unterstes Verlies
ihm bestritt, als wär es nicht das seine,
und ihn, steigend, an die Steine
der daran gewöhnten Wölbung stieß,
fiel ihm plötzlich einer von den Namen
wieder ein, die er vor Zeiten trug.
Und er wußte wieder: Leben kamen,
wenn er lockte; wie im Flug
kamen sie: noch warme Leben Toter,
die er, ungeduldiger, bedrohter,
weiterlebte mitten drin;
oder die nicht ausgelebten Leben,
und er wußte sie hinaufzuheben,
und sie hatten wieder Sinn.
Oft war keine Stelle an ihm sicher,
und er zitterte: Ich bin———
doch im nächsten Augenblicke glich er
dem Geliebten einer Königin.
Immer wieder war ein Sein zu haben:
die Geschicke angefangner Knaben,
die, als hätte man sie nicht gewagt,
abgebrochen waren, abgesagt,
nahm er auf und riß sie in sich hin;
denn er mußte einmal nur die Gruft
solcher Aufgegebener durchschreiten,
und die Düfte ihrer Möglichkeiten
lagen wieder in der Luft.
The Adventurer
I
When among those who were
he moved: the sudden one, who shone,
a radiance as if from danger
filled the space left blank around him,
which he crossed over smiling, in order
to a duchess to lift up her fan:
this warm fan, which he had just been
wanting to see fall; and if no one
joined him inside the window-niche
(where the parks rose into the dreamlike
when he no more than gestured toward them),
he walked carelessly to the card table
and won. And was not remiss
to save up all their glances, which struck him
with tenderness or edged with doubt;
even those cast into mirrors he collected.
He resolved not to sleep today as well
remembering the last long night, and bent
a glance with his own ruthless one
which was: as if it had by roses
children, who were being raised somewhere.
II
In those days—(no, there were no days),
when the floodtide challenged him his
lowest dungeon, as if it weren’t his own,
and thrust him, rising, on the stones
that arched indifferently above it,
suddenly a name came back to him
from those which ages past he bore.
And he knew again: lives came,
when he lured: as if winging there
they came: still warm lives of dead,
which he, more impatiently, with greater danger,
went on living in its midst;
or lives not completely lived,
and he knew how to raise them up,
and they once more had meaning.
Often no place about him was secure,
and he trembled: I am———
yet in the next instant he was like
the favorite of a queen.
Always some new existence could be had:
the destinies of young boys scarcely started,
which—as if in fear of where they led—
had been cancelled, broken off,
he took up and ripped into himself;
for he only had to stride through once
the crypt of such surrendered lives,
and the fresh scent of their possibilities
was once again in the air.
Falken-Beize
Kaiser sein heißt unverwandelt vieles
überstehen bei geheimer Tat:
wenn der Kanzler nachts den Turm betrat,
fand er ihn, des hohen Federspieles
kühnen fürstlichen Traktat
in den eingeneigten Schreiber sagen;
denn er hatte im entlegnen Saale
selber nächtelang und viele Male
das noch ungewohnte Tier getragen,
wenn es fremd war, neu und aufgebräut.
Und er hatte dann sich nie gescheut,
Pläne, welche in ihm aufgesprungen,
oder zärtlicher Erinnerungen
tieftiefinneres Geläut
zu verachten, um des bangen jungen
Falken willen, dessen Blut und Sorgen
zu begreifen er sich nicht erließ.
Dafür war er auch wie mitgehoben,
wenn der Vogel, den die Herren loben,
glänzend von der Hand geworfen, oben
in dem mitgefühlten Frühlingsmorgen
wie ein Engel auf den Reiher stieß.
Falconry
Being Emperor means outlasting many
things unmoved, through action one keeps hidden:
when at night the chancellor stepped
into the tower, he found him there, saying
that bold princely tract on falconry
into a scribe bent in upon his words;
for he himself in that sequestered hall
had paced nights long and many times
with the unsettled creature on his arm,
when it was strange, new, and full of turbulence.
And whatever beckoned then—
plans which had sprung up in him,
or tender recollections’
deep, deep inner chiming—
he had spurned at once, for that frightened fledgling
falcon’s sake, whose blood and worries
he taxed himself relentlessly to grasp.
In exchange he too seemed borne aloft,
when the bird, to whom the lords give praise,
tossed radiantly from his hand, above
in that all-embracing springtime morning
dropped like an angel on the heron.
