Glei han i meine Bräunl einspanna lassn, g'fahren sein wir, daß 's g'raucht hat – und – da sein wir!
FAUSTIN. Ist uns ein unendliches Vergnügen.
HOCHFELD sich den Schweiß von der Stirne trocknend. O – das – das freut mich – unendlich –
SEBASTIAN. Hansnarr! Das versteht sich ja von selber – wir habn uns ja zehn Jahr nicht g'sehn. – Jekas! Eulalia erblickend. Da ist ja d' Frau Schwagerin! Grüß Ihnen Gott! Lassens Ihnen a Bußl geb'n!
EULALIA zurückweichend. Wo denken Sie hin – die Schicklichkeit –
SEBASTIAN. Ja so – 's fallt mir grad ein, dös geht nicht – 's könnt von der teuern Farb was abagehn. Auf die Wangen deutend.
EULALIA. Ich bekomme meine Sapeurs!
SEBASTIAN lachend. Na, na, ich bin schon stad!
HUPFER hat sich zu Hochfeld vorgeschlichen. Dies ist also Ihr Herr Bruder?
HOCHFELD schwer. Ja!
HUPFER. Vermutlich ein Podolier?
SEBASTIAN. Was – was ist das? Ich kenn wohl podolische Ochsen und Schwein, aber ich und mein Bruder, wir sein gute Österreicher von Alterszeiten her – aber sapperlot – weil ich grad von der Freundschaft red, wo ist denn mein Dirndl, die Regerl? Ists nit daham?
REGINE hat sich erst gesammelt und mit einer Mischung von Verlegenheit und affektierter Liebe küßt sie ihm die Hand. Papa –
SEBASTIAN beinahe erschrocken. Was – ich will nicht hoffen –
HOCHFELD. Ja, das ist deine Tochter –
SEBASTIAN. Also wirklich – auf Ehr', i hätts eher für a Mamsell als für mei Tochter ang'schaut – so kurios z'sammg'statzt ists – Beinahe traurig. also wirklich? – – Sich ermannend. Aber was! Aufs Äußre kommt's ja nit an! Er umarmt Regine heftig. Komm her, Dirndl! Er faßt sie um die Taille und schwingt sie im Kreise herum. Juhe! bist mein Kind, und wannst auch noch a vertrackteres Glüftl anhätt'st –
EULALIA sich setzend. Ich verliere meinen Schwindel gar nie mehr.
FAUSTIN zu ihr. Ich versicher Euer Gnaden – mit mir dreht sich auch schon alles um und um.
SEBASTIAN. Aber sackerlot, was wär denn das Kinder, was verkriechts eng denn, als wanns nit zu mir, nit zu der Familie g'hörets. Da schau her, Blasi, das kernige Weiberl schau an – das ist mein Weib, a kreuzbraves wirtschaftliches Weiberl.
HOCHFELD. O – freut mich – werte Bekanntschaft, ja du schriebst mir, daß du zum zweitenmal geheiratet hast.
SEBASTIAN. Freili – Gott sei Dank, wann i a schon an Fünfziger und a wengel drüber am Buckel hab, mein Herz is noch alleweil jung, und zu meiner Wirtschaft is a bravs Weib a wahrer Segen. Aber, schlafferment, da ist ja noch wer – Auf Klotilde deutend.
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