Nun ja, beide Schleier – ich werde Sie doch wenigstens sehen dürfen.

DIE JUNGE FRAU. Haben Sie mich denn lieb, Alfred?

DER JUNGE HERR tief verletzt. Emma – Sie fragen mich ...

DIE JUNGE FRAU. Es ist hier so heiß.

DER JUNGE HERR. Aber Sie haben ja Ihre Pelzmantille an – Sie werden sich wahrhaftig verkühlen.

DIE JUNGE FRAU tritt endlich ins Zimmer, wirft sich auf den Fauteuil. Ich bin totmüd.

DER JUNGE HERR. Erlauben Sie. Er nimmt ihr die Schleier ab; nimmt die Nadel aus ihrem Hut, legt Hut, Nadel, Schleier beiseite.

DIE JUNGE FRAU läßt es geschehen.

DER JUNGE HERR steht vor ihr, schüttelt den Kopf.

DIE JUNGE FRAU. Was haben Sie?

DER JUNGE HERR. So schön waren Sie noch nie.

DIE JUNGE FRAU. Wieso?

DER JUNGE HERR. Allein ... allein mit Ihnen – Emma – Er läßt sich neben ihrem Fauteuil nieder, auf ein Knie, nimmt ihre beiden Hände und bedeckt sie mit Küssen.

DIE JUNGE FRAU. Und jetzt ... lassen Sie mich wieder gehen. Was Sie von mir verlangt haben, hab ich getan.

DER JUNGE HERR läßt seinen Kopf auf ihren Schoß sinken.

DIE JUNGE FRAU. Sie haben mir versprochen, brav zu sein.

DER JUNGE HERR. Ja.

DIE JUNGE FRAU. Man erstickt in diesem Zimmer.

DER JUNGE HERR steht auf. Noch haben Sie Ihre Mantille an.

DIE JUNGE FRAU. Legen Sie sie zu meinem Hut.

DER JUNGE HERR nimmt ihr die Mantille ab und legt sie gleichfalls auf den Diwan.

DIE JUNGE FRAU. Und jetzt – adieu –

DER JUNGE HERR. Emma –! Emma! –

DIE JUNGE FRAU. Die fünf Minuten sind längst vorbei.

DER JUNGE HERR. Noch nicht eine! –

DIE JUNGE FRAU. Alfred, sagen Sie mir einmal ganz genau, wie spät es ist.

DER JUNGE HERR. Es ist Punkt viertel sieben.

DIE JUNGE FRAU. Jetzt sollte ich längst bei meiner Schwester sein.

DER JUNGE HERR. Ihre Schwester können Sie oft sehen ...

DIE JUNGE FRAU. O Gott, Alfred, warum haben Sie mich dazu verleitet.

DER JUNGE HERR.