Corrida
In memoriam Montez, 1830
Seit er, klein beinah, aus dem Toril
ausbrach, aufgescheuchten Augs und Ohrs,
und den Eigensinn des Picadors
und die Bänderhaken wie im Spiel
hinnahm, ist die stürmische Gestalt
angewachsen—sieh: zu welcher Masse,
aufgehäuft aus altem schwarzen Hasse,
und das Haupt zu einer Faust geballt,
nicht mehr spielend gegen irgendwen,
nein: die blutigen Nackenhaken hissend
hinter den gefällten Hörnern, wissend
und von Ewigkeit her gegen Den,
der in Gold und mauver Rosaseide
plötzlich umkehrt und, wie einen Schwarm
Bienen und als ob ers eben leide,
den Bestürzten unter seinem Arm
durchläßt,—während seine Blicke heiß
sich noch einmal heben, leichtgelenkt,
und als schlüge draußen jener Kreis
sich aus ihrem Glanz und Dunkel nieder
und aus jedem Schlagen seiner Lider,
ehe er gleichmütig, ungehässig,
an sich selbst gelehnt, gelassen, lässig
in die wiederhergerollte große
Woge über dem verlornen Stoße
seinen Degen beinah sanft versenkt.
Corrida
In Memoriam Montez, 1830
Since he, small almost, first broke
from the wooden gate, his eyes and ears
wide open, and took the stubborn proddings
of the picador and the ribboned hooks
as in a game, the turbulent form
has grown—look: into such a mass,
piled up out of ancient black hatred,
and the head clenched into a fist,
no longer darting at this man or that,
no: hoisting the bloody shoulder-hooks
behind his lowered horns, recognizing
and from eternity cast against Him,
who in his gold and mauve-pink silk
suddenly twists round, and, like a swarm
of bees, as if he simply suffered it,
lets the baffled animal through
beneath his arm,—while his burning eyes
look up once more, poised and agile,
as if that circle drifted down outside
from the action of their shine and darkness
and from each strong beating of his lids,
before he serenely, unspitefully,
leaning on himself, calmly, carelessly
into that great wave, turned round and once more
rolling toward him, above its lost thrust
almost gently sinks his sword.
Don Juans Kindheit
In seiner Schlankheit war, schon fast entscheidend,
der Bogen, der an Frauen nicht zerbricht;
und manchmal, seine Stirne nicht mehr meidend,
ging eine Neigung durch sein Angesicht
zu einer die vorüberkam, zu einer
die ihm ein fremdes altes Bild verschloß:
er lächelte. Er war nicht mehr der Weiner,
der sich ins Dunkel trug und sich vergoß.
Und während ein ganz neues Selbstvertrauen
ihn öfter tröstete und fast verzog,
ertrug er ernst den ganzen Blick der Frauen,
der ihn bewunderte und ihn bewog.
Don Juan’s Childhood
In his slimness was the bow, already almost
taut, that no woman’s pull could break;
and sometimes, no longer keeping to itself,
an inclination moved across his face
toward one of them who came past, toward one
from whom a strange ancient image barred him:
he smiled. He was no longer now the weeper
who bore himself into the dark and spilled himself.
And as a wholly new self-confidence
soothed more often and almost spoiled him,
he bore candidly the whole gaze of women,
which admired him and bent him to his will.
Don Juans Auswahl
Und der Engel trat ihn an: Bereite
dich mir ganz. Und da ist mein Gebot.
Denn daß einer jene überschreite,
die die Süßesten an ihrer Seite
bitter machen, tut mir not.
Zwar auch du kannst wenig besser lieben,
(unterbrich mich nicht: du irrst),
doch du glühest, und es steht geschrieben,
daß du viele führen wirst
zu der Einsamkeit, die diesen
tiefen Eingang hat. Laß ein
die, die ich dir zugewiesen,
daß sie wachsend Heloïsen
überstehn und überschrein.
Don Juan’s Selection
And the Angel approached him: Give yourself
entirely to me. That’s my command.
For I want someone to go beyond
those who make the sweetest
bitter at their sides. I know that at love
even you are scarcely any better,
(don’t interrupt me: you’re wrong),
yet you glow, and it is written
that you will lead many
to the solitude which has this
deep entrance. Let in
those whom I assign to you,
that growing they may
come through and cry past Heloise.
Sankt Georg
Und sie hatte ihn die ganze Nacht
angerufen, hingekniet, die schwache
wache Jungfrau: Siehe, dieser Drache,
und ich weiß es nicht, warum er wacht.
Und da brach er aus dem Morgengraun
auf dem Falben, strahlend Helm und Haubert,
und er sah sie, traurig und verzaubert
aus dem Knieen aufwärtsschaun
zu dem Glanze, der er war.
Und er sprengte glänzend längs der Länder
abwärts mit erhobnem Doppelhänder
in die offene Gefahr,
viel zu furchtbar, aber doch erfleht.
