Dann setzt er sich auf den Fauteuil und erhebt sich erst, als die Tür geöffnet wird und die junge Frau eintritt.

 

DIE JUNGE FRAU dicht verschleiert, schließt die Tür hinter sich, bleibt einen Augenblick stehen, indem sie die linke Hand aufs Herz legt, als müsse sie eine gewaltige Erregung bemeistern.

DER JUNGE HERR tritt auf sie zu, nimmt ihre linke Hand und drückt auf den weißen, schwarz tamburierten Handschuh einen Kuß. Er sagt leise. Ich danke Ihnen.

DIE JUNGE FRAU. Alfred – Alfred!

DER JUNGE HERR. Kommen Sie, gnädige Frau ... Kommen Sie, Frau Emma ...

DIE JUNGE FRAU. Lassen Sie mich noch eine Weile – bitte ... oh bitte sehr, Alfred! Sie steht noch immer an der Tür.

DER JUNGE HERR steht vor ihr, hält ihre Hand.

DIE JUNGE FRAU. Wo bin ich denn eigentlich?

DER JUNGE HERR. Bei mir.

DIE JUNGE FRAU. Dieses Haus ist schrecklich, Alfred.

DER JUNGE HERR. Warum denn? Es ist ein sehr vornehmes Haus.

DIE JUNGE FRAU. Ich bin zwei Herren auf der Stiege begegnet.

DER JUNGE HERR. Bekannte?

DIE JUNGE FRAU. Ich weiß nicht. Es ist möglich.

DER JUNGE HERR. Pardon, gnädige Frau – aber Sie kennen doch Ihre Bekannten.

DIE JUNGE FRAU. Ich habe ja gar nichts gesehen.

DER JUNGE HERR. Aber wenn es selbst Ihre besten Freunde waren, – sie können ja Sie nicht erkannt haben. Ich selbst ... wenn ich nicht wüßte, daß Sie es sind ... dieser Schleier –

DIE JUNGE FRAU. Es sind zwei.

DER JUNGE HERR. Wollen Sie nicht ein bißchen näher? ... Und Ihren Hut legen Sie doch wenigstens ab!

DIE JUNGE FRAU. Was fällt Ihnen ein, Alfred? Ich habe Ihnen gesagt: Fünf Minuten ... Nein, länger nicht ... ich schwöre Ihnen –

DER JUNGE HERR. Also den Schleier –

DIE JUNGE FRAU. Es sind zwei.

DER JUNGE HERR.