Markham habe ich bereitgelegt.«
»Gut. Aber sie hebt doch nicht etwa ihr ganzes Konto ab?«
»Doch. Nun, groß ist ihr Guthaben ja nicht. Etwa zweitausend Pfund. Eine Kleinigkeit läßt sie stehen, weil sie wiederkommt. Ich erwarte Mr. Winter jeden Augenblick. Wollen Sie ihn auch sprechen?«
»Wen? - Ach ja, richtig, der Butler. Nein, ich mochte ihn nicht sprechen«, erwiderte Bartholomew uninteressiert. »Falls er mich sehen will - ich bin in meinem Büro.«
Der Chef ging in sein Zimmer, und Sanderson setzte seine Arbeit fort.
Gleich darauf klopfte es.
»Mr. Winter ist da«, meldete ein Angestellter.
»Führen Sie ihn herein.« Ein untersetzter, schwarzhaariger Herr trat ein. Freundlich nickend reichte er Sanderson die Hand und setzte sich ihm gegenüber. Dann zog er ein rotes Formular aus seiner Brieftasche und gab es Sanderson, der es eingehend prüfte.
»Ja, Mr. Winter, Ihre Lady ist wohl ziemlich aufgeregt wegen dieser Reise nach Amerika?« Winter lächelte.
»Nein, deswegen regen wir uns in Tor Towers nicht besonders auf. Das Leben hier war nicht gerade kurzweilig. Soweit war ja alles in Ordnung, ich meine mit dem Essen und der Bequemlichkeit, aber sonst - man bekam nichts zu sehen, es war furchtbar langweilig und tot.« »Wann werden Sie aufbrechen?«
»Heute abend fahren wir im Auto bis Bournemouth und gehen dann morgen früh an Bord.«
»Jedenfalls - Sie haben eine interessante Reise vor sich, Mr. Winter!«
Der Butler rieb sich das Kinn.
»Das ist möglich, es kann aber auch anders kommen«, meinte er. »Ich bin noch nie außerhalb Englands gewesen, und ich weiß nicht, wie ich mich mit diesen Amerikanern vertragen werde. Natürlich ist Mrs. Markham sehr nett - wenn alle so wären, ginge es vorzüglich. Und ich bin auch noch nie an Bord eines Schiffes gewesen, daher weiß ich nicht so recht Bescheid - wegen des Seegangs und so ... Auf alle Fälle bin ich ein wenig nervös.«
»Ach, daran werden Sie sich bald gewöhnen.« Sanderson klingelte und übergab dem Angestellten den Scheck von Mrs. Markham.
»Bringen Sie bitte den Betrag herein, und zahlen Sie ihn hier in meinem Büro aus.«
»Ich möchte Sie noch um einen Gefallen bitten«, sagte Mr. Winter mit leiser Stimme und lehnte sich über den Tisch. »Mrs. Markham ist ein wenig nervös und ängstlich wegen der Juwelen, die sie Ihnen zur Aufbewahrung übergab, und so bat sie mich, ich möchte mich mit eigenen Augen überzeugen, ob der Schmuck auch richtig verpackt sei. Ich kann Ihnen gegenüber ja ganz offen sein -sie möchte wissen, ob er tatsächlich noch hier auf der Bank liegt.«
Sanderson mußte lächeln.
»Darüber braucht sie sich wirklich keine Sorgen zu machen. Die vielen Juwelendiebstähle der letzten Zeit haben sie wahrscheinlich ängstlich gemacht, nicht?«
»Ja, das stimmt. Mylady sagt, sie sei schon einmal bestohlen worden, als sie sich in den Vereinigten Staaten aufhielt, und darum...«
»Ich verstehe. Nun, da kann ich sie beruhigen«, unterbrach Sanderson den Butler.
Sanderson erhob sich und ging zur Stahltür an der hinteren Wand seines Zimmers.
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