Der Geruch nach Rauch und heißem Metall drang scharf in Ragnars Nase. Er fragte sich, ob er der Einzige in dem ganzen Bienenstock war, dem Lärm und Gestank etwas ausmachten.

Sie schritten über den Platz zum größten der Gebäude.

»Dies ist der Eisentempel«, sagte Ranek der Wolfpriester leise. »Und hier trennen sich unsere Wege einstweilen.«

Ragnar schaute an dem großen Haus empor. Es war eine gedrungene Festung, aber es stellte alle Gebäude ringsumher in den Schatten. Schießscharten funkelten in seinen Mauern wie die Augen einer hungrigen Bestie. Hoch oben auf dem Gebäude war eine große Metallblume so groß wie ein Drachenschiff. Ragnar konnte ihre Bedeutung nicht einmal erahnen.

Große metallbeschlagene Türen versperrten am Beginn der Rampe den Weg. Die Glätte und die Vertiefungen verrieten Ragnar, dass in Hunderten von Jahren viele Füße diesen Weg beschritten hatten. Seltsame Runen, ganz anders als alle, die Ragnar je gesehen hatte, prangten über dem Türbogen. Zwei Posten, bewaffnet mit Harpunen mit Metallspitzen, bewachten den Weg. Die Männer sahen aus, als seien sie aus Metall. Eine eiserne Rüstung umschloss sie wie eine zweite Haut.

Metallhelme schützten ihren Kopf. Schilde aus Stahl, die mit denselben Runen wie über dem Eingang gezeichnet waren, hingen an ihrem linken Arm.

»Sind die hier Eure Sippe?«, fragte er Ranek. Der Kopf des alten Mannes fuhr rasch zu ihm herum und betrachtete ihn. Die scharfen Augen bohrten sich in seine. So nah bei ihm ging Ragnar auf, wie groß der Wolfpriester war. Er selbst galt unter seinen Leuten als hochgewachsen und gutgebaut, aber verglichen mit diesem alten Mann hatte er nur die Größe eines Kindes. Ranek überragte ihn um Kopf und Schultern und wäre auch ohne seine merkwürdige Rüstung weitaus stämmiger gewesen.

»Nein, Junge, die Eisenmeister sind eine eigene Sippe. Auf allen Inseln des Großen Ozeans gibt es keine wie sie. Sie sind ein eigenes Volk.«

»Das verstehe ich nicht«, sagte Ragnar. »Wo sie doch all dieses Metall haben und diese Magie ... Warum haben sie nicht versucht, die Herrschaft über die ganze Welt zu erringen? Sie könnten sie doch gewiss erringen, oder nicht?«

»Die Eisenmeister streben ausschließlich nach der Herrschaft über Metall und Feuer. Eroberungen sind nicht ihre Art. Sie kämpfen nur, um sich zu verteidigen.