Und sie kniete knieender, die Hände
fester faltend, daß er sie bestände;
denn sie wußte nicht, daß Der besteht,
den ihr Herz, ihr reines und bereites,
aus dem Licht des göttlichen Geleites
niederreißt. Zuseiten seines Streites
stand, wie Türme stehen, ihr Gebet.
Saint George
And the whole night she had invoked his presence,
kneeling there, insistent, that frail
wakeful virgin: Look, this coiled dragon,
and I don’t know why he keeps awake.
And then he broke from the morning haze
on the dun horse, with helm and hauberk blazing,
and he saw her, deep in her kneeling,
gazing up sad and spellbound
at that radiance, which he was.
And he charged radiantly the length of nations
down with raised two-handed sword
into the open peril,
far too dreadful, and yet implored.
And she knelt more fervently, her hands
folding tighter, that he might come through it;
for she didn’t know, that He endures,
whom her heart, her pure and ready heart,
tears down out of the light that holds
the heavenly ranks. Alongside his battle
stood, the way towers stand, her prayer.
Dame auf einem Balkon
Plötzlich tritt sie, in den Wind gehüllt,
licht in Lichtes, wie herausgegriffen,
während jetzt die Stube wie geschliffen
hinter ihr die Türe füllt
dunkel wie der Grund einer Kamee,
die ein Schimmern durchläßt durch die Ränder;
und du meinst der Abend war nicht, ehe
sie heraustrat, um auf das Geländer
noch ein wenig von sich fortzulegen,
noch die Hände,—um ganz leicht zu sein:
wie dem Himmel von den Häuserreihn
hingereicht, von allem zu bewegen.
Lady on a Balcony
Suddenly she steps, wrapped into the wind,
brightly into brightness, as if singled out,
while now the room as if cut to fit
fills the door behind her
darkly like the background of a cameo,
and lets a glimmer through around its edges;
and you think the evening hadn’t come
until she stepped out, and on the railing
set forth just a little of herself,
just her hands, —to be completely light:
as if passed on by the rows of houses
to the heavens, to be swayed by everything.
Begegnung in der Kastanien-Allee
Ihm ward des Eingangs grüne Dunkelheit
kühl wie ein Seidenmantel umgegeben
den er noch nahm und ordnete: als eben
am andern transparenten Ende, weit,
aus grüner Sonne, wie aus grünen Scheiben,
weiß eine einzelne Gestalt
aufleuchtete, um lange fern zu bleiben
und schließlich, von dem Lichterniedertreiben
bei jedem Schritte überwallt,
ein helles Wechseln auf sich herzutragen,
das scheu im Blond nach hinten lief.
Aber auf einmal war der Schatten tief,
und nahe Augen lagen aufgeschlagen
in einem neuen deutlichen Gesicht,
das wie in einem Bildnis verweilte
in dem Moment, da man sich wieder teilte:
erst war es immer, und dann war es nicht.
Encounter in the Chestnut Avenue
He felt the entrance’s green darkness
wrapped coolly round him like a silken cloak
that he was still accepting and arranging;
when at the opposite transparent end, far off,
through green sunlight, as through green windowpanes,
whitely a solitary shape
flared up, long remaining distant
and then finally, the downdriving light
boiling over it at every step,
bearing on itself a bright pulsation,
which in the blond ran shyly to the back.
But suddenly the shade was deep,
and nearby eyes lay gazing
from a clear new unselfconscious face,
which, as in a portrait, lived intensely
in the instant things split off again:
first there forever, and then not at all.
Die Schwestern
Sieh, wie sie dieselben Möglichkeiten
anders an sich tragen und verstehn,
so als sähe man verschiedne Zeiten
durch zwei gleiche Zimmer gehn.
Jede meint die andere zu stützen,
während sie doch müde an ihr ruht;
und sie können nicht einander nützen,
denn sie legen Blut auf Blut,
wenn sie sich wie früher sanft berühren
und versuchen, die Allee entlang
sich geführt zu fühlen und zu führen:
Ach, sie haben nicht denselben Gang.
The Sisters
Look how the same possibilities
unfold in their opposite demeanors,
as though one saw different ages
passing through two identical rooms.
Each thinks that she props up the other,
while resting wearily on her support;
and they can’t make use of one another,
for they cause blood to rest on blood,
when as in former times they softly touch
and try, along the tree-lined walks,
to feel themselves conducted and to lead;
ah, the ways they go are not the same.
Übung am Klavier
Der Sommer summt. Der Nachmittag macht müde;
sie atmete verwirrt ihr frisches Kleid
und legte in die triftige Etüde
die Ungeduld nach einer Wirklichkeit,
die kommen konnte: morgen, heute abend—,
die vielleicht da war, die man nur verbarg;
und vor den Fenstern, hoch und alles habend,
empfand sie plötzlich den verwöhnten Park.
