Blasi – Schwagerin wird eng denn nit ganz entrisch, das ist die Tildi, enger Tochter – enger Kind.
HOCHFELD. Unsere Tochter!
FAUSTIN. Jekus. Wie haben's denn die ang'legt.
KLOTILDE von diesem Empfang überrascht, bleibt erschrocken stehen.
SEBASTIAN. Gelts – so frisch hätts engs nit denkt? – A wahrs Engerl, und gut – na schon wie gut!
EULALIA. Aber dies Kleid – dies Kostüm.
SEBASTIAN. A was – 's kost mir nit so viel –
EULALIA. Ist denn Fasching, daß meine Tochter en masque kommt?
SEBASTIAN. A beileib'! So geht's jahraus, jahrein!
HOCHFELD. Aber Bruder, wie kannst du –
SEBASTIAN. Na, wie soll's denn gehn? Epper wie Auf Regine zeigend. die da? Hahaha! Da wurden bei uns daham d' Küh' rebellisch.
FAUSTIN. Was liegt dran, wann die Küh' rebellisch werden? Besser doch, als wann hier die Hautevolee drüber rebellisch wird.
SEBASTIAN. Das ist unsere – d' echt östreichische Tracht! Blasi! Blasi! nur nit so hochnaset – denk' nur, unser Vater war ja auch nur a –
HOCHFELD nur, um ihn schnell zu unterbrechen, ihn mit gemachtem Entzücken umarmend. O Bruder! Bruder! Du hast mir eine Freude gemacht –
SEBASTIAN. Na, das hab' ich ja ehender g'wußt – na Tilderl, gib dein Vater a Bußl.
KLOTILDE will Sebastian küssen. O mein! wie gern!
SEBASTIAN sie abwehrend. Ho ho! 's Dirndl wird damisch, weil's mi daham allweil ihren Vatern nennt – nein! Ich mein', dein rechten Vatern!
KLOTILDE küßt schüchtern Hochfeld. Verzeihen, i bin irr worn!
SEBASTIAN. So – und jetzt d' Frau Mutter!
EULALIA ihr vornehm die Hand hinhaltend. Schon gut, schon gut.
SEBASTIAN. Ja schauts, enger Vornehmigkeit hat meine Leut' ganz aus der Schanier bracht. Apel! Was redst denn du nit –
APOLLONIA. Ich trau' mich nit.
SEBASTIAN. Was gibst denn dein Schwager nit d' Hand –
APOLLONIA. Ich trau' mich nit.
FAUSTIN. O Gott! die traut sich nicht – mit der werd' ich anbandeln!
SEBASTIAN sieht sich um. Aber verzeih mir, Bruder! Zu den andern. Und Sie, meine Herrn, verzeihen's auch – in meiner ersten Freud' hab' ich gar nicht g'merkt, daß wir da d' ganze vornehme G'sellschaft g'stört hab'n – aber nit wahr, der Bruderlieb wird man das schon nachsehn!
ROBERT. Gewiß, Sie glauben gar nicht, lieber Herr! wie wohl in dieser Welt voll Masken und Larven der Anblick eines so wahren und ungeschminkten Gefühles tut.
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