Rasch, Alfred, gib mir meine Strümpfe. Was soll ich denn nur sagen? Zu Hause wird man sicher schon auf mich warten ... acht Uhr ...
DER JUNGE HERR. Wann seh ich dich denn wieder?
DIE JUNGE FRAU. Nie.
DER JUNGE HERR. Emma! Hast du mich denn nicht mehr lieb?
DIE JUNGE FRAU. Eben darum. Gib mir meine Schuhe.
DER JUNGE HERR. Niemals wieder? Hier sind die Schuhe.
DIE JUNGE FRAU. In meinem Sack ist ein Schuhknöpfler. Ich bitt dich, rasch ...
DER JUNGE HERR. Hier ist der Knöpfler.
DIE JUNGE FRAU. Alfred, das kann uns beide den Hals kosten.
DER JUNGE HERR höchst unangenehm berührt. Wieso?
DIE JUNGE FRAU. Ja, was soll ich denn sagen, wenn er mich fragt: Woher kommst du?
DER JUNGE HERR. Von der Schwester.
DIE JUNGE FRAU. Ja, wenn ich lügen könnte.
DER JUNGE HERR. Na, du mußt es eben tun.
DIE JUNGE FRAU. Alles für so einen Menschen. Ach, komm her ... laß dich noch einmal küssen. Sie umarmt ihn. – Und jetzt – – laß mich allein, geh ins andere Zimmer. Ich kann mich nicht anziehen, wenn du dabei bist.
DER JUNGE HERR geht in den Salon, wo er sich ankleidet. Er ißt etwas von der Bäckerei, trinkt ein Glas Cognac.
DIE JUNGE FRAU ruft nach einer Weile. Alfred!
DER JUNGE HERR. Mein Schatz.
DIE JUNGE FRAU. Es ist doch besser, daß wir nicht geweint haben.
DER JUNGE HERR nicht ohne Stolz lächelnd. Wie kann man so frivol reden –
DIE JUNGE FRAU. Wie wird das jetzt nur sein – wenn wir uns zufällig wieder einmal in Gesellschaft begegnen?
DER JUNGE HERR.
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