Da brach sie ab; schaute hinaus, verschränkte
die Hände; wünschte sich ein langes Buch—
und schob auf einmal den Jasmingeruch
erzürnt zurück. Sie fand, daß er sie kränkte.
Piano Practice
The summer hums. The afternoon fatigues;
she breathed her crisp white dress distractedly
and put into that convincing étude
her impatience for a reality
that could come: tomorrow, this evening—,
that perhaps was there, was just kept hidden;
and at the window, tall and having everything,
she suddenly could feel the pampered park.
With that she broke off; gazed outside, locked
her hands together; wished for a long book—
and in a burst of anger shoved back
the jasmine scent. She found it made her sick.
Die Liebende
Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?
Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.
Ich könnte auch noch die Sterne
fassen in mir; so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los
den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.
Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,
rufend zugleich und bange,
daß einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt.
Woman in Love
That is my window. Just now
I have so softly wakened.
I thought that I would float.
How far does my life reach,
and where does the night begin?
I could think that everything
was still me all around;
transparent like a crystal’s
depths, darkened, mute.
I could keep even the stars
within me; so immense
my heart seems to me; so willingly
it let him go again
whom I began perhaps
to love, perhaps to hold.
Like something strange, undreamt-of,
my fate now gazes at me.
For what, then, am I stretched out
beneath this endlessness,
exuding fragrance like a meadow,
swayed this way and that,
calling out and frightened
that someone will hear the call,
and destined to disappear
inside some other life.
Das Rosen-Innere
Wo ist zu diesem Innen
ein Außen? Auf welches Weh
legt man solches Linnen?
Welche Himmel spiegeln sich drinnen
in dem Binnensee
dieser offenen Rosen,
dieser sorglosen, sieh:
wie sie lose im Losen
liegen, als könnte nie
eine zitternde Hand sie verschütten.
Sie können sich selber kaum
halten; viele ließen
sich überfüllen und fließen
über von Innenraum
in die Tage, die immer
voller und voller sich schließen,
bis der ganze Sommer ein Zimmer
wird, ein Zimmer in einem Traum.
The Rose-Interior
Where for this Inside is there
an Outside? Upon what pain
is such linen placed?
What skies find themselves reflected
in the inland lake
of these open roses,
these carefree ones, look:
how loosely in the looseness
they relax, as though no trembling hand
could ever spill them.
They scarcely can contain
themselves; many let themselves
fill up with inner space
until they overflow and stream
into the days, which keep on
closing fuller and fuller,
until all of summer becomes
a room, a room within a dream.
Damen-Bildnis aus den Achtziger-Jahren
Wartend stand sie an den schwergerafften
dunklen Atlasdraperien,
die ein Aufwand falscher Leidenschaften
über ihr zu ballen schien;
seit den noch so nahen Mädchenjahren
wie mit einer anderen vertauscht:
müde unter den getürmten Haaren,
in den Rüschen-Roben unerfahren
und von allen Falten wie belauscht
bei dem Heimweh und dem schwachen Planen,
wie das Leben weiter werden soll:
anders, wirklicher, wie in Romanen,
hingerissen und verhängnisvoll,—
daß man etwas erst in die Schatullen
legen dürfte, um sich im Geruch
von Erinnerungen einzulullen;
daß man endlich in dem Tagebuch
einen Anfang fände, der nicht schon
unterm Schreiben sinnlos wird und Lüge,
und ein Blatt von einer Rose trüge
in dem schweren leeren Medaillon,
welches liegt auf jedem Atemzug.
Daß man einmal durch das Fenster winkte;
diese schlanke Hand, die neuberingte,
hätte dran für Monate genug.
Lady’s Portrait from the Eighties
Waiting she stood against the dark folds
of the densely gathered satin drapery,
which a grand display of false passions
seemed to clench into a knot above her;
ever since her childhood years, still so close,
standing as if in someone else’s place;
weary beneath the piled-up hair,
inexperienced in the ruche-trimmed gown
and by all the folds as if eavesdropped on
amid the homesickness and the weak plans
for how life later on should be:
different, more real, the way it is in novels,
full of rapture and impending doom,—
so that one might first put something
inside one’s jewel-casket, to lull oneself
in the odor of reminiscences;
so that one would find at last in one’s diary
a beginning that does not become
meaningless and all lies in the writing;
and would carry the petal of a rose
inside the heavy empty locket
that weighs down every breath.
So that once one waved through the window;
this slender hand, newly ringed,
would be content with that for months.
Dame vor dem Spiegel
Wie in einem Schlaftrunk Spezerein
löst sie leise in dem flüssigklaren
Spiegel ihr ermüdetes Gebaren;
und sie tut ihr Lächeln ganz hinein.
Und sie wartet, daß die Flüssigkeit
davon steigt; dann gießt sie ihre Haare
in den Spiegel und, die wunderbare
Schulter hebend aus dem Abendkleid,
trinkt sie still aus ihrem Bild. Sie trinkt,
was ein Liebender im Taumel tränke,
prüfend, voller Mißtraun; und sie winkt
erst der Zofe, wenn sie auf dem Grunde
ihres Spiegels Lichter findet, Schränke
und das Trübe einer späten Stunde.
Lady at a Mirror
As in a sleeping-drink spices
softly she loosens in the liquid-clear
mirror her fatigued demeanor;
and she puts her smile deep inside.
And she waits while the liquid
rises from it; then she pours her hair
into the mirror, and, lifting one
wondrous shoulder from the evening gown,
she drinks quietly from her image. She drinks
what a lover would drink feeling dazed,
searching it, full of mistrust; and she only
beckons to her maid when at the bottom
of her mirror she finds candles, wardrobes,
and the cloudy dregs of a late hour.
Die Greisin
Weisse Freundinnen mitten im Heute
lachen und horchen und planen für morgen;
abseits erwägen gelassene Leute
langsam ihre besonderen Sorgen,
das Warum und das Wann und das Wie,
und man hört sie sagen: Ich glaube—;
aber in ihrer Spitzenhaube
ist sie sicher, als wüßte sie,
daß sie sich irren, diese und alle.
Und das Kinn, im Niederfalle,
lehnt sich an die weiße Koralle,
die den Schal zur Stirne stimmt.
Einmal aber, bei einem Gelache,
holt sie aus springenden Lidern zwei wache
Blicke und zeigt diese harte Sache,
wie man aus einem geheimen Fache
schöne ererbte Steine nimmt.
The Old Lady
Friends in white in the middle of today
laugh and eavesdrop and plan for tomorrow;
off in the margins self-composed people
slowly weigh their particular cares,
the Why and the When and the How,
and one hears them say: I believe—;
but in her lace cap she is all
sureness, as if she knew
that they were wrong, these and everyone.
And her chin, gently settling,
props itself against the white coral
that harmonizes shawl and brow.
Once, though, hearing superficial laughter,
she fetches from behind springing lids
two wakeful looks and shows this hardness,
the way one from a secret compartment
takes beautiful inherited gems.
Das Bett
Lass sie meinen, daß sich in privater
Wehmut löst, was einer dort bestritt.
Nirgend sonst als da ist ein Theater;
reiß den hohen Vorhang fort—: da tritt
vor den Chor der Nächte, der began
ein unendlich breites Lied zu sagen,
jene Stunde auf, bei der sie lagen,
und zerreißt ihr Kleid und klagt sich an,
um der andern, um der Stunde willen,
die sich wehrt und wälzt im Hintergrunde;
denn sie konnte sie mit sich nicht stillen.
Aber da sie zu der fremden Stunde
sich gebeugt: da war auf ihr,
was sie am Geliebten einst gefunden,
nur so drohend und so groß verbunden
und entzogen wie in einem Tier.
The Bed
Let them suppose that in private sorrow
what one disputed there resolves and fades.
Nowhere else but there is a theater;
rip the high curtain back—: there stepped
before the chorus of the nights, which began
to say an endlessly extended song,
that hour with whom they lay,
and tears her garment and indicts herself,
for that other’s, for that hour’s sake
who writhes and defends herself in the background;
for she couldn’t quiet her with herself.
But when she leaned across
to that remote hour: there was on her
what she by the loved one once had found,
only so threatening and so greatly united
and withdrawn the way it is in beasts.
Der Fremde
Ohne Sorgfalt, was die Nächsten dächten,
die er müde nichtmehr fragen hieß,
ging er wieder fort; verlor, verließ—.
Denn er hing an solchen Reisenächten
anders als an jeder Liebesnacht.
Wunderbare hatte er durchwacht,
die mit starken Sternen überzogen
enge Fernen auseinanderbogen
und sich wandelten wie eine Schlacht;
andre, die mit in den Mond gestreuten
Dörfern, wie mit hingehaltnen Beuten,
sich ergaben, oder durch geschonte
Parke graue Edelsitze zeigten,
die er gerne in dem hingeneigten
Haupte einen Augenblick bewohnte,
tiefer wissend, daß man nirgends bleibt;
und schon sah er bei dem nächsten Biegen
wieder Wege, Brücken, Länder liegen
bis an Städte, die man übertreibt.
Und dies alles immer unbegehrend
hinzulassen, schien ihm mehr als seines
Lebens Lust, Besitz und Ruhm.
Doch auf fremden Plätzen war ihm eines
täglich ausgetretnen Brunnensteines
Mulde manchmal wie ein Eigentum.
The Stranger
Neglecting what those nearest him would think,
all their questions wearily protesting,
he went away once more; let go, forgot—.
For he clung to such nights of travel
differently than to any night of love.
He had watched alert through wondrous ones,
which blanketed with strong stars
bent narrow distances apart
and kept on changing like a battle;
other ones, those with villages scattered
in the moonlight, as if with held-out booty,
surrendered, or else through well-kept
parks showed gray ancestral mansions,
which he gladly in his outstretched head
moved into for a moment, knowing
more deeply that nowhere does one remain;
and already around the next curve saw
roads again, bridges, landscapes reaching out
to cities which the mind magnifies.
And to let all this slip past without
desiring it, seemed more to him than his
life’s pleasure, property, and fame.
Although in foreign squares the hollow
of a well-stone worn down day by day
was at times to him like something owned.
Die Anfahrt
War in des Wagens Wendung dieser Schwung?
War er im Blick, mit dem man die barocken
Engelfiguren, die bei blauen Glocken
im Felde standen voll Erinnerung,
annahm und hielt und wieder ließ, bevor
der Schloßpark schließend um die Fahrt sich drängte,
an die er streifte, die er überhängte
und plötzlich freigab: denn da war das Tor,
das nun, als hätte es sie angerufen,
die lange Front zu einer Schwenkung zwang,
nach der sie stand. Aufglänzend ging ein Gleiten
die Glastür abwärts; und ein Windhund drang
aus ihrem Aufgehn, seine nahen Seiten
heruntertragend von den flachen Stufen.
The Arrival
Did the coach’s turn release this surge?
Was it in the glance with which those baroque
stone angels, standing full of memory
among bluebells in the open field,
were caught and held and dropped again, before
the castle park closed in around the ride,
which it brushed against, which it overhung
and suddenly set free: for there was the gate,
which now, as if it had shouted to it,
forced the long front into a curving round
after which it stood. A glide slipped gleaming
down the glass door; and from its opening
a greyhound pushed through, bearing its thin flanks
down shallow steps into the scene below.
Die Sonnenuhr
Selten reicht ein Schauer feuchter Fäule
aus dem Gartenschatten, wo einander
Tropfen fallen hören und ein Wander-
vogel lautet, zu der Säule,
die in Majoran und Koriander
steht und Sommerstunden zeigt;
nur sobald die Dame (der ein Diener
nachfolgt) in dem hellen Florentiner
über ihren Rand sich neigt,
wird sie schattig und verschweigt—.
Oder wenn ein sommerlicher Regen
aufkommt aus dem wogenden Bewegen
hoher Kronen, hat sie eine Pause;
denn sie weiß die Zeit nicht auszudrücken,
die dann in den Frucht- und Blumenstücken
plötzlich glüht im weißen Gartenhause.
The Sundial
Seldom does a shudder of damp decay
reach from the garden shadows, where drops
hear one another fall and a migratory
bird makes sounds, to the column,
which stands in marjoram and coriander
and shows the summer hours;
only when the lady (whom a servant
follows) in the bright wide-brimmed bonnet
bends down above its edge
does it grow shadowy and secretive—.
Or when a summer rain comes down
from the surging movements
of high treetops, does it pause;
for it can’t express the kind of time
which then in the still-life fruits and flowers
suddenly sets the white gardenhouse aglow.
Schlaf-Mohn
Abseits im Garten blüht der böse Schlaf,
in welchem die, die heimlich eingedrungen,
die Liebe fanden junger Spiegelungen,
die willig waren, offen und konkav,
und Träume, die mit aufgeregten Masken
auftraten, riesiger durch die Kothurne—:
das alles stockt in diesen oben flasken
weichlichen Stengeln, die die Samenurne
(nachdem sie lang, die Knospe abwärts tragend,
zu welken meinten) festverschlossen heben:
gefranste Kelche auseinanderschlagend,
die fieberhaft das Mohngefäß umgeben.
Opium Poppy
Apart in the garden blooms the evil sleep,
in which those who have secretly entered
found the love of young mirror-images,
that were willing, open, and concave;
and dreams, that stepped out with excited masks,
striding more colossal in the buskin—:
all this thickens in these topmost slender
indolent stems, which (after thinking
for so long, their buds borne downward,
that they were fading) lift the tight-shut
seed-urns: flinging open frayed calyxes
that feverishly surround the poppy-cup.
Die Flamingos
Jardin des Plantes, Paris
In Spiegelbildern wie von Fragonard
ist doch von ihrem Weiß und ihrer Röte
nicht mehr gegeben, als dir einer böte,
wenn er von seiner Freundin sagt: sie war
noch sanft von Schlaf. Denn steigen sie ins Grüne
und stehn, auf rosa Stielen leicht gedreht,
beisammen, blühen, wie in einem Beet,
verführen sie verführender als Phryne
sich selber; bis sie ihres Auges Bleiche
hinhalsend bergen in der eignen Weiche,
in welcher Schwarz und Fruchtrot sich versteckt.
Auf einmal kreischt ein Neid durch die Volière;
sie aber haben sich erstaunt gestreckt
und schreiten einzeln ins Imaginäre.
The Flamingos
Jardin des Plantes, Paris
In mirrored images like Fragonard’s
no more of their white and their red
is given, than someone would offer you
if he says of his mistress: she was still
soft with sleep. For when they rise into the greenness
and stand there, lightly twisted on pink stems,
together, blooming, as in some garden-plot,
they seduce themselves, more alluringly
than Phryne; until their necks curl down and they
bury their pale eyes in their own softness,
where black and fruit-red lie concealed.
Suddenly an envy shrieks through the great cage;
but they have stretched out in astonishment
and stride, each alone, into the world of dreams.
Persisches Heliotrop
Es könnte sein, daß dir der Rose Lob
zu laut erscheint für deine Freundin: Nimm
das schön gestickte Kraut und überstimm
mit dringend flüsterndem Heliotrop
den Bülbül, der an ihren Lieblingsplätzen
sie schreiend preist und sie nicht kennt.
Denn sieh: wie süße Worte nachts in Sätzen
beisammenstehn ganz dicht, durch nichts getrennt,
aus der Vokale wachem Violett
hindüftend durch das stille Himmelbett—:
so schließen sich vor dem gesteppten Laube
deutliche Sterne zu der seidnen Traube
und mischen, daß sie fast davon verschwimmt,
die Stille mit Vanille und mit Zimmt.
Persian Heliotrope
It could be that for you the rose’s praise
seems too loud to suit your mistress: Take
the beautifully embroidered herb and outvie
with urgently whispering heliotrope
the bulbul, which among her favorite walks
extolls her loudly and doesn’t know her.
For look: as sweet words at night in sentences
pull close together, refusing separation,
from the vowels’ wakeful violet
perfuming through the silent four-poster—:
so standing out above the quilted leaves
clear stars close to form the silken cluster
and mix, so that it almost blurs,
the silence with cinnamon and vanilla.
Schlaflied
Einmal wenn ich dich verlier,
wirst du schlafen können, ohne
daß ich wie eine Lindenkrone
mich verflüstre über dir?
Ohne daß ich hier wache und
Worte, beinah wie Augenlider,
auf deine Brüste, auf deine Glieder
niederlege, auf deinen Mund.
Ohne daß ich dich verschließ
und dich allein mit Deinem lasse
wie einen Garten mit einer Masse
von Melissen und Stern-Anis.
Lullaby
Some day when I lose you,
will you still be able to sleep,
without me to whisper over you
like a crown of linden branches?
Without me to stay awake here
and put words, almost like eyelids,
on your breasts, on your limbs,
down upon your mouth.
Without me to lock you up
and leave you alone with what is yours
like a garden thickly sown
with mint-balm and star-anise.
Der Pavillon
Aber selbst noch durch die Flügeltüren
mit dem grünen regentrüben Glas
ist ein Spiegeln lächelnder Allüren
und ein Glanz von jenem Glück zu spüren,
das sich dort, wohin sie nicht mehr führen,
einst verbarg, verklärte und vergaß.
Aber selbst noch in den Stein-Guirlanden
über der nicht mehr berührten Tür
ist ein Hang zur Heimlichkeit vorhanden
und ein stilles Mitgefühl dafür—,
und sie schauern manchmal, wie gespiegelt,
wenn ein Wind sie schattig überlief;
auch das Wappen, wie auf einem Brief
viel zu glücklich, überstürzt gesiegelt,
redet noch. Wie wenig man verscheuchte:
alles weiß noch, weint noch, tut noch weh—.
Und im Fortgehn durch die tränenfeuchte
abgelegene Allee
fühlt man lang noch auf dem Rand des Dachs
jene Urnen stehen, kalt, zerspalten:
doch entschlossen, noch zusammzuhalten
um die Asche alter Achs.
The Pavilion
But even now beyond the folding doors
with their green, rain-dim sheets of glass
a glint of beckoning caprice survives,
and a gleam from that happiness which once,
in a spot they’ve ceased to open on,
hid away, became transfigured, and forgot.
But even now in the stone festoon
above the door that’s never any longer touched,
a tendency toward secretness persists,
and a silent sympathy for it—,
and they shudder sometimes, as if mirrored,
when a wind runs through them like a shadow;
even the coat of arms, as upon a letter
all too happily, overhastily sealed,
still speaks. How little has been driven off:
everything still knows, still weeps, still causes pain—.
And as you walk away through the tear-damp
unfrequented avenue
for a long time you feel on the roof’s ledge
those urns standing there, cold and split apart:
yet determined still to hold together
around the ashes of old aches.
Die Entführung
Oft war sie als Kind ihren Dienerinnen
entwichen, um die Nacht und den Wind
(weil sie drinnen so anders sind)
draußen zu sehn an ihrem Beginnen;
doch keine Sturmnacht hatte gewiß
den riesigen Park so in Stücke gerissen,
wie ihn jetzt ihr Gewissen zerriß,
da er sie nahm von der seidenen Leiter
und sie weitertrug, weiter, weiter…:
bis der Wagen alles war.
Und sie roch ihn, den schwarzen Wagen,
um den verhalten das Jagen stand
und die Gefahr.
Und sie fand ihn mit Kaltem ausgeschlagen;
und das Schwarze und Kalte war auch in ihr.
Sie kroch in ihren Mantelkragen
und befühlte ihr Haar, als bliebe es hier,
und hörte fremd einen Fremden sagen:
Ichbinbeidir.
The Abduction
Often as a child she had run away
from her maids, to see the night and the wind
(since inside they are so different)
outside, at their beginnings;
yet surely no storm-filled night
had ever ripped that giant park to pieces
the way now her conscience tore it,
as he took her from the silken ladder
and bore her out beyond, farther, farther…:
until the carriage was all there was.
And she smelled it, that black carriage,
around which pursuit and danger
stood tensely held in check.
And she found it lined with cold;
and the black and cold was also in her.
She crept back into her hooded cape
and touched her hair, as if bidding it farewell,
and heard strangely a stranger say:
I’mherewithyou.
Rosa Hortensie
Wer nahm das Rosa an? Wer wußte auch,
daß es sich sammelte in diesen Dolden?
Wie Dinge unter Gold, die sich entgolden,
entröten sie sich sanft, wie im Gebrauch.
Daß sie für solches Rosa nichts verlangen.
Bleibt es für sie und lächelt aus der Luft?
Sind Engel da, es zärtlich zu empfangen,
wenn es vergeht, großmütig wie ein Duft?
Oder vielleicht auch geben sie es preis,
damit es nie erführe vom Verblühn.
Doch unter diesem Rosa hat ein Grün
gehorcht, das jetzt verwelkt und alles weiß.
Pink Hydrangea
Who would conceive this pink? And who would know
that it collected in these umbels?
Like things beneath gold, that shed their goldness,
they gently lose their red, as if from use.
That for such pink they demand nothing.
Does it stay for them and smile from the air?
Are angels there to take it tenderly
when it expires, unselfish like a scent?
Or perhaps they even relinquish it,
that it might never learn of blossoms fading.
Yet underneath this pink a green has
listened, which wilts now and knows everything.
Das Wappen
Wie ein Spiegel, der, von ferne tragend,
lautlos in sich aufnahm, ist der Schild;
offen einstens, dann zusammenschlagend
über einem Spiegelbild
jener Wesen, die in des Geschlechts
Weiten wohnen, nicht mehr zu bestreiten,
seiner Dinge, seiner Wirklichkeiten
(rechte links und linke rechts),
die er eingesteht und sagt und zeigt.
Drauf, mit Ruhm und Dunkel ausgeschlagen,
ruht der Spangenhelm, verkürzt,
den das Flügelkleinod übersteigt,
während seine Decke, wie mit Klagen,
reich und aufgeregt herniederstürzt.
The Coat of Arms
The shield is like a mirror, which draws things in
from far away and soundlessly absorbs them:
open for a time, then folding shut
over a mirror-image of
those beings, that live within the noble line’s
deep spaces, no longer to be challenged,
of its objects, its realities
(right on left and left on right),
which it admits to and speaks of and displays.
Atop it, lined with fame and darkness,
rests the visored helm, indrawn,
which the winged crest triumphantly surmounts,
while its covering, as if with lament,
richly and turbulently spills down.
Der Junggeselle
Lampe auf den verlassenen Papieren,
und ringsum Nacht bis weit hinein ins Holz
der Schränke. Und er konnte sich verlieren
an sein Geschlecht, das nun mit ihm zerschmolz;
ihm schien, je mehr er las, er hätte ihren,
sie aber hatten alle seinen Stolz.
Hochmütig steiften sich die leeren Stühle
die Wand entlang, und lauter Selbstgefühle
machten sich schläfernd in den Möbeln breit;
von oben goß sich Nacht auf die Pendüle,
und zitternd rann aus ihrer goldnen Mühle,
ganz fein gemahlen, seine Zeit.
Er nahm sie nicht